Mit der Jurysitzung zum Investorenauswahlverfahren, die am 6. und 7. Juni stattfand, ist die erste Phase der zweistufigen anonymen Grundstücksvermarktung im Lindenauer Hafen erfolgreich abgeschlossen worden, teilt das Baudezernat mit. Die für die ausgeschriebenen sechs Lose eingereichten 17 Entwicklungsvorstellungen von Projektentwicklern, Investoren, Wohnungsunternehmen und Baugemeinschaften sowie Selbstnutzern wurden durch ein Preisgericht bewertet, dem Fachleute für Städtebau, Architektur und Landschaftsplanung sowie Vertreter von Politik und Verwaltung angehörten.

Kriterien waren städtebauliche und architektonische Qualität, Nutzungsvielfalt und Nutzungsmischung sowie Nachhaltigkeit und Energieeffizienz und die Garantie eines Mindestpreises. Da auch die zweite Phase des Verfahrens anonym fortgesetzt werden muss, um Wettbewerb und Chancengleichheit zu garantieren, können derzeit keine konkreten Angaben zu den beteiligten Bietern sowie den einzelnen Entwurfsinhalten gemacht werden, betont das Dezernat.
Das besondere, zweistufige Vergabeverfahren soll neben wirtschaftlichen Grundstückspreisen auch eine hohe bauliche Qualität sowie insbesondere die Nutzungsvielfalt und Preisdifferenzierung der zukünftige Wohnungsangebote sichern. Nach Einschätzung Jochem Lunebachs, der als Leiter des Stadtplanungsamtes der Jury angehörte, haben sich alle Arbeiten sehr intensiv mit dem Ort sowie den Wettbewerbsanforderungen auseinandergesetzt und weisen ein hohes Niveau auf. Das Vergabeverfahren zeige, dass sich die durch die Stadt mit der Rahmenvorlage und der Vermarktungsvorlage gesetzten, hohen Nutzungs- und Gestaltungsansprüche durchaus wirtschaftlich erfolgreich darstellen und umsetzen lassen. Die Teilung des Areals in mehrere Lose, in denen zum einen klassische Projektentwickler, Investoren und Wohnungsunternehmen, aber zum anderen auch Selbstnutzer und Baugemeinschaften zum Zuge kommen, sichere urbane Vielfalt, Nutzungsmischung und breitgefächerte Wohnungsangebote. Das Verfahren setze damit auch einen Qualitätsmaßstab für die weitere Flächenentwicklung in der Stadt.

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Karsten Gerkens, Leiter des für die Entwicklung des Lindenauer Hafens verantwortlich zeichnenden Amtes für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung, ergänzt: “Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Es verspricht bereits jetzt eine hohe urbane Qualität für das neue Stadtquartier sowie eine breite Nutzungs- und Nutzervielfalt, die neben verschiedenen Wohnformen, Wohnungsgrößen, Eigentumsformen und Preissegmenten auch Raum für Dienstleistungs- und Büronutzungen, Wohngebietsversorgung sowie Gastronomie und wasseraffine Angebote bereit hält.”

Nach Abschluss der ersten Phase des Verfahrens werden die Preisträger nun entsprechend den Empfehlungen der Jury ihre Entwürfe überarbeiten und konkrete Kaufpreisangebote unterbreiten. Daran schließt sich die zweite Stufe des Verfahrens an: die Grundstücksverhandlungen mit den Preisträgern. Die Zuschläge werden an die wirtschaftlichsten Bieter erfolgen. Die Entscheidungsvorlage zum Grundstücksverkauf soll nach der Sommerpause in den Stadtrat gehen, damit im Herbst die ersten Grundstücke veräußert werden können. Die Arbeiten an den ersten neuen Gebäuden auf dem Hafenareal könnten 2014 beginnen. Mit der Fertigstellung der Erschließung im Laufe des kommenden Frühjahrs und der Gewässerverbindung bis Ende 2014 sind dann alle Voraussetzungen dafür geschaffen, dass das neue Stadtquartier Gestalt gewinnen kann.

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