Wenn Planer Eigenheimsiedlungen auflegen, dann werden sie idyllisch. "Am Stadtgärtchen" heißt das neue Wohngebiet, das jetzt im Schönauer Viertel entsteht. Die ersten Häuser sind im Bau. Einen Teich gibt es auch schon. Am Mittwoch, 4. September, wurde die um einen künstlich angelegten Teich entstandene rund 11.400 m² große Grünfläche zwischen Weimarer Straße, Sonneberger Weg, Suhler Straße und Nordhäuser Weg den Anwohnern zur Verfügung gestellt.

Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau, Karmen Seidel (Abteilungsleiterin Planung und Bau im Amt für Stadtgrün und Gewässer) und Ralf-Dieter Claus (kaufmännischer Geschäftsführer der LESG) gaben sie frei. Die LESG entwickelt das Schönauer Viertel treuhänderisch für die Stadt Leipzig.

Die Anlage bildet den Mittelpunkt des im Schönauer Viertel derzeit entstehenden neuen Wohngebietes “Am Stadtgärtchen”. Für den Bau frei stehender Eigenheime hat die LESG hier 28 Grundstücke von 540 m ² bis 740 m² Größe erschlossen und verkauft sie provisions- und bauträgerfrei. Die bautechnische Erschließung startete im April 2012. Inzwischen sind bereits 50 Prozent der Grundstücke veräußert bzw. verbindlich reserviert.

“Das ?Stadtgärtchen’ ist sehr attraktiv und stellt eine echte Bereicherung des Schönauer Viertels dar”, kommentierte Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau. “Und dieses Viertel selbst ist eine Erfolgsgeschichte. Es ist ein eindrückliches Beispiel dafür, dass das Konzept des innerstädtischen Eigenheimbaus funktioniert. Städtebaulich integrierte Einfamilienhausstandorte werten Quartiere auf und tragen dazu bei, dass vor allem bauwillige Familien eher zuziehen statt sich weitab von der Stadt anzusiedeln.”
Ganz so innerstädtisch ist es nicht wirklich, was ja die jüngste Analyse des Amtes für Statistik und Wahlen der Stadt Leipzig zeigte: Schönau leidet ähnlich wie Grünau-Nord unter der großen Entfernung zur Leipziger Innenstadt. Während sich in Grünau-Ost und Grünau-Mitte die Bewohnerzahlen inzwischen wieder stabilisieren, verzeichnet Schönau weiter Einwohnerverluste. Trotz Eigenheimbau. Das Viertel ist nach wie vor nur für Pkw erschlossen. Für die nächstgelegene Straßenbahnhaltestelle “Am Kirchberg” gibt es nicht einmal eine Ampelanlage über die stark befahrene Lützner Straße.

Gedacht ist das Schönauer Viertel zwar schön bunt und kompakt – aber immer noch in den Denkweisen des späten 20. Jahrhunderts.

Karmen Seidel, Abteilungsleiterin Planung und Bau im Amt für Stadtgrün und Gewässer, das die Anlage der Grünfläche fachlich begleitete: “Wer im Schönauer Viertel wohnt, hat es ohnehin nicht weit in die Natur – die Schönauer Lachen sind nicht weit entfernt. Die neu entstandene Grünfläche im Wohngebiet ?Am Stadtgärtchen’ bringt nun die Natur fast bis an die Türschwelle. Entstanden ist ein zurückhaltend gestaltetes Kleinod, das vor allem durch den Teich auch den Charakter eines Biotops trägt und einen hohen Erlebniswert hat.”

Die Grünfläche wird von Gehölzen eingefasst und gegliedert. Sie verfügt über zwei großzügige Rasenflächen (insgesamt 6.000 m²). Durch die Anlage zieht sich der “Alleenweg”, ein Rad-Gehweg, der mit der Suhler und der Weimarer Straße verbunden ist. Entlang der vier das Areal umgebenden Straßen entstand zudem ein von hochstämmigen Zierkirschen gebildeter grüner Rahmen um das gesamte Quartier. Insgesamt werden rund 100 Bäume gesetzt, 3.500 m² mit Sträuchern bepflanzt und 30 Ausstattungselemente wie Poller, Sitzgelegenheiten und Abfallbehälter aufgestellt. Die Kosten betrugen insgesamt rund 287.000 Euro

LESG-Geschäftsführer Ralf-Dieter Claus erläuterte den nächsten Schritt bei der Entwicklung des Schönauer Viertels: “Derzeit erschließen wir das Nord-West-Areal nördlich der Weimarer und östlich der Kiewer Straße für den Eigenheimbau, das mit insgesamt 61 Grundstücken konzipiert ist. Der erste Bauabschnitt umfasst 35 Grundstücke, die voraussichtlich ab dem zweiten Quartal 2014 verkauft werden. In Abhängigkeit von ihrer Vermarktung soll später der zweite Bauabschnitt beginnen.”

Die Erschließungsanlagen für den ersten Bauabschnitt sollen bis Ende November fertig sein. Mit den Erdarbeiten erfolgt zugleich die Errichtung eines 4,50 Meter hohen Lärmschutzwalls. Das Straßenbegleitgrün wird im Frühjahr 2014 angelegt.

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Ralf Julke über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar