Auch wenn beliebte Veranstaltungen wie die Leipziger Buchmesse pausieren mussten und die Buchhandlungen stark unter den Einschränkungen und der ausbleibenden Kundschaft litten, hat Corona der Branche nicht nur geschadet. Denn der Griff zum Buch wurde wieder populärer und die Verkaufszahlen stiegen deutlich.

Gleichzeitig steht das Buch nach wie vor unbestritten im ständigen Wettbewerb mit anderen Medien. Teil der Erfolgsstrategie von Buchhandlungen, Verlagen, Autor:innen und Übersetzer:innen muss daher auch weiterhin sein, die Vielfalt der geschriebenen Wörter in all ihren Farben zu zeigen, zu bewerben und zu diskutieren. Dieses Ziel verfolgt auch das Fachprogramm der Leipziger Buchmesse vom 27. bis 30. April mit über einhundert Veranstaltungen.

Fachprogramm für den Buchhandel

Das Programm mit allen Veranstaltungen finden Sie hier

Bei der Suche nach den vielversprechendsten neuesten Werken und Autor:innen können Buchhändler/-innen sich vor allem an den verschiedenen Auszeichnungen orientieren, die im Rahmen der Buchmesse verliehen werden:

  • Preis der Leipziger Buchmesse: Wer hat es geschafft, Geschichten, die man sich eigentlich gar nicht ausdenken kann, zu erzählen? Oder zu übersetzen? Oder zu beschreiben? Die Jury vergibt die Preise in den Kategorien Belletristik, Sachbuch/Essayistik und Übersetzung am 27. April um 16 Uhr in der Glashalle.
  • Leipziger Buchpreis zur europäischen Verständigung: Preisträgerin ist die russisch-jüdische Autorin Maria Stepanova, die 1972 in Moskau geboren wurde und derzeit im deutschen Exil lebt. Sie wird am 26. April im Gewandhaus zu Leipzig für ihren Lyrikband „Mädchen ohne Kleider“ ausgezeichnet und präsentiert sich am 27. April auf der Leipziger Buchmesse.
  • Forum DIE UNABHÄNGIGEN | Kurt-Wolff-Preis: Literarische Neuentdeckungen sind ein Markenzeichen der unabhängigen Verlage, die im Forum „Die Unabhängigen“ – einem Projekt der Leipziger Buchmesse und der Kurt-Wolff-Stiftung – ihre aktuellen Bücher und Autor:innen vorstellen. Der Kurt-Wolff-Preis zeichnet jährlich herausragende Programme aus und geht dieses Jahr an den Alexander Verlag Berlin. Den Kurt-Wolff-Förderpreis erhält der Elif Verlag, Nettetal. Die Verleihung findet am 28. April von 13:00 bis 14:30 Uhr auf dem Forum der Unabhängigen in Halle 5 an Stand D313 statt.
  • Lesekompass – Die Comic Edition: Prämiert werden am 27. April von 10:30 bis 11:30 Uhr in Halle 3 am Stand A307 neue Comics, Comic-Romane, Mangas und Graphic Novels, die zum Lesen verführen, kindgerecht und altersgerecht aufgemacht sind und es den jungen Leser:innen leichtmachen, sich mit den Geschichten zu identifizieren.
  • Seraph: Die Phantastische Akademie verleiht am 27. April von 16:00 bis 17:00 Uhr auf der Großen Bühne in Halle 3 am Stand G400 den Literaturpreis für Phantastik in den Kategorien Bestes Buch, Bestes Debüt und Bester Independent-Titel.

