Die Klimakrise und damit einhergehend zunehmende Dürren machen es immer dringlicher, die Wasserversorgung widerstandsfähiger zu gestalten und nicht nur auf ortsnahe Versorgung zu setzen. Vielmehr gelte es, die Fernwasserversorgung an erkannten Schwachpunkten auszubauen und dafür auch in das Verbundsystem der sächsischen Talsperren zu investieren.

Darauf verwies Sachsens Umweltminister Wolfram Günther am Donnerstag (5.5.) im Landtag. Zugleich solle bezüglich der Kosten innerhalb eines solchen Systems angesichts unterschiedlicher regionaler Herausforderungen am Solidarprinzip festgehalten werden.

Aus Anlass der Debatte zu einem Antrag der Koalitionsfraktionen verwies der Minister darauf, dass es bei der Wasserversorgung künftig vermehrt auch darum gehe, ausreichende Mengen zur Verfügung stellen zu können. Günther: „In den letzten Jahrzehnten haben wir vor allem darüber gesprochen, wie wir angesichts von Umweltverschmutzung die Qualität von Trinkwasser sichern können.

Drei historische Dürrejahre haben eine neue Situation geschaffen: Wir werden künftig zusätzlich darüber sprechen, ob in einer Region überhaupt ausreichende Mengen an Wasser vorhanden sind. Die Verfügbarkeit von Wasser ist für Sachsen eine Hop-oder-top-Frage geworden. Menschen brauchen Wasser, Landwirtschaft und Unternehmen brauchen Wasser. Standortentscheidungen werden schon jetzt von der ausreichenden Verfügbarkeit von Wasser abhängig gemacht. Gleichzeitig treten Starkregen und Hochwasser gehäufter auf und erfordern Reaktionen auch der Wasserwirtschaft.

Hinzu kommen die Folgen der Klimakrise und des Braunkohlenbergbaus, der schwerst gestörte Wasserhaushalte hinterlassen hat. Hier sind elementare Reparaturarbeiten nötig. An diesen Herausforderungen setzt unsere Grundsatzkonzeption Wasserversorgung 2030 an, die wir in Kürze veröffentlichen werden. Sie ist ein Handlungsleitfaden für künftige wasserwirtschaftliche Entscheidungen.“

Der Minister erläuterte zudem, dass auch die Wasserversorger vor Ort ihre Konzepte an die klimatischen und demografischen Herausforderungen anpassen müssten. Es gelte für die Aufgabenträger, die öffentliche Wasserversorgung als Kernaufgabe der Daseinsvorsorge auch in Zukunft nachhaltig, mit hoher Sicherheit und Qualität erfüllen zu können.

„Die Aufgaben sind gewachsen – für den Freistaat genauso, wie für die Versorgungsunternehmen oder Zweckverbände. Deshalb unterstützt Sachsen die Versorger fachlich, rechtlich und strategisch“, so Günther weiter.

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