Das nächste Leipziger Großprojekt kann starten. Am Montag, 20. Januar, hat Sachsens Verkehrsminister Sven Morlok einen Fördermittelbescheid in Höhe von 6,6 Millionen Euro an Dorothee Dubrau, Bürgermeisterin und Beigeordnete für Stadtentwicklung und Bau der Stadt Leipzig übergeben. Die Mittel werden für den Ersatzneubau der Antonienbrücken im Zuge des Ausbau der Antonienstraße eingesetzt.

Bei dem Vorhaben handelt es sich um eine Gemeinschaftsbaumaßnahme der Stadt Leipzig mit den Leipziger Verkehrsbetrieben (LVB) GmbH und der DB Netz AG. Ziel ist es, den Verkehrsraum für Fußgänger, Radfahrer und Kraftfahrzeuge und die Gleisanlagen zu modernisieren und neu zu gestalten. Der Ausbau und die Erneuerung der Brückenbauwerke tragen wesentlich dazu bei, dass sich die Verkehrssicherheit für alle Verkehrsteilnehmer erhöht. Die Kosten des gesamten Vorhabens belaufen sich auf rund 16,3 Millionen Euro. Die Länge der Baustrecke beträgt ca. 530 Meter.

Das SMWA fördert das Vorhaben im Rahmen der Verbesserung der kommunalen Infrastruktur teilweise mit dem Höchstfördersatz von 90 Prozent und mit 75 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten.

Die Fertigstellung der Gesamtbaumaßnahme ist für den Herbst 2016 vorgesehen.

“Intakte und leistungsfähige Verkehrswege sind wichtig für die wirtschaftliche Entwicklung, aber auch für die Lebensqualität der Menschen. Die Antonienstraße spielt als eine der beiden Haupterschließungsstraßen für das Wohngebiet Leipzig-Grünau eine wichtige Rolle im Straßennetz. Der Ausbau bringt für alle Verkehrsteilnehmer ein Plus an Sicherheit,” so Verkehrsminister Sven Morlok.Der Westteil der Antonienbrücke stammt aus dem Jahr 1971, der Ostteil aus dem Jahr 1969. Im Rahmen der jüngsten Bauwerksprüfungen wurden erhebliche Beeinträchtigungen der Tragfähigkeit der Brücken und damit ein ungenügender Bauwerkszustand der Spannbetonbrücke festgestellt. Ein Neubau ist zwingend erforderlich, greift aber in eine wichtige Leipziger Verkehrstrasse ein: Die Antonienstraße ist eine Hauptverkehrsstraße, die das Wohngebiet Leipzig-Grünau mit dem Stadtzentrum verbindet. “Der ungenügende Bauwerkszustand der Brücken würde kurzfristig zu Einschränkungen des öffentlichen Verkehrs, vor allem für den ÖPNV und den Fahrzeugverkehr führen”, warnte das Verkehrs- und Tiefbauamt im vergangenen Jahr. “Daher ist schnellstmöglich der Ersatzneubau der beiden Brücken erforderlich, um die wichtige Verkehrsverbindung zu erhalten.”

Nun, da das Fördergeld aus Dresden da ist, kann das Abenteuer beginnen. Im ersten Schritt muss eine Behelfsbrücke aus großen Stahlfertigteilen nördlich der bestehenden Brücke gebaut werden – mit 26-Meter-Spannweite und einer Breite von 7 Metern, was eine Gleisspur für die Straßenbahn und eine Fahrspur für den Autoverkehr ermöglicht, plus den Raum für Fußgänger. Die Behelfsbrücke muss aber nicht nur den Verkehr aufnehmen, sondern auch alle Versorgungsleitungen, die bislang in der bestehenden Antonienbrücke über die Gleise der Deutschen Bahn geführt werden. Deswegen wird das kommende halbe Jahr vor allem dem Bau dieser Behelfsbrücke gelten. Im Herbst 2014 soll sie fertig sein.

Im Herbst muss auch ein anderes Bauprojekt fertig sein: der Umbau der Lützner Straße, denn erst wenn die Lützner Straße, die über die Luisenbrücke nach Grünau führt, wieder voll funktionsfähig ist, kann sie den Verkehr aus der Antonienstraße mit aufnehmen. Im vierten Quartal 2014 kann dann mit dem Straßen- und Gleis-Abbau auf der Antonienbrücke begonnen werden. Der Abbruch des Westteils der Antonienbrücke beginnt im ersten Quartal 2015, der Ostteil folgt im zweiten Quartal. Der eigentliche Neubau der beiden Brückenteile erstreckt sich dann bis Dezember 2015 / Januar 2016. Daran schließt sich die Neuverlegung der Leitungen und der Straßen- und Gleisneubau an. Entstehen soll eine vierstreifige Fahrbahn mit mittig geführten Gleisen und breiten Rad- und Fußwegen an beiden Seiten.

An der Ostseite zur Rolf-Axen-Straße soll eine Treppenanlage den direkten Zugang zum Sozialgebäude der DB AG ermöglichen.

Der Verkehrsknoten Diezmannstraße wird vollständig mit Lichtsignalanlagen ausgestattet.

Fertig sein soll das Bauprojekt im Oktober 2016 – mit letzten Maßnahmen im Umfeld bis März 2017.

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