Wie die Zukunft des Buchhandels aussieht, hängt auch vom Interesse des Nachwuchses ab.  Für diese Berufe zu werben und Orientierung zu bieten, ist deswegen ebenfalls ein wichtiger Auftrag der Leipziger Buchmesse und des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels e.V.:

  • Karrieretag: Schüler/-innen, Studierende und Fachkräfte finden hier einen Überblick über die Einstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten in der Buch- und Medienbranche. Das Programm am 28. April 2023 im Fachforum + Literatur in Halle 5 besteht aus Diskussionsveranstaltungen, Workshops, Seminaren, Firmenpräsentationen und bietet auch die Möglichkeit zum direkten Austausch mit Vertreter:innen der Branche.
  • Nachfolge im Buchhandel: Erfahren Sie auf der Podiumsdiskussion, was eine gelungene Unternehmensübergabe ausmacht. Am 27. April von 10:30 bis 11:15 Uhr im Fachforum + Literatur in Halle 5 am Stand D700.
  • Branchenzukunft: Welche Kompetenzen und digitalen Kenntnisse braucht es? Branchenexpert:innen diskutieren darüber am 28. April von 11:30 bis 12:15 Uhr im Fachforum + Literatur in Halle 5 am Stand D700.
  • Eine Buchhandlung auf dem Weg ins klimafreundliche Wirtschaften: Wie die Erfahrungen der Bremer Buchhandlung Lesumer Lesezeit sowie ihre nächsten Schritte aussehen, erfahren Sie am 27. April von 14:30 bis 15:15 Uhr im Fachforum + Literatur in Halle 5 am Stand D700.
  • Das Potenzial von Mangas für die eigene Buchhandlung nutzen: Die offene Gesprächsrunde am 28. April von 14:00 bis 15:00 Uhr am Messestand Libri (Stand A100) in Halle 3 hilft Buchhändler/-innen, sich im rasant wachsenden Angebot zurechtzufinden, die Zielgruppe zu verstehen und vom Mangaboom zu profitieren.

Fachprogramm für Verlage

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Nicht nur Autor/-innen, auch Verlage und Literaturkritiker/-innen freuen sich darüber ausgezeichnet zu werden. Wer die diesjährigen Preisträger/-innen der Branche sind, erfahren Sie unter anderem auf folgenden Veranstaltungen:

  • Sales Award: Mit diesem wichtigen Vermarktungspreis werden einzigartige verkäuferische Leistungen hinsichtlich ihrer Wirkung bei der Endkundschaft prämiert. Die Auszeichnung erfolgt am 27. April von 12:00 bis 13:30 Uhr im Fachforum + Literatur in Halle 5 am Stand D700.
  • Alfred-Kerr-Preis für Literaturkritik: Am 27. April ehrt das Fachmagazin Börsenblatt eine Person der deutschsprachigen Literaturkritik für ihre kontinuierlich herausragende Leistungen: Forum der Unabhängigen in Halle 5 am Stand D313, 14:00 bis 15:00 Uhr.
  • Sächsischer Verlagspreis: Am 28. April wird von 12:00 bis 13:00 Uhr im Forum Literatur in Halle 4 am Stand B500 das herausragende verlegerische Wirken der diesjährigen 20 Preisträger/-innen vorgestellt.

Ob Gleichberechtigung in der Verlagswirtschaft, Diversität in literarischen Texten, Digitalisierung, Klimafreundlichkeit oder auch ein Blick in die Geschichte – das Fachprogramm für Verlage ist so vielseitig wie die Herausforderungen, vor denen die Buchwelt steht:

  • MVB lädt Klein- und Selbstverlage zum Austausch ein: Um noch besser zu verstehen, wie Verlage sich informieren und was sie zur Vermarktung ihrer Bücher benötigen, steht das Unternehmen MVB am 27. April von 13:30 bis 14:00 Uhr im Fachforum + Literatur in Halle 5 am Stand D700 Rede und Antwort.
  • Klimafreundlichkeit im Verlag: Branchenteilnehmer/-innen geben Best-Practice-Empfehlungen, wie sich Verlage nachhaltig aufstellen können: am 27. April von 15:30 bis 16:15 Uhr im Fachforum + Literatur in Halle 5 am Stand D700.

