Rund zwei Jahre nach Beginn der geologischen Untersuchungen für die Eisenbahn-Neubaustrecke Dresden–Prag hat die Deutsche Bahn (DB) heute eine positive Zwischenbilanz gezogen. Bislang haben die Fachleute der DB keine Hinweise auf Besonderheiten im Boden entdeckt, die das Projekt gefährden könnten.

Für die neue Eisenbahnstrecke plant die DB einen mindestens 26 Kilometer langen, grenzüberschreitenden Tunnel durch das Erzgebirge. Er wird künftig Deutschlands längster Eisenbahntunnel sein. Dafür untersuchen Expert:innen seit 2020 den Untergrund und entnehmen aus einer Tiefe von bis zu 500 Metern Gesteinsproben, die sogenannten Bohrkerne. Diese werden bis weit über das Projektende hinaus aufbewahrt.

DB-Projektleiter Kay Müller sagte beim Tag der offenen Tür im Bohrkernlager der DB in Pirna: „Wir wissen jetzt genauer, was uns in dem bis zu 700 Millionen Jahre alten Gestein des Erzgebirges erwartet. Bis Ende August haben wir den Großteil der Bohrungen abgeschlossen. Die bisherigen Ergebnisse bestätigen weitestgehend unsere Annahmen. Damit können wir nun unsere Planungen fortsetzen und später festlegen, wie der Tunnel idealerweise verkaufen kann. Außerdem sind die Erkenntnisse aus den Bohrkampagnen eine wichtige Grundlage dafür, die Kosten für unser Projekt verlässlich und belastbar abschätzen zu können.“

In Zusammenarbeit mit dem Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie hatten die Fachleute der DB verschiedene Bohrpunkte im Osterzgebirge ausgewählt. Ziel der aktuell zweiten Bohrkampagne ist es, Erkenntnisse über die felsmechanischen und tunnelbautechnischen Eigenschaften der Gesteine zu gewinnen. Nach den vorläufigen Ergebnissen handelt es sich um kompakte, feste bis sehr feste Gesteine.

Über das Bahnprojekt Neubaustrecke Dresden–Prag

Mit der Neubaustrecke rücken die Metropolen Dresden und Prag enger zusammen. Die Reise- und Transportzeiten im nationalen und internationalen Personen- und Güterverkehr werden sich deutlich verkürzen. Bis 2024 will die DB gemeinsam mit der Region eine Vorzugsvariante entwickeln. Erste Vorschläge für den Trassenverlauf werden voraussichtlich bereits Ende des Jahres vorgestellt. Ziel ist es, Siedlungs- und Naturschutzgebiete weitgehend zu umfahren.

Die bisherige Strecke im Elbtal hat die Grenze ihrer Kapazität erreicht und kann nicht weiter ausgebaut werden. Deshalb leistet die Neubaustrecke Dresden–Prag einen wichtigen Beitrag dazu, mehr Verkehr von der Straße auf die klimafreundliche Schiene zu verlagern. Mit der neuen Verbindung wird es eine hochwassersichere Alternative zur bestehenden Strecke durch das Elbtal geben. Außerdem wird die Tschechische Republik in das mitteleuropäische Hochgeschwindigkeitsnetz eingebunden.  

Weitere Informationen zum Bahnprojekt Neubaustrecke Dresden–Prag finden Sie unter: https://neubaustrecke-dresden-prag.de/
 

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