Gleich zwei Experten des Universitätsklinikums Leipzig (UKL) leiten den anstehenden Deutschen Rheumatologiekongress vom 30. August bis 2. September in Leipzig. Prof. Ulf Wagner, Bereichsleiter Rheumatologie, fungiert als wissenschaftlicher Leiter, sein Vorgänger bis September 2022, Prof. Christoph Baerwald, als Kongresspräsident auf Seiten der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie. Die Leipziger Gastgeber erwarten bis zu 2800 Teilnehmer:innen im Congress Center Leipzig.

„Das ist der zentrale deutsche Rheuma-Kongress“, sagt, Prof. Baerwald, der derzeit am UKL-Zentrum für Seltene Erkrankungen tätig ist. „Hier werden alle Themen von Interesse behandelt, vom klinischen Versorgungsalltag bis zur Grundlagenforschung“, umreißt er die Kongressinhalte. Ein Thema von Gewicht werde gewiss die Sicherung der Patient:innenversorgung sein: „Die Zahl rheumatologischer Erkrankungen steigt, die der praktizierenden Rheumatologen jedoch sinkt“, so Prof. Baerwald, dies müsse diskutiert werden. 

Fachliche Schwerpunktthemen sind zum einen die sogenannte Toleranzinduktion. Rheuma-Experte Baerwald erläutert: „Wir wollen versuchen, das Immunsystem gar nicht erst dahin zu bringen, die Krankheit ausbrechen zu lassen, sondern wieder tolerant gegen eigene Körperzellen zu werden oder zu bleiben. Dann kann man die Krankheit verhindern.“

Als weiteren Schwerpunkt wollen die Teilnehmer:innen diskutieren, wie die Interaktion und die Kommunikation zwischen Immunzellen untereinander und auch mit anderen Körpersystemen für eine Therapie rheumatischer Erkrankungen eingesetzt werden kann – Stichwort „Neuroimmunologische Interaktionen“. 

Und als dritter Schwerpunkt geplant ist laut Prof. Ulf Wagner ein grundlagenwissenschaftliches Thema, die Inflammasom-Aktivierung des angeborenen Immunsystems. „Diese spielt nicht nur bei genetisch bedingten Fiebersyndromen, sondern auch bei rheumatischen Erkrankungen eine entscheidende Rolle“, so Prof. Wagner.

Weiterhin soll es einen interdisziplinären „Blick über den Tellerrand“ geben, um, so die Organisatoren, von anderen Schwerpunkten der Medizin zu lernen, sowie Diskussionen über interessante Fallberichte.

Die Kongressleiter vom UKL rechnen mit 2500 bis 2800 Teilnehmern: „Die Anmeldezahlen sind sehr gut. Ich denke aber auch, Leipzig als Kongress-Ort zieht“, sagt Prof. Baerwald. 

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