Ohne Bebauungsplan kein fester Weg von der Endstelle der Linie 1 in Lausen zum Kulkwitzer See. So teilte es das zuständige Baudezernat dem Stadtbezirksbeirat West mit, der den Trampelpfad als Wichtige Angelegenheit in den Stadtrat gehoben hatte. Doch warum gibt es immer noch keinen Bebauungsplan? Das würde die Linksfraktion gern wissen. Dann auch der ist mittlerweile heftig überfällig. Und zwar seit 2006.

Damals wollte die Stadtverwaltung mit dem Kopf durch die Wand und eine Bebauung absichern, die vor Ort auf heftigste Proteste stieß. Der ursprüngliche Entwurf des B-Planes 232 “Erholungsgebiet Kulkwitzer See” im Jahr 2006 musste aufgrund zahlreicher Bürgerproteste zurückgezogen werde. Organisiert wurde im Folgenden ein konstruktiver Dialog mit dem Quartiersrat Grünau, der IG Kulkwitzer See und anderen Akteuren, der dann im Jahr 2012 in einen konsensfähigen Planentwurf münden sollte. So hatte es auch die Stadtverwaltung versprochen.

“Den ehrenamtlichen Akteuren wurde schriftlich zugesagt, diesen zu Beginn des Jahres 2013 ins Verfahren zu geben. Das geschah jedoch bis zum Sommer 2013 nicht”, stellte nun die Linke-Stadträtin Ilse Lauter fest und gab am 21. Oktober eine Anfrage dazu ins Verfahren. Im Frühjahr 2013 hatte die schriftliche Antwort des Dezernates Stadtentwicklung und Bau auf eine entsprechende Anfrage noch gelautet: “Die Beschlussvorlage zur öffentlichen Auslegung des Bebauungsplans Nr. 232 soll nun nach der Sommerpause eingebracht werden.”

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“Auf Nachfrage Grünauer Bürger erklärte Baubürgermeisterin Dubrau indes nunmehr, dass sich das Verfahren noch weiter verschieben würde”, so Lauter. “Das sorgt bei den betroffenen Bürgerinnen und Bürgern für Unmut über die Unzuverlässigkeit der Stadtverwaltung.”

Und so will sie in der Ratsversammlung am 21. November ein ganzes Fragenbündel dazu beantwortet haben, warum der versprochene Bebauungsplan-Entwurf nach einem Jahr immer noch nicht vorliegt: ” 1. Bis wann wird der Planentwurf in das Verfahren gegeben? 2. Welche Gründe gibt es für die neuerliche Verzögerung? 3. Wie verlässlich sind Terminzusagen des Baudezernates? 4. Welchen Wert misst das Baudezernat der konstruktiven Zusammenarbeit mit den Leipziger Bürgerinnen und Bürgern zu?”

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