Zur gestrigen Anhörung des Antrages der Linksfraktion „Obligatorischen Schwimmunterricht an sächsischen Schulen absichern - ausgefallene Schwimmstunden schnellstmöglich nachholen“ (Drucksache 7/4303) im Ausschuss für Schule und Bildung erklären die sportpolitische Sprecherin Marika Tändler-Walenta und die Sprecherin für Schule und Bildung, Luise Neuhaus-Wartenberg: „Die Pandemie hat alle Lebensbereiche beeinflusst, so auch die Absicherung des Schwimmunterrichts an sächsischen Schulen.“

„Der Schwimmunterricht ist eine lebenssichernder Lernbereich des Lehrplans Sport, denn wer nicht schwimmen kann, schwebt potenziell in Lebensgefahr, sobald er sich in der Nähe von Gewässern aufhält. Seit Beginn der Corona-Pandemie ist der Großteil des Schwimmunterrichts an den Schulen ausgefallen und soll nun durch einen Gutschein, der durch das Kultusministerium zur Verfügung gestellt wird, nachgeholt werden.

Die Antwort auf eine Kleine Anfrage ergab, dass bereits vor der Pandemie 10-15% der Kinder die zweite Klassenstufe verlassen haben, ohne im Schwimmunterricht die Basisstufe erreicht zu haben und demnach als Nichtschwimmer gelten. Diese Zahl dürfte sich durch die Pandemie weiter verschärft haben. Es besteht dringender Handlungsbedarf! Außergewöhnliche Zeiten erfordern außergewöhnliche Maßnahmen, dies gilt auch für den Schwimmunterricht unserer Jüngsten, in Bezug auf Unterrichtszeiten, Fachkräfte und Lernorte. Ohne Flexibilität und Priorisierung werden wir keine vernünftigen Lösungen finden.

Im Rahmen der Anhörung wurde deutlich, dass vor allem die Grundlagen für die Durchführung des Schwimmunterrichts verbessert werden müssen. Neben den knappen personellen Ressourcen, sind vor allem die begrenzt zur Verfügung stehenden Hallenbäder in Sachsen ein großes Problem. Daher fordern wir einen landesweiten Masterplan zum Erhalt und Neubau von Hallenbädern sowie eine deutliche Erhöhung der finanziellen Zuwendungen für Planung, Bau und Sanierung von Schwimmhallen im kommenden Doppelhaushalt.

Zudem fordern wir in unserem Antrag neben der Absicherung der Durchführung des Schwimmunterrichts an allen sächsischen Schulen, eine landesweite und schulkonkrete Erfassung des aktuellen Stands des Schwimmunterrichts.“

Die Sachverständigen der gestrigen Anhörung:
Prof. Dr. Meike Breuer (Prof. Dachdidaktik Sport und Bewergungserziehung TU Chemnitz), Jens Göhler (Badleiter Stadtbäder Roßwein), Lutz Hoffmann (Geschäftsführer Schwimmschule), Sebastian Knabe (Landesgeschäftsführer DLRG Landesverband Sachsen e.V.), Peter Patze (Präsident Sportlehrerverband Sachsen) und Heiko Zschiesche (Leiter Schulschwimmzentrum Kamenz).

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