Fachprogramm für Autor/-innen | autoren@leipzig

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Die Auswahl aus den 134 Möglichkeiten, die Schreibende in Leipzig erwarten, wird nicht einfach werden. Viele Kolleg:innen stellen ihre neuen Werke vor, Verlage und Verbände laden zum Gespräch ein, und es gibt zahlreiche Tipps z. B. zur Hörbuch- und E-Book-Produktion, zum Newslettermarketing, Self-Publishing, Schreibstil oder dem perfekten Klappentext:

  • NEU: #buchbar: Besonders persönlich wird es dieses Jahr in Halle 2. Dort kann das Publikum am neuen community table mit Autor/-innen ins Gespräch kommen und an moderierten Gesprächen teilhaben. 16 zweistündige Sessions sind geplant, zu denen jeweils sechs Autor/-innen eingeladen werden.
  • Autor/-innenrunde: Die diesjährige Konferenz findet am 29. April von 10:00 bis 17:00 Uhr im Saal 1 im Congress Center statt, kuratiert von Leander Wattig. In 66 hochkarätigen Tischgesprächsrunden auf Augenhöhe kann man alles Relevante über erfolgreiches Publizieren erfahren und Kontakte unter Gleichgesinnten knüpfen.
  • Autor/-innenwerkstatt Prosa Prognosen: Zehn junge Autor:innen stellen am 28. April  von 15:00 bis 17:30 Uhr im Konferenzraum in Halle 5 sich und die Texte vor, die sie als Stipendiat:innen 2022 im Literarischen Colloquium Berlin geschaffen haben.
  • Autor/-innen-Rundgang: Gemeinsam mit Kolleg:innen die Buchmesse besuchen und Einblicke in autorenrelevante Themen gewinnen, kann man bei der Messeführung am 27. April von 16:30 bis 18:00 Uhr, Treffpunkt Leseinsel autoren@leipzig in Halle 5, Stand A305.
  • Wie geht Hörbuch? Die Self-Publishing-Plattform BoD startet ab sofort für Autor/-innen den neuen Hörbuchservice „BoD audio“ in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Am 27. April von 14:00 bis 14:30 Uhr am Messestand A200 von BoD in Halle 5 kann man mehr erfahren.
  • Erfolgreich Podcasts produzieren: Ein Workshop zur Konzeption, Technik, der richtigen Art zu sprechen und zur Verbreitung eigener Podcasts findet am 28. April von 16:30 bis 18:00 Uhr im Congress Center im Vortragsraum 9 statt.

Auszug aus den Veranstaltungen im Forum autoren@leipzig in Halle 5 am Stand A700:

  • Newsletter: Wie Autor:innen Newsletter für ihr Marketing nutzen können, erfahren sie bei der Podiumsdiskussion am 27. April von 11:30 bis 12:00 Uhr.
  • Trends und Herausforderungen im Self-Publishing: Der Vortrag am 27. April von 12:00 bis 12:30 Uhr informiert über aktuelle Entwicklungen im Self-Publishing und zeigt, wo sich neue Chancen für die Vermarktung und den Vertrieb ergeben.
  • Das glückliche Geheimnis: Von Anläufen und Enttäuschungen, vom Finden und Wegwerfen und vom Glück des Gelingens wird am 27. April von 13:00 bis 13:30 Uhr im Gespräch mit dem Autor berichtet.
  • Wie entsteht ein Buch? Am 27. April von 14:30 bis 15:00 Uhr geben ein Agent, eine Lektorin und ein/e Vertriebler/-in Auskunft darüber, wie es Bücher vom Manuskriptstadium bis auf den Ladentisch schaffen.
  • Wege aus der Klappentexthölle: Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck – das gilt auch für Bücher. „Mister Klappentext“ Hans Peter Röntgen und „Textehexe” Juri Pavlovic sprechen darüber mit Sissi Steuerwald, Autorin und stellvertretende Vorstandsvorsitzende im Selfpublisher-Verband, am 28. April von 11:30 bis 12:00 Uhr.
  • Gerechte Autorenverträge: Am 28. April erfahren Autor:innen von 15:00 bis 15:30 Uhr welche Fallstricke sich in Verträgen verbergen und können ihre Fragen direkt an Tobias Kiwitt und Gerhard Ruiss stellen.
  • Zeitmanagement für Autor/-innen: Wie findet und plant man Zeit fürs Schreiben? Tipps, Tricks und Erfahrungen werden während der Podiumsdiskussion am 28. April von 15:30 bis 16:00 Uhr weitergegeben.

