Eine bezahlbare Wohnung für alle sollte in einem wohlhabenden Land wie Deutschland selbstverständlich sein. Doch nicht nur die Mieten werden seit Jahren erhöht. Auch die Nebenkosten sind für viele Haushalte zu einer enormen Belastung geworden. Besonders bitter ist, dass große Immobilienkonzerne zusätzliche Gewinne erzielen, indem sie fehlerhafte Heizkostenabrechnungen erstellen.

Die Linke Leipzig widersetzt sich dieser Praxis und geht aktiv dagegen vor. Durch eigene Recherchen und durch eingereichte Nebenkostenabrechnungen von Mieterinnen und Mietern haben Mitglieder der Linken Leipzig Süd im Rahmen des Heizkostenchecks der Linkspartei herausgefunden, dass die Heizkostenabrechnungen in den Wohnblöcken der Vonovia an der Probstheidaer Straße 75, 77, 79, 81, 83, 85, 87, 89, 103, 105, 107 und 109 nicht korrekt erstellt wurden. 

Vermieterinnen und Vermieter sind gesetzlich verpflichtet, Wärmemengenzähler einzubauen, um die Heizkosten genau abrechnen zu können. Wenn dieser Zähler fehlt, haben Mieterinnen und Mieter einen gesetzlichen Anspruch auf eine Rückerstattung von 15% der bereits abgerechneten Heizkosten.  Vonovia hat diesen gesetzlichen Anspruch in den benannten Blöcken in Marienbrunn jedoch nicht berücksichtigt. Den Mieterinnen und Mietern entgehen dadurch pro Mieteinheit oft dreistellige Beträge.

Seit Herbst 2024 bietet Die Linke die kostenlose Prüfung von Heizkostenabrechnungen an. In München konnte Die Linke gemeinsam mit den Betroffenen insgesamt circa 1 Million Euro an Rückzahlungen erreichen.  Auch in Leipzig-Reudnitz, wo rund 150 Vonovia-Mietparteien betroffen waren, konnten Rückzahlungen von mehreren tausend Euro erwirkt werden.

In den vergangenen Wochen waren zahlreiche Mitglieder der Linken Leipzig Süd in den Blöcken unterwegs, um an den Haustüren mit den betroffenen Anwohnerinnen und Anwohnern ins Gespräch zu kommen. In einem Großteil der 78 Wohnungen konnten persönliche Gespräche geführt werden. Dabei ging es sowohl darum, aufmerksam zuzuhören als auch konkrete Unterstützung anzubieten.

Jessica Herrmann, Sprecherin der Linken Leipzig Süd, erklärt: „Heizkosten dürfen nicht zu einem Goldesel profitorientierter Unternehmen werden. Fehlerhafte Abrechnungen sind kein seltenes Missgeschick, sondern ein strukturelles Problem. Viele Menschen zahlen zu viel, weil sie sich gegen große Wohnungsunternehmen kaum wehren können oder ihre Rechte nicht kennen. Hier setzen wir an und sorgen dafür, dass die Betroffenen zu ihrem Recht kommen.“

Um mit den Anwohnerinnen und Anwohnern eine gemeinsame Vorgehensweise zu entwickeln und eine Vernetzung zu ermöglichen, lädt Die Linke Leipzig Süd am 14. Dezember 2025 um 15 Uhr zu einer Mieterinnen- und Mieterversammlung ein. Dort wird eine Rechtsanwältin Fragen beantworten und beim Formulieren eines Sammelwiderspruchs helfen. Für Kinderbetreuung wird gesorgt. Menschen, die Unterstützung beim Hin- und Rückweg benötigen, können sich vorab für einen Fahrdienst anmelden.

Jessica Herrmann ergänzt „Wir lassen die Mieterinnen und Mieter nicht allein. Wer sich gegen falsche Abrechnungen wehrt, kann etwas verändern und das Geld zurückbekommen, was ihm gesetzlich zusteht. Wir zeigen gemeinsam, dass Vonovia sich an geltendes Recht halten muss. Diese Versammlung ist ein wichtiger Schritt dafür.“

Die Linke Leipzig Süd ruft alle betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner der Probstheidaer Straße dazu auf, an der Versammlung und dem Sammelwiderspruch teilzunehmen.

Die Aktion ist Teil der Stadtkampagne der Leipziger Linken „Die Stadt gehört uns allen“. 

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar