In Sachsen wird die Impfstruktur für Corona-Schutzimpfungen ab 2023 neu aufgestellt. Dies bedeutet, dass künftig ganz überwiegend die niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte Corona-Schutzimpfungen verabreichen werden, teilt das sächsische Gesundheitsministerium mit. Vor dem Hintergrund der auslaufenden anteiligen Finanzierung seitens des Bundes endet das landesweite staatliche Impfangebot zum Jahresende 2022.

Dies umfasst insbesondere die seit Dezember 2020 gemeinsam vom Deutschen Roten Kreuz Sachsen und der Kassenärztlichen Vereinigung im Auftrag des Sozialministeriums betriebenen Impfstellen und mobilen Teams.

Dazu erklärte Gesundheitsministerin Petra Köpping:

„Schon seit langem werden mit Abstand die meisten Corona-Schutzimpfungen in Arztpraxen verabreicht. Zuletzt waren es über 90 Prozent. Die Impfungen dort laufen zuverlässig, ebenso bei Betriebsärztinnen und -ärzten und in Krankenhäusern sowie teilweise in geschulten Apotheken und Zahnarztpraxen. Der Bund hat nun signalisiert, dass eine öffentliche Impfinfrastruktur nicht mehr erforderlich ist.

Auch wenn uns die neue Coronavirus-Impfverordnung des Bundes noch nicht vorliegt, entfällt absehbar die Rechtsgrundlage für den Betrieb und die Finanzierung der öffentlichen Impfangebote. Das bedaure ich außerordentlich. Unsere 13 staatlichen Impfstellen werden daher zum Jahresende 2022 schließen. Ich bedaure ein Stück weit, dass unsere Pläne, die Kommunen ab 2023 bei lokal ergänzenden Impfstrukturen finanziell zu unterstützen, so nicht mehr umsetzbar sind.“

Die staatlichen Impfzentren und mobilen Teams waren fast zwei Jahre lang eine zentrale Säule der Pandemie-Bekämpfung, betonte Staatsministerin Petra Köpping:

„Die dort verabreichten rund 3,3 Millionen Impfungen zeigen das mehr als deutlich. Alle Beteiligten haben diese Mammutaufgabe hervorragend gestemmt und damit schnell ein flächendeckendes und zuverlässiges Impfangebot zur Verfügung gestellt. Ich danke allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – vom Deutschen Roten Kreuz, der Johanniter-Unfall-Hilfe, dem Malteser Hilfsdienst und Arbeiter-Samariter-Bund, dem Technischen Hilfswerk, der Kassenärztlichen Vereinigung, der Bundeswehr und natürlich allen weiteren Beteiligten – sehr für ihre unermüdliche Arbeit. Auch den Landkreisen und Kreisfreien Städten gilt mein ausdrücklicher Dank.“

Petra Köpping betonte aber auch, dass Corona- und auch alle anderen Schutzimpfungen wichtig bleiben, „um gerade ältere Menschen und Vorerkrankte bestmöglich vor einem schweren Verlauf zu schützen. Daher bitte ich die Bürgerinnen und Bürger, ihren Impfstatus zu überprüfen und sich bei ihrer vertrauten Hausärztin oder -arzt zur Corona-Schutzimpfung beraten zu lassen. Ein ausreichendes Impfangebot, insbesondere durch die vielen impfenden Arztpraxen, ist auch ab Januar 2023 gewährleistet.“

Empfohlen auf LZ

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Redaktion über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar