Wer sich an den diversen Foren zum Umbau der nördlichen Karl-Liebknecht-Straße und des Peterssteinweges ("KARLI") beteiligte, weiß: Nicht nur die Straße soll ab 2013, wenn alles klappt, spätestens ab 2014 umgebaut werden. Auch zwei neue Stadtplätze entstehen. Einer hat sogar schon einen Arbeitstitel: Münzplatz.

Für die künftigen Platzgestaltungen gab es am 2. Mai ein erstes eigenes Bürgerforum, wo die Leipziger Bürogemeinschaft Hinrichsenstraße 3 / StadtLabor Vorschläge sammelte, aus denen jeweils drei Varianten entwickelt wurden – mögliche Gestaltungsoptionen für den so genannten “Münzplatz” und die Freifläche vor dem Wohnblock gegenüber dem Volkshaus.

Am Mittwochabend, 23. Mai, sind die Entwürfe nun von einem Begleitgremium unter Vorsitz des Landschaftsarchitekten Dr. Peter Fibich diskutiert worden, teilt das Dezernat Stadtentwicklung und Bau mit. Im Gremium waren Vertreter der Stadtverwaltung, Gastronomen, Anwohner, Gewerbemieter, Vertreter des Stadtbezirksbeirats Mitte, Eigentümer sowie Vertreter des Interessenbeirats Karli. Das Ergebnis sind konkrete Empfehlungen, wie die beiden Plätze künftig aussehen könnten. Die Neugestaltung beider Plätze wird im Rahmen des geplanten Ausbaus von Peterssteinweg und Karl-Liebknecht-Straße in den kommenden Jahren erfolgen.Der “Münzplatz” wird – so empfiehlt das Gremium – zu einem großen gepflasterten Platzraum westlich des Peterssteinwegs ausgebaut, so, wie es auch die Planer von Stadt und LVB schon im Zusammenhang mit dem “KARLI”-Umbau skizziert hatten. In diese Gestaltung sollen auch die einmündenden Straßen durch eine Aufpflasterung der Verkehrsflächen einbezogen werden. An der Einmündung zur Straße des 17. Juni soll außerdem ein großer Einzelbaum gepflanzt werden. Interessant wird der Platz auch deshalb, weil hier künftig eine neue Straßenbahnhaltestelle entsteht, die den Abstand zwischen Haltestellen Hohe Straße und Wilhelm-Leuschner-Platz noch einmal mit einem Stopp unterbricht. Für Händler und Gewerbetreibende wahrscheinlich ein echter Hauptgewinn – wenn alles fertig ist.

Die Freifläche vor dem Wohnblock gegenüber dem Volkshaus soll so aufgewertet werden, dass die Sichtbarkeit und Erreichbarkeit der Ladenzone deutlich verbessert wird, schlägt die Bürogemeinschaft Hinrichsenstraße 3 / StadtLabor vor. – Das Problem an dieser Stelle ist: Der Wohnblock hat mit der ursprünglichen Raumkante nichts mehr zu tun. Die Wohnbebauung, die hier einst gegenüber dem Gewerkschaftshaus stand, ist im Bombenhagel des 2. Weltkrieges zerstört worden. Dadurch dass die Raumkante fehlt, kann die Karl-Liebknecht-Straße an dieser Stelle auch nach Osten aufgeweitet werden und die Straßenbahn kann einen eigenen Bahnkörper bekommen.

“Der Umbau der KARLI eröffnet für beide Flächen Chancen für eine gestalterische und funktionale Aufwertung”, betont das Planungsdezernat.

Auf Grundlage der am Mittwoch gefallenen Variantenentscheidung werden die Pläne jetzt in enger Abstimmung aller Akteure weiterentwickelt. Ihre Umsetzung erfolgt, wenn die Finanzierung gesichert ist, so das Planungsdezernat.

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