Voraussichtlich am 22. April soll der neu gestaltete Richard-Wagner-Platz einschließlich Brunnenanlage mit den drei Edelstahl-Pusteblumen von Harry Müller offiziell übergeben werden. Im November 2011 hatte der Stadtrat dazu einen entsprechenden Bau- und Finanzierungsbeschluss gefällt. Im Stadtbezirksbeirat Leipzig-Mitte wurde die Vorlage vorberaten.

Dabei fielen Tim Elschner, Mitglied des Beirates für Bündnis 90/Die Grünen, die jährlich anfallenden und nicht unerheblichen Folgekosten für den Betrieb der Brunnenanlage in Höhe von 41.586 Euro auf. Elschner forderte damals die Stadtverwaltung auf, sich hinsichtlich der Folgekosten um einen Sponsor zu bemühen, denn bei den städtischen Brunnen gibt es bekanntlich nicht nur einen Sanierungsstau, sondern es fehlen schlicht auch die Gelder, alle Brunnen jedes Jahr erneut sprudeln zu lassen.

Vor diesem Hintergrund reichte die Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen einen entsprechenden Ergänzungsantrag ein, der in der damaligen Ratsversammlung auch vom Oberbürgermeister so übernommen wurde, mit dem Ziel, die Verwaltung solle sich intensiv vor Inbetriebnahme der Brunnenanlage auf dem Richard-Wagner-Platz um Sponsoren – gegebenenfalls bei Gewerbetreibenden und Eigentümern aus der Nachbarschaft – hinsichtlich der jährlich anfallenden Kosten (Unterhaltung, Wartung, Strom und Wasser) bemühen.”Wenn die Brunnenanlage nun in Betrieb genommen wird, wäre es doch schön, wenn bei der Übergabe von Platz und Brunnen mit dem Künstler Harry Müller auch ein Sponsor gleichzeitig präsentiert werde könnte”, findet Elschner. “Vielleicht ist es dem Oberbürgermeister sogar gelungen, mit mfi, die mit den ‘Höfen am Brühl’ nun in direkter Nachbarschaft zur Brunnenanlage verortet sind, einen prominenten und zudem finanzkräftigen Sponsor dauerhaft gefunden zu haben?”

Um eine Antwort hierauf zu erhalten, will die Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen zur nächsten Stadtratssitzung am 20. März insbesondere wissen, was die Stadtverwaltung in den zurückliegenden fast anderthalb Jahren unternommen hat, um Sponsoren für die Wiederinbetriebnahme und langfristige Betreibung der “Pusteblumen” am Richard-Wagner-Platz zu gewinnen. Des Weiteren, ob sie bei ihrer Akquise auch erfolgreich war.

Was auch ein Bild aller städtischen Brunnenaktivitäten geben soll. Es reicht eben nicht, hunderttausende Euro in Bau und Sanierung der Brunnen zu stecken, wenn der Betrieb nicht nachhaltig gesichert ist. Wenn jeder neue Brunnen auch mit zusätzlichen Kosten im Stadtetat aufschlägt, dürfte die Frage durchaus berechtigt sein, ob man dann einfach den Hahn aufdreht – und wie lange das gut geht.

Und um außerdem einen aktualisierten Überblick zu den städtischen Brunnen insgesamt zu erhalten, fragt die Stadtratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen deshalb auch:

1. Wie viele der städtischen Brunnenanlagen werden mit der beginnenden “Freiluftsaison” in Betrieb genommen?
2. Welche städtischen Brunnen können in diesem Jahr aufgrund von Sponsoring in Betrieb genommen werden?
3. Welche städtischen Brunnen können nicht in Betrieb genommen werden? Bitte nennen Sie uns detailliert die Gründe dafür.

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