Seit 2008 wird geplant und geplant und geplant. Seit 2012 gibt es Planungsvarianten für den Umbau von Windmühlenstraße und Bayrischem Platz, 2015 gab es die Bürgerbeteiligung. 2018 sollte das 10-Millionen-Projekt eigentlich gebaut werden. Doch es ist noch nicht einmal absehbar, wann das Projekt überhaupt in den Investitionsplan der Stadt aufgenommen wird. Aber bis dahin soll es nicht so verlottert aussehen wie derzeit, finden die Grünen.

Die Grünen-Fraktion im Stadtrat beantragt deshalb jetzt: „Der Bayrische Platz wird bis 2020 aufgewertet.“

„Der Bayrische Platz ist seit Jahrzehnten ein lärmendes und verkehrliches Ärgernis und dringend sanierungsbedürftig“, schreiben sie in ihrem Antrag. „Durch die abgeriebene Asphaltdecke entsteht viel Lärm bei der Befahrung der Pflasterdecke. Der Platz ist auf den westlichen Flächen sehr abgenutzt, die Gehwegplatten sind verschoben und bieten Unfallgefahren, die Pflanzeinfassungen sind verrutscht, die Fahrbahnmarkierungen sind abgerieben, der Radweg ist zu schmal und mit Konflikten für den lebhaften Fußverkehr belastet.“

Gerade der Radverkehr hat auf dieser Strecke deutlich zugenommen. Aber wer hier Rad fährt merkt, dass nichts an dieser einst in sozialistischer Aufweitung hingeklotzten Straße wirklich für die Bedingungen des heutigen Radverkehrs ausgelegt ist. Nicht einmal die Wegführung der Radwege. Von einem wirklich logischen Anschluss an die Straße des 18. Oktober oder einen künftigen Radweg auf dem Gelände des Bayerischen Bahnhofs ganz zu schweigen. Genauso dysfunktional sind die Übergänge zum Wilhelm-Leuschner-Platz.

Windmühlenstraße Richtung Bayerischer Platz. Foto: Ralf Julke
Windmühlenstraße Richtung Bayrischer Platz. Foto: Ralf Julke

Und der Zustand all dieser Einrichtungen hat sich in den letzten sieben Jahren auch nicht verbessert. Schon 2012 wurde der bauliche Zustand von Pflaster und Wegen als nicht mehr akzeptabel eingeschätzt.

Was die Grünen beantragen, ist also im Grunde nur eine notwendige und überfällige Reparatur: „Die vorgeschlagenen Aufwertungen sind als Reparaturmaßnahmen zu qualifizieren und könnten aus möglichen Überresten des Haushalts entnommen werden. Sie sind ausdrücklich nicht als Instandsetzungsmaßnahmen zu qualifizieren, weil im abgestimmten mittelfristigen Investitionsprogramm ,Straßen- und Brückenbau‘ von Stadt und LVB die Sanierung erst für 2026/2027 eingeplant ist. Ziel des Antrages ist, mit kleinen Maßnahmen der baulichen Unterhaltung und Reparaturen etwas Entlastung und Verschönerung zu schaffen, um die Jahre bis zur Realisierung zu überbrücken.“

Was alles mit wenigen Mitteln in Ordnung gebracht werden sollte, listen sie auch auf. Danach sollten:

– die Blumenbeete/Pflanzfassungen instand gesetzt werden;

– die Gehwegplatten begradigt werden;

– entlang der nordwestlichen Seite der Windmühlenstraße mittig im Gehwegbereich weitere Bäume parallel zur Baumreihe vor dem Wohnblock gepflanzt werden;

– die Asphaltdecke im Kreuzungs- und im Querungsbereich erneuert wird.

– der Radweg auf der südwestlichen Seite der Windmühlenstraße aus dem Gehwegbereich herausgenommen wird und ab Emilienstraße als Fahrradspur im Straßenbereich der Windmühlenstraße fortgesetzt wird. Die PKW-Kurzpark-Stellflächen bleiben davon unberührt.

 

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