Die zweite Tarifverhandlung für die rund 8.000 Beschäftigten der ostdeutschen Stahlindustrie ist heute ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Die IG Metall wies ein Arbeitgeber-Angebot als enttäuschend zurück. IG Metall-Bezirksleiter Jan Otto: „Die Beschäftigten brauchen eine dauerhafte Erhöhung ihrer Entgelte. Nur mit Einmalzahlungen lassen sich die Reallöhne nicht sichern.“

Die Arbeitgeber erklärten, dass sie trotz der anhaltenden Preissteigerung die Entgelte nicht dauerhaft erhöhen wollen. Sie boten lediglich Einmalzahlungen von jeweils 250 Euro zum 01. Januar 2026 und zum 01. Juni 2026 an, bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die IG Metall fordert ein Paket, das den Beschäftigten Sicherheit gibt durch stabile Reallöhne und den Erhalt der Arbeitsplätze. Auf eine bezifferte Prozentforderung hat sie angesichts der instabilen wirtschaftlichen Lage verzichtet.

Jan Otto, IG Metall-Bezirksleiter Berlin-Brandenburg-Sachsen: „Die IG Metall hat mit ihrer Forderung gezeigt, dass sie in dieser für alle schwierigen Lage neue Wege einschlägt. Leider sind die Arbeitgeber bisher nicht bereit, dabei mitzugehen. Einmalzahlungen sind völlig ungeeignet, um bei dauerhaft steigenden Preisen die Reallöhne zu sichern. Dieses Angebot ist inakzeptabel, so dass wir nun die Vorbereitungen für Warnstreiks ab dem 1. Oktober intensivieren.“

Sophie Jänicke, Tarifteam der IG Metall: „Mit ihrem Angebot fallen die Arbeitgeber in alte Verhaltensmuster zurück. Bei der nächsten Verhandlung haben sie noch die Chance, in der Friedenspflicht mit einem deutlich verbesserten Angebot eine Einigung zu ermöglichen. Unverzichtbar dafür ist eine prozentuale Erhöhung der Entgelte. Wir wollen in dieser Lage keine Eskalation des Tarifkonflikts, sind aber dazu bereit.“

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