Die mehr als 8500 Beschäftigten der ostdeutschen Eisen- und Stahlindustrie bekommen dauerhaft mehr Geld. Die IG Metall und die ostdeutschen Stahlarbeitgeber haben sich in der vierten Verhandlungsrunde am 17. Juni in Berlin auf die Übernahme des Tarifergebnisses der nordwestdeutschen Stahlindustrie verständigt.

Die Entgelte der Stahlbeschäftigten und Auszubildenden in Ostdeutschland steigen ab dem 1. August 2022 um 6,5 Prozent. Für Juni und Juli 2022 wurde eine Zahlung von 500 Euro vereinbart, Auszubildende erhalten 200 Euro. Die Laufzeit des Tarifvertrags endet am 30. November 2023.

„Dieses Verhandlungsergebnis sorgt bei den Kolleginnen und Kollegen sofort und dauerhaft für mehr Geld. Das deutliche Lohnplus von 6,5 Prozent – und damit die höchste prozentuale Erhöhung in der Stahlindustrie seit drei Jahrzehnten– verschafft den Beschäftigten in Zeiten hoher Inflation mehr Planbarkeit und finanziellen Spielraum. Die Zahlung von 500 beziehungsweise 200 Euro entlastet insbesondere die unteren Entgeltgruppen und Auszubildenden“, sagte Birgit Dietze, Verhandlungsführerin und Bezirksleiterin der IG Metall in Berlin-Brandenburg-Sachsen.

„Mit diesem Ergebnis erhalten die, die die derzeit hohen wirtschaftlichen Gewinne in der Stahlindustrie erwirtschaften, ihren berechtigten Anteil.“

Außerdem haben sich die Tarifparteien darauf verständigt, die Tarifverträge über Altersteilzeit, zur Beschäftigungssicherung sowie über den Einsatz von Werkverträgen zu verlängern. Für dual Studierende soll zudem bis zum 31. Juli 2022 ein Tarifvertrag vorgelegt werden.

„Dieses Ergebnis haben sich die Kolleginnen und Kollegen in den vergangenen Wochen mit entschlossenen Warnstreiks erkämpft“, sagte Birgit Dietze. „Der Druck der Beschäftigten hat dazu geführt, dass die Arbeitgeber eingesehen haben, dass sich die Beschäftigten dieses Mal nicht mit einer Einmalzahlung oder einer mageren prozentualen Erhöhung zufriedengeben und sie sich deutlich auf die Forderung der IG Metall zubewegen müssen, um weitere Arbeitskampfmaßnahmen abzuwenden.“

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