Am Montag, 22. Oktober, beginnt mit dem Gerüstaufbau die Turmsanierung der Russisch-Orthodoxen St.-Alexij-Gedächtniskirche am Friedenspark in der Philipp-Rosenthal-Straße 51 a. Das teilt das Kulturamt der Stadt Leipzig mit. Die Gesamtkosten für die Maßnahme betragen rund 1 Million Euro.

Die Sanierung wird mit Fördermitteln des Bundes, des Freistaates Sachsen, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und mit einer Spende der Stadt Moskau unterstützt.

Die Sanierung wurde notwendig, da die Turmkonstruktion ungenügend gegen eindringendes Regenwasser geschützt ist. Die Durchfeuchtung führte zur Schädigung der Tragkonstruktion und der Sandsteinrippen sowie zur Ablösung der Goldmosaiksteinchen und des Anstriches im Inneren der Kirche.

Bestandteil der Baumaßnahmen sind daher die Herstellung einer Bauwerksabdichtung, die Restaurierung des Goldmosaiks und der Sandsteinrippen. Außerdem werden die Turmfenster denkmalgerecht erneuert und die Vergoldung an der Zwiebelkuppel restauriert.

Grundlage für die Sanierung ist der Bau- und Finanzierungsbeschluss, der am 16. Mai durch den Stadtrat gefasst worden ist. Es ist geplant, die Arbeiten rechtzeitig vor den Feierlichkeiten zum 200-jährigen Jubiläum der Völkerschlacht im nächsten Jahr abzuschließen.

Die Russisch-Orthodoxe St.-Alexij-Gedächtniskirche wurde zum Gedenken an die rund 22.000 gefallenen russischen Soldaten in der Völkerschlacht erbaut. Der Bau der Leipziger Kirche im Nowgoroder Stil mit 16-seitigen Zeltdach wurde am 28. Dezember 1912 begonnen. Nach zehnmonatiger Bauzeit fand genau 100 Jahre nach der Völkerschlacht am 17. Oktober 1913, am Tag vor der Einweihung des Völkerschlachtdenkmals, die Konsekration und am 18. Oktober 1913 die Kirchenweihe statt. Für den Bau der Kirche, deren Entwurf vom St. Petersburger Architekten Wladimir A. Pokrowskij stammt, stellte die Stadt Leipzig das Baugelände von 2.500 qm unentgeltlich zur Verfügung. Die Ausführung und Bauleitung lagen in den Händen der Leipziger Architekten Richard Tschammer und Georg Weidenbach. Die Kirche ist heute nicht nur Ziel vieler Touristen, sondern auch das religiöse Zentrum einer aktiven russisch-orthodoxen Gemeinde, die rund 300 Mitglieder verschiedener Nationen vereint.

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