Fachprogramm für Übersetzer/-innen

Das Programm mit allen Veranstaltungen finden Sie hier.

Ob Bücher auch in einer anderen Sprache ein Erfolg werden, hängt maßgeblich von der Fähigkeit und dem Elan der Übersetzenden ab, die Feinheiten der Originalsprache beziehungsweise des Textes zum Beispiel ins Deutsche zu übertragen. Das Ziel, die Übersetzer/-innen stärker ins Rampenlicht zu bringen, wird unter anderem hier verfolgt:

  • Preis der Leipziger Buchmesse, Kategorie Übersetzung: Am 27. April werden die Nominierten in der Kategorie Übersetzung von 13:00 bis 14:00 Uhr im Forum International + Übersetzerzentrum in Halle 4 am Stand C407 vorgestellt.
    Die Auszeichnung erfolgt am 27. April um 16:00 Uhr in der Glashalle.
    Gefeiert wird die Preisträgerin oder der Preisträger in der Kategorie Übersetzung am 28. April von 13:00 bis 14:00 Uhr im Forum International + Übersetzerzentrum in Halle 4 am Stand C407.
  • Die im Dunkeln sieht man nicht: Was kann getan werden, damit Übersetzer:innen stärker in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden? Dieser Frage widmet sich eine Podiumsdiskussion am 27. April von 17:15 bis 18:00 Uhr auf dem Fachforum + Literatur in Halle 5 am Stand D700.

Als Treffpunkt für alle, die am Thema Literaturübersetzung interessiert sind, werden im Übersetzerzentrum im Forum International in Halle 4 am Stand C407 verschiedene Veranstaltungen angeboten:

  • „so löcherig wie nur möglich“: Mit der Frage wie man mit der Forderung nach gerechter Sprache in Übersetzungen umgehen soll, beschäftigt sich eine Podiumsdiskussion am 27. April von 14:00 bis 15:00 Uhr.
  • Erfahrungsaustausch: Über das Übersetzen deutscher Literatur sprechen fünf Teilnehmer:innen des Internationalen Übersetzertreffens am 28. April von 11:00 bis 12:00 Uhr.
  • Österreich – Land des Übersetzens: Die Veranstaltung findet in Kooperation von ‘meaoiswiamia’ und TRADUKI und dem ‘Jahr der österreichischen Literatur’ des BMEIA statt und nimmt die Sprachen und das Übersetzen im mehrsprachigen Gastland in den Fokus. Sie findet am 28. April von 14:00 bis 15:00 Uhr statt.
  • REBEKKA: Rebekka ehrt Übersetzer:innen, die seit vielen Jahren gut, begeistert, beharrlich und häufig schlecht bezahlt Belletristik und Sachbücher übersetzen. Der Preis wird am 29. April von 12:00 bis 13:00 Uhr verliehen.

Öffnungszeiten und Preise

Die Leipziger Buchmesse im Verbund mit der Manga-Comic-Con sowie dem Lesefest Leipzig liest öffnet vom 27. bis 30. April. Tickets gibt es unter www.leipziger-buchmesse.de/tickets.
Es werden keine Fachbesuchertickets angeboten.

Für Fachbesucher/-innen gibt es jedoch ein Fachzentrum in der Glashalle, welches am Donnerstag, 27. April von 10:00 bis 14:00 Uhr sowie Freitag (28. April) und Samstag (29. April) von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet ist. Das gesamte Fachprogramm finden Sie hier.

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