Zur aktuellen Pandemielage an den sächsischen Schulen erklärt Luise Neuhaus-Wartenberg, bildungspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke im Sächsischen Landtag: „Inzwischen sind die Inzidenzen bei Kindern und Jugendlichen so hoch, dass ein Präsenzunterricht nur mit großem Risiko für Schüler/-innen und Lehrpersonal durchgeführt werden kann.“

„Die Zahl der Klassen und Schulen, die in Quarantäne müssen, wird in den nächsten Tagen enorm ansteigen. Solange die Infektionszahlen es zulassen, sollten die Schulen vor Ort mitentscheiden können, in welcher Form sie Wechselunterricht anbieten oder ob sie komplett auf digitalen Unterricht, Hybridvarianten bzw. Homeschooling setzen.

Es ist nun das Gebot der Stunde, sich auf das Notwendigste zu beschränken und alles zu tun, um die Situation für Schüler/-innen, Eltern und Lehrkräfte erträglicher zu machen. Es gibt in dieser Ausnahmesituation keine guten Lösungen, jede Variante hat für alle Beteiligten Nachteile. Bei allen Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus sollte das Kindswohl oberste Priorität haben.

Schüler/-innen und Lehrkräfte stehen gerade unter großem Druck. Deshalb muss die Benotung, außer in den Abschlussklassen, umgehend ausgesetzt werden. Um eine Woche vorgezogene Weihnachtsferien sind aufgrund der dramatischen Lage unvermeidbar. Eine Notbetreuung für Kinder im Grundschulalter muss selbstverständlich abgesichert werden. Ein ‚Weiter so‘ und damit eine Durchseuchung an den Schulen ist aufgrund der unvorhersehbaren Langzeitwirkungen und der Gefahr von Virusmutationen verantwortungslos.

Erst gestern hat die EMA entschieden, dass der Impfstoff für Kinder ab fünf Jahren zugelassen wird. Es werden Wochen vergehen, bis eine nennenswerte Zahl von Kindern geimpft ist. Deswegen bleiben Impfangebote im Umfeld von Schulen wichtig für einen raschen Erfolg der Impfkampagne.“

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