Das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt (SMS) und die Sozialorganisation Aktion Mensch haben gestern eine Kooperationsvereinbarung zur Förderung inklusiver Sozialräume in Sachsen unterzeichnet. Dafür stehen in den kommenden fünf Jahren Mittel in Höhe von insgesamt 5 Millionen Euro zur Verfügung.

Die Summe wird bis 2028 zu gleichen Teilen vom SMS und der Aktion Mensch bereitgestellt. Mit den Geldern der Tandemförderung sollen barrierefreie, partizipative und inklusive Sozialräume zur Stärkung der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in bis zu fünf Modellkommunen entstehen.

Sozialministerin Petra Köpping: „Die heute unterzeichnete Tandemförderung durch die Aktion Mensch und den Freistaat Sachsen spiegelt das Engagement der Staatsregierung wider, inklusive Strukturen für alle Bürgerinnen und Bürger in Sachsen zu schaffen. Die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention erfordert ein breites Bündnis aus Verwaltung und Zivilgesellschaft – genau das wird durch diese Kooperation realisiert. Das Ziel, eine Gesellschaft zu schaffen, in der alle Menschen gleichberechtigt am sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Leben teilhaben können, steht im Mittelpunkt.“

In enger Zusammenarbeit werden die Aktion Mensch und der Freistaat Sachsen jeweils zwei Netzwerkpartner aus den Bereichen Kommunalverwaltung und freier gemeinnütziger Träger in bis zu fünf sächsischen Sozialräumen fördern. Diese Partner werden gemeinsam daran arbeiten, umfassende inklusive Netzwerke aufzubauen, die den gesamten Sozialraum einbeziehen. Jeder geförderte Sozialraum erhält im Zeitraum von fünf Jahren bis zu 1 Million Euro an Fördermitteln, hälftig aufgeteilt auf den freigemeinnützigen Träger und die Kommunalverwaltung.

Christina Marx, Sprecherin der Aktion Mensch: „Wir freuen uns sehr, gemeinsam mit dem Freistaat Sachsen daran zu arbeiten, Städte und Kommunen dauerhaft inklusiver und lebenswerter zu gestalten. Dabei fördern wir sowohl finanziell als auch inhaltlich mit unserem Praxiswissen und unserer Erfahrung. Seit über fünf Jahren begleiten wir fünf Modellkommunen im Rahmen der Initiative Kommune Inklusiv dabei, Inklusion vor Ort wirkungsvoll umzusetzen. Dies gelingt dann besonders gut, wenn in einem Netzwerk mit Akteuren aus unterschiedlichen Bereichen, partizipativ und nachhaltig geplant und gearbeitet wird. Im Ergebnis profitieren alle Menschen von einem inklusiven Sozialraum.“

Ein inklusiver Sozialraum zeichnet sich durch seine Vielfalt und Offenheit aus. Er ermöglicht Menschen mit unterschiedlichen Hintergründen und Bedürfnissen, sich zu begegnen, auszutauschen und gemeinsam zu gestalten. Dazu gehört auch eine umfassende und gut vernetzte Infrastruktur, die den Bedürfnissen aller gerecht wird.

Alle interessierten Kommunalverwaltungen und freigemeinnützigen Organisationen sind herzlich eingeladen, sich gemeinsam für dieses wegweisende Projekt zu bewerben und sich aktiv an der Schaffung inklusiver Sozialräume in Sachsen zu beteiligen. Die Bewerbungsfrist und weitere Details werden im Laufe des Herbstes bekanntgegeben.


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