Am 16. Mai gab es eine kleine Premiere auf dem Eutritzscher Markt: Es gab frisches Brot, Gemüse, Blumen und Honig zu kaufen. In den 1990er Jahre hat die Stadt Leipzig diesen alten Ortskern von Eutritzsch aufwändig hergerichtet mit Pavillons und Pflaster. Doch mit der Ortsmitte war es vorbei, als kurz darauf der Bau des "Eutritzscher Zentrums" in der Delitzscher Straße beschlossen wurde. Seitdem herrscht hier triste Öde.

Die Grünen-Kandidatin Alrun Tauché, die es mittlerweile in den Stadtrat geschafft hat, hat dazu Händler überzeugt, den Bürgerverein Eutritzsch ins Boot geholt, das Marktamt Leipzig, die Wogetra, welche direkt am Markt ihren Verwaltungssitz hat, sowie das Café Krüger überzeugt.

“Ich hatte schon längere Zeit die Idee, diesen schönen sanierten Platz und städtebauliches Kleinod wieder zu beleben, denn ich gehe selbst gern auf Wochenmärkten einkaufen. Und ich bin froh, dass die Anwohner und Geschäftsinhaber diesen Platz noch nicht aufgegeben haben und mich unterstützen”, sagt sie zu diesem ersten Markt auf dem Platz mit Landbäckerei, Blumenstand, regionalem Obst- und Gemüsestand und Imkerin.

Der Markt ist städtebaulicher Bestandteil eines traditionsreichen Stadtteils, des historisch gewachsenen Eutritzscher Ortskerns. Früher wurden hier auch schöne Stadtteilfeste gefeiert. Für die Grünen ist es nun an der Zeit, den Markt wieder dauerhaft mit Leben zu erfüllen. Sie wolle hier wieder einen dauerhaften Frischemarkt etablieren.

Bis zum Jahr 2006 fand dort regelmäßig ein Wochenmarkt mit regionalen Produkten statt. Er war bei den Anwohnern sehr beliebt. Inzwischen sind acht Jahre vergangen und das Umfeld des Eutritzscher Marktes hat sich positiv entwickelt. Die anliegenden Häuser und die Oeser-Schule sind saniert. Ein Pflegeheim befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft und die Wogetra ist mit ihrer Verwaltung im Rathaus angesiedelt. Das Quartier weist mittlerweile auch einen großen Zuzug von Familien auf.

Deswegen haben die Grünen nun im Stadtrat einen Antrag gestellt, den Frischemarkt auf dem Platz wieder aufleben zu lassen.

“Das Marktamt, als zuständiges Amt für die Organisation von Wochenmärkten, soll beauftragt werden, dort wieder einen Frischmarkt zu etablieren. Mit diesem Markt vorwiegend regionaler Produkte, wäre ein positiver Impuls für den Stadtteil, für die Wiederherstellung einer funktionierenden Infrastruktur (weitere Einkaufsmöglichkeiten mit frischen regionalen Produkten, Freizeitgestaltung, Handwerk und Gewerbe) und für die Schaffung eines kulturvollen und identitätsstiftenden Lebensraumes im Stadtteil Eutritzsch gegeben sowie für die Erhaltung und Wiederherstellung der historisch gewachsenen Identität des Stadtteils”, heißt es in ihrem Antrag.

Für Alrun Tauché wäre es ein Stück wiedergewonnener Lebensqualität für den Ortsteil: “Mit einem Frischemarkt regionaler Produkte wäre ein positiver Impuls für den Stadtteil Eutritzsch, für die Wiederherstellung einer funktionierenden Infrastruktur und für die Schaffung eines kulturvollen und identitätsstiftenden Lebensraumes gegeben.”

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Redaktion über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar