Ab Montag, dem 5. Mai, werden in der Karl-Heine-Straße weitere Stellplätze auf dem Gehweg markiert. Die Prüfung, was in dem Straßenabschnitt zwischen Alte Straße und Kolbestraße an Stellplätzen möglich ist, ist abgeschlossen, teilt das Mobilitäts- und Tiefbauamt mit. Erste reguläre Stellplätze wurden im Dezember schon markiert. Was dann – wieder einmal – die nächste ausufernde Debatte im Stadtrat nach sich zog, weil einige Stadträte unbedingt wieder zurück zur alten Duldung des Falschparkens wollten. Aber auch in der Karl-Heine-straße gilt die StVO.
Und das heißt: Gehwegparken ist untersagt, wo kein gesondertes Verkehrszeichen dies ausdrücklich erlaubt. Da aber ein Komplettumbau der Karl-Heine-Straße noch Jahre auf sich warten lässt, hat das Mobilitäts- und Tiefbauamt (MTA) geprüft, wo überhaupt auf den breiten Gehwegen ein Parken möglich ist, ohne dass es wieder zu unübersehbaren Situationen auf dem Gehweg kommt. Das Ergebnis liegt jetzt auch für den zweiten Straßenabschnitt vor.
Sechs Kurzzeitparkplätze, acht weitere
In der Woche ab Montag, dem 5. Mai, werden in der Karl-Heine-Straße weitere Parkplätze auf dem Gehweg markiert. Neu angeordnet werden einerseits sechs Kurzzeitparkplätze im Bereich zwischen Alte Straße und Forststraße, auf denen wochentags von 8 bis 18 Uhr jeweils bis zu einer Stunde geparkt werden kann. Diese Plätze sollen vor allem Kunden der anliegenden Geschäfte und Büros sowie dem Wirtschaftsverkehr dienen. Außerhalb dieser Zeit kann dort unbegrenzt geparkt werden. Weitere acht Stellplätze ohne zeitliche Beschränkung werden im Bereich von der Forststraße bis zur Kolbestraße markiert.
Da es sich um Parkplätze auf dem Gehweg handelt, dürfen hier nur Autos mit einem Gewicht von bis zu 2,8 Tonnen parken, also beispielsweise keine Transporter oder Kleinbusse, betont das MTA: Alle Stellplätze werden mit dem Verkehrszeichen 315 „Parken auf Gehwegen“ ausgeschildert. Einige vorhandene Fahrradbügel müssen aufgrund der neuen Stellplätze umgesetzt werden, sie bleiben aber im Bereich der Karl-Heine-Straße erhalten. Auch neue Stellplätze für Fahrräder kommen hinzu.
Hintergrund der neu ausgewiesenen Parkplätze ist, dass die Fußwege in diesen Abschnitten der Karl-Heine-Straße einerseits sehr breit sind, andererseits sind Stellplätze rar. Deshalb wurde hier in der Vergangenheit immer wieder regelwidrig auf dem Gehweg geparkt. Dies hatte häufig zu Bürgerbeschwerden geführt.
Es wurde daher geprüft, ob und in welchem Umfang verkehrssicheres Gehwegparken angeordnet werden kann, so das MTA. Im Dezember vergangenen Jahres waren dann erste reguläre Parkplätze im Bereich zwischen Erich-Zeigner-Allee und Alte Straße markiert worden. Zusätzlich wurde ein 70 Zentimeter breiter Trennstreifen markiert, damit sich vorbeifahrende Radfahrerinnen und Radfahrer sowie ausparkende Fahrzeuge sicherer begegnen können.
Diese Regelung hat sich in der Praxis bewährt, weshalb jetzt weitere Plätze markiert werden können. Dies bewegt sich jedoch in einem engen Rahmen, den insbesondere der Brandschutz hergibt: Die Feuerwehr muss die Gebäude im Notfall anfahren und dort anleitern können. Daher sind in dem Abschnitt der Karl-Heine-Straße nur Stellplätze längs der Fahrbahn und damit in begrenzter Anzahl möglich.
Die neuen Arbeiten kosten insgesamt rund 12.000 Euro. Weitere Informationen gibt es online unter www.leipzig.de/heine-strasse.
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Es gibt 23 Kommentare
Ich schreibe MENSCHEN groß, weil sie teils etwas seltsam gegen Autos ausgespielt werden. Ein Dualismus, der konstruiert ist.
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Ich finde Ihre Meinung völlig ok. Jede Ihrer Entgegnungen hat einen nachvollziehbaren Punkt. Aber so zu tun, als ob wir die ersten wären, die “nur an sich” denken bei politischen Entscheidungen, ist nicht nachvollziehbar. Es wurde zum Beispiel Eisenbahnbau bis zum Erbrechen betrieben, einfach weil man sich Sonst was davon versprach. Die DDR hat dann in den 60ern einiges davon bereinigt, einfach weil ein W50 wirtschaftlicher war als die kleine Schmalspurbahn nach Kohlmühle.
Man hielt das trotzdem für das Nonplusultra, hat im 19. Jahrhundert manche Strecke mit Ach und Krach argumentiert bekommen, und dabei ganz sicher nicht zum “Wohl der folgenden Generationen” beigetragen. Zu tun, was man aktuell für richtig hielt, war immer der Normalfall.
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Ich finde es ok, daß Sie nicht die Kosten für Schäden durch parkende Autos anteilig übernehmen möchten. Ich habe auch meine Themen, bei denen ich einfach zur Kasse gebeten werde und im Endeffekt nur den Kopf abnicken kann. Bei einem überbreiten Fußweg einem Teil für moderne individuelle Mobilität zu benutzen, finde ich völlig ok. Mir war nicht so, als ob dort die Anwohnerschaft auf Zeiten für grandios bessere Ideen gewartet hätte.
… Wenn man vom Trotzlastenrad absehen mag. Das war wenigstens ulkig.
Ich weiß noch gut, lieber User “Rudi”, wie ums Jahr 1993 ein sehr arroganter Zugereister mit einem sehr ausladenden Automobil im Berech der Karl-Heine-Straße zwischen Forst- und Kolbetraße vom Trottoir auf die Fahrbahn fuhr und mich – ich fuhr mit dem Rad Richtung Plagwitzer Brücke – dabei um ein Haar umfuhr. Damals standen im fraglichen Bereich des Trottoirs die Kfz noch lose aufgereiht, auch unweit des inzwischen längst verschwundenen Traditions-Geschäfts “Schirm-Straube” (das war vorher jahrzehntelang in der Weißenfelser Straße und ging dann so vor 10 Jahren am Wilhelm-Liebknecht-Platz ein). Es sollte dann bald anders kommen mit den Autos, die Straßenbahn nach Plagwitz wurde jahrelang eingestellt, und hinterm Felsenkeller stadtauswärts zog der Niedergang ein.
Ich habe mir den Text des Kulturchefs der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung angeguckt, lieber User “Christian”. Sie finden wirklich nicht auch, daß es sich um ein Rührstück handelt, was da zum Buch “Wo kommen bloß die vielen Autos her – und wie werden wir sie wieder los” eines gewissen Andreas Knie aufgeschrieben wurde? Können Sie sich nicht vorstellen, daß mich ein Satz von Meyer-Arlt, wie “Es gibt aber eine Alternative – ein Verkehrsmittel, das individuell nutzbar ist und das keine schädlichen Abgase in die Luft pustet: das Fahrrad. Erstaunlicherweise wird dessen Benutzung längst nicht als so normal empfunden wie die Benutzung des Autos.” schreiend davonrennen läßt? Das ist ein Gemisch aus Tränenzieherei und Quatsch. Meine Großeltern, die übrigens alle noch im 19. Jahrhundert geboren waren, hatten Fahrräder.
Verstehen Sie mich bitte auch nicht völlig falsch, ich las gern die Bücher von https://de.wikipedia.org/wiki/Winfried_Wolf_(Politiker) (1949-2023) – ich habe auch mal für seine große Zeitungskampagne gegen Stuttgart 21 gespendet. Ich habe eine BC100 und ein steinaltes kleines Auto. Ich sehe den Niedergang der DBAG und des Schienenverkehrs ingesamt, erst vorgestern erlebte ich groteske Szenen in diversen ICEs. Ich sehe die vielen Autos in unserem schönen Leipzig, und ich bin gewiß, daß wir in Leipzig einen Rückgang der zugelassenen Autos erleben. Dabei bleibt es ganz unerheblich, ob man “das vorsätzlich herbeigeführte Massenphänomen” nun gutheißt oder nicht. Wir werden es durch kleinkariertes Ningeln und Nörgeln an Laternenparkplätzen nicht beseitigen, auch nicht durch Schilderwälder und Spursperrungen auf dem Innenstadtring, oder die vielbesungenen “Superblocks”. Der Impetus, man müsse doch jedenfalls mal irgendwo anfangen, ