Am Samstag, 19. Oktober, fand das Bürgerforum für den Kita-Standort Gohliser Straße 5 statt - mit einer konstruktiven Debatte und der Vorstellung der Planungen. Den Stadtrat der Linken Siegfried Schlegel bestärkt das Forum darin, dass neben der unbestrittenen Notwendigkeit der Schaffung von Kita-Plätzen auch der Standort richtig ist. Er hatte sich dem Samstagstermin gegönnt. Und war wohl auch der einzige Stadtrat vor Ort.

“Bereits in der Debatte zum Planungsbeschluss im April hatten wir Herausforderungen thematisiert, die auch in den jüngsten öffentlichen Diskussionen beschrieben wurden, betont Schlegel. Der auch darauf verweist, dass ein Antrag der Fraktion Die Linke zum Planungsbeschluss im April die Prüfung von alternativen Standorten in Gohlis-Süd einforderte. Diese erfolgte noch vor der Beschlussfassung und ergab, dass – außer in der Gohliser Straße 5 – in der Umgebung keine adäquaten Standorte mit ausreichenden Freiflächen zur Verfügung stehen. Auch die Straßenbahnanbindung sowie die zentrale Lage im Wohngebiet sprechen für den Standort.

“Fehlende Freiflächen, unzureichende Barrierefreiheit und beschränkte Grundflächen widersprechen einer dauerhaften Unterbringung in normalen Wohn- oder Geschäftshäusern. Genau aus diesen Gründen wurden solche Einrichtungen in den 1990er Jahren vorrangig geschlossen”, stellt Schlegel fest, der Sprecher für Stadtentwicklung in seiner Fraktion ist. “Die mit dem Standort Gohliser Straße 5 bestehenden Herausforderungen sind lösbar.”

So beantragte er zum Planungsbeschluss, in einem begleitenden Änderungsverfahren im Flächennutzungsplan die Umwidmung des Areals von Grünfläche in eine allgemeine Wohnbaufläche vorzunehmen – damals ohne Erfolg. In dem am 16. Oktober gefassten Auslegungsbeschluss zum Flächennutzungsplan ist diese Umwidmung nunmehr umgesetzt.

Ein weiterer ursprünglich abgelehnter Antrag bezog sich auf den Verzicht auf eine Bauwerk in Leichtbauweise, das, was die Stadt noch 2012 als Systembauweise für ein halbes Dutzend neuer Kindertagesstätten projektierte und was sich dann schnell als zu teuer erwies.

“Nachhaltigkeit gilt nicht nur im ökologischen Sinne, sondern ebenso für Standort, Funktionalität, Kosten und Lebensdauer”, betont Schlegel. “Auch ‘billige’ Kitas können in Baukosten und Unterhaltung sehr wohl teuer sein. Für die vorgeschlagene Massivbauweise sprach außerdem der Lärmschutz. Wenn das Gebäude straßenbegleitend an der nördlich gelegenen Gohliser Straße errichtet wird, verbessert sich auch der Schall- und Feinstaubschutz auf der sonnenbeschienen Freifläche auf der Südseite. Logisch, dass auf der Nordseite die Sanitär- und Umkleide- sowie weitere Nebenräume gebaut werden.”

Weiter zu prüfen sein werden aus seiner Sicht die Vorschläge bezüglich einer nur zwingend notwendigen Mindestzahl von Kurzzeitparkplätzen sowie der farblichen Fassadengestaltung.

“Selbst wenn Mutter und Vater manchmal lange Arbeitswege auf sich nehmen müssen, darf dies noch lange nicht für unsere Kinder gelten”, sagt der Stadtrat. “Kitas und Schulen müssen deshalb nicht dort errichtet werden, wo gerade Platz ist und wo es gerade passt, sondern dort, wo sie gebraucht werden und die Umfeldbedingungen stimmen. Die zahlreichen anwesenden Kinder mahnten auch akustisch an, dass es ihnen mit der Kita ernst ist.”

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