In Sachsen leiden immer mehr Männer unter Migräne. Das geht aus dem BARMER-Arztreport hervor. Demnach wurde im Jahr 2020 bei zwei Prozent der sächsischen Männer eine Migräne ärztlich festgestellt. Das sind hochgerechnet 39.300 Betroffene.

„Migräne ist noch immer eine vorwiegend ’weibliche‛ Krankheit. In Sachsen ist die Betroffenenquote bei den Frauen mit sieben Prozent (rund 143.300) mehr als dreimal so hoch. Allerdings sehen wir bei den Männern eine viel höhere Steigerungsrate“, sagt der Landesgeschäftsführer der BARMER in Sachsen, Dr. Fabian Magerl.

Bei den Männern sei die Diagnoserate innerhalb von elf Jahren (2010 bis 2020) etwa um 18 Prozent gestiegen. Bei den Frauen dagegen nur um 2 Prozent. Die Ursache für diese Entwicklung gehe aus den Daten der BARMER nicht hervor.

„Um herauszufinden, warum immer mehr Menschen unter Migräne leiden, sind weitere Untersuchungen notwendig“, so der BARMER Landeschef. Es sei denkbar, dass Umwelteinflüsse zugenommen hätten, welche eine Migräne begünstigen könnten. Dazu zähle Stress. Es sei aber auch möglich, dass sich immer mehr Männer zu dieser Krankheit bekennen und ärztliche Hilfe suchen würden.

Die meisten betroffenen Männer sind zwischen 20 und 29 Jahre jung

Migräne kann in jedem Alter auftreten. Bei den sächsischen Männern sei die Krankheit im Jahr 2020 laut BARMER-Arztreport am häufigsten bei den 20- bis 29-Jährigen festgestellt worden. In dieser Altersgruppe seien rund 4,2 Prozent betroffen. Die Diagnoserate habe sich hier im Betrachtungszeitraum verdoppelt. Bei den sächsischen Frauen litten vor allem die 50- bis 59-Jährigen, aber auch die 20- bis 29-Jährigen unter Migräne. In beiden Altersgruppen lag die Betroffenenrate bei rund 10 Prozent.

Mit Ausdauersport und Tagebuch Migräneattacken vorbeugen

Migräne sind Kopfschmerzattacken, die mit Symptomen wie Übel- und Appetitlosigkeit, Lichtempfindlichkeit oder Sehstörungen einhergehen. Die Kopfschmerzen treten einseitig auf und können vier bis 72 Stunden andauern. Die Ursachen für eine Migräne sind noch nicht bis ins Detail erforscht. Die Krankheit kann erblich und hormonell bedingt sein, weshalb Frauen häufiger betroffen sind. Und es sind Faktoren bekannt, die eine Attacke auslösen können. Neben Stress zählen unter anderem Schlafmangel, Koffein, Rotwein und Lärm zu diesen Triggern.

„Migräne ist nicht heilbar. Aber die Betroffenen können viel tun, um einer Attacke vorzubeugen. Ein Kopfschmerztagebuch kann dabei helfen, die Trigger zu erkennen. Und regelmäßiger Ausdauersport ist nachweislich eine sehr gute Migräneprophylaxe“, so Dr. Magerl. Ebenso könnten Entspannungsübungen und eine geregelte Lebensweise dabei helfen, einer Schmerzattacke vorzubeugen.

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