Am 5. Dezember 2023 übergeben die Beschäftigten der kommunalen Nahverkehrsbetriebe in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen ihre Forderungen für die kommende Tarifrunde an die öffentlichen Arbeitgeberverbände in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen.

Diese in Dresden stattfindende Forderungsübergabe ist der öffentliche Auftakt für die bundesweite Tarifbewegung, in der flächendeckend und zeitgleich die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten im ÖPNV neu verhandelt werden. Auch in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft ver.di die Tarifverträge zum Jahresende gekündigt.

Während in Thüringen und Sachsen-Anhalt die Entgelte und Arbeitsbedingungen der Beschäftigten zeitgleich verhandelt werden, stehen in Sachsen ausschließlich die Arbeitsbedingungen im Fokus der Tarifrunde. Hintergrund ist, dass die kommunalen Verkehrsbetriebe in Sachsen an den Entgeltsteigerungen des öffentlichen Dienstes partizipieren, die bereits im Frühjahr verhandelt wurden.

Das bundesweit abgestimmte Vorgehen der landesbezirklichen Tarifrunden erklärt Paul Schmidt, ver.di-Landesbezirksfachbereichsleiter für den Verkehr und Verhandlungsführer in allen drei Bundesländern wie folgt: „Die Probleme im ÖPNV sind überall vergleichbar: Personalmangel, überlange Schichten, zu kurze Pausen, zahllose Überstunden und vieles mehr. Die Kolleginnen und Kollegen sind am Anschlag und benötigen dringend Entlastung. Dafür kämpfen wir in dieser Tarifrunde.“

Bundesweit sind viele Verkehrsbetriebe auf Grund des Personalmangels jetzt schon nur noch bedingt in der Lage, das vollständige Linienangebot aufrecht zu erhalten. Dort wo es gelingt, sind teilweise hunderttausende Überstunden entstanden. Gleichzeitig scheiden in den nächsten zehn Jahren rund 50 Prozent der Beschäftigten altersbedingt aus der Branche aus. Der geplante flächendeckende Angebotsausbau ist in weiter Ferne.

Dazu Paul Schmidt: „Im ÖPNV ist es fünf vor zwölf. Das wollen wir den Arbeitgebern und auch der Politik mit dieser Aktion deutlich machen – am 05.12. um fünf vor zwölf. Wir brauchen Entlastung, bessere Arbeitsbedingungen und eine nachhaltige Ausfinanzierung des Nahverkehrs.“

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