Die Sanierung des Turmes der Russischen Gedächtniskirche ist abgeschlossen. Als letztes wurde Anfang April die Turmzwiebel frisch vergoldet. In den nächsten Wochen wird das Turmgerüst demontiert. Zuvor wird am heutigen Sonnabend, 12. April, um 12 Uhr das sanierte Turmkreuz durch einen Geistlichen der russisch-orthodoxen Kirche geweiht.

Mit der 2012 begonnenen Sanierung wurde die Turmkonstruktion gegen eindringendes Regenwasser geschützt. Der Turm wurde abgedichtet, die zuvor demontierten und restaurierten Sandsteinrippen sowie historische und detailgenau ergänzte Goldmosaiksteine danach erneut aufgebracht. Außerdem wurden die Turmfenster denkmalgerecht erneuert.

Die Gesamtkosten der Sanierung betrugen rund eine Million Euro, möglich gemacht durch Fördermittel des Bundes, des Freistaates Sachsen und der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Die größte Unterstützung erhielt Leipzig durch eine Spende der Stadt Moskau in Höhe von 250.000 Euro. Kulturbürgermeister Michael Faber unterstreicht: “Erst diese großzügige Spende der Stadt Moskau ermöglichte die Sanierung der Russischen Gedächtniskirche. Sie ist ein sehr schönes Beispiel für die kulturellen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen unseren Städten, die wir weiter stärken und ausbauen wollen.”

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Die Stadt Leipzig wird sich in den nächsten Jahren um eine Finanzierung zur Fortsetzung der Sanierung bemühen, damit die Fassade der Oberkirche und der Kirchhof instandgesetzt werden können.

Die Arbeiten sollten bereits vor den Feierlichkeiten zum 200. Jahrestag der Völkerschlacht im Oktober letzten Jahres abgeschlossen sein. Die Verzögerung entstand hauptsächlich durch die notwendige Beseitigung von Schäden, die erst nach Aufbau des Gerüstes vollständig erfasst werden konnten.

Die Russische Gedächtniskirche wurde zum Gedenken an die rund 22.000 gefallenen russischen Soldaten in der Völkerschlacht erbaut. Der Bau der Leipziger Kirche im Nowgoroder Stil mit 16-seitigem Zeltdach wurde am 28. Dezember 1912 begonnen. Nach zehnmonatiger Bauzeit fand genau 100 Jahre nach der Völkerschlacht am 17. Oktober 1913, am Tag vor der Einweihung des Völkerschlachtdenkmals, die Konsekration und am 18. Oktober 1913 die Kirchenweihe statt. Für den Bau der Kirche, deren Entwurf vom St. Petersburger Architekten Wladimir A. Pokrowskij stammt, stellte die Stadt Leipzig das Baugelände von 2.500 qm unentgeltlich zur Verfügung. Die Ausführung und Bauleitung lagen in den Händen der Leipziger Architekten Richard Tschammer und Georg Weidenbach. Die Kirche ist heute nicht nur Ziel vieler Touristen, sondern auch das religiöse Zentrum einer aktiven russisch-orthodoxen Gemeinde, die rund 300 Mitglieder verschiedener Nationen vereint.

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