Die Staatsregierung hat ein Konzept für die weitere Impfstruktur im Zeitraum Juni bis Dezember 2022 beschlossen. Dabei soll als Sommerbetrieb von Juni bis September mit einer durchgängigen Basisstruktur in jedem Landkreis und jeder Kreisfreien Stadt eine staatliche Impfstelle bestehen bleiben, die über die Sommermonate das Impfangebot absichert und die Regelversorgung in Arztpraxen, bei Betriebsärzten und Krankenhäusern ergänzt. Hauptakteur bleiben die Arztpraxen.

Die 13 staatlichen Standorte werden im Sommer bei fünf Öffnungstagen mit einer Kapazität von insgesamt etwa 2600 Impfungen pro Tag geplant. Sie sollen über eine gute Verkehrsanbindung verfügen und so konzipiert werden, dass für den Herbstbetrieb von Oktober bis Dezember das Personal verdoppelt werden kann. Zur Steigerung der Impfkapazität können an wechselnden Standorten bei Bedarf ergänzend auch mobile Teams eingesetzt werden – pro Landkreis zwei und pro Kreisfreier Stadt vier Teams, so dass im Herbst ein Aufwuchs auf insgesamt bis zu 9500 Impfungen pro Tag möglich ist.

Gesundheitsministerin Petra Köpping: „Die Impfung hat im Kampf gegen die Corona-Pandemie keineswegs an Bedeutung verloren. Daher ist mir ein fortlaufendes Basis-Impfangebot des Freistaates sehr wichtig. Klar ist auch, dass wir auf alle Eventualitäten vorbereitet sein müssen. Dazu zählt zum Beispiel eine Empfehlung für eine vierte Impfung für alle. Diese Rahmenbedingungen erfordern ein flexibles System, dass reaktionsfähig und zugleich dem Bedarf, soweit absehbar, angemessen ist.

Es ist sichergestellt, dass wir unsere Impfangebote auch schnell wieder hochfahren können, wenn die Nachfrage steigt. Dafür haben wir Vorsorge getroffen: Das nötige Verwaltungspersonal beim DRK und der Kassenärztlichen Vereinigung können wir langfristig bis Jahresende binden, um den Grundbetrieb zu sichern.“

Bis jetzt gab es in Sachsen 64 staatliche Impfstellen. Das Impfangebot wird nun schrittweise an die gesunkene Nachfrage angepasst: Entsprechend dem Kabinettsbeschluss vom 1. März 2022 werden im Zeitraum April bis Mai noch maximal 29 staatliche Impfstellen betrieben. Aktuell sind davon 25 Standorte zur tatsächlichen Umsetzung geeignet. An den geplanten, aber derzeit nicht fortführbaren Standorten kann bei Bedarf ein mobiles Angebot gemacht werden.

Die Kosten für die Fortführung des Impfkonzeptes liegen bei insgesamt 88,7 Millionen Euro. Sie können in voller Höhe aus erzielten Einsparungen – bedingt durch den Rückgang der Nachfrage – finanziert werden. Das Konzept soll im April dem Haushalts- und Finanzausschuss des Landtages vorgelegt werden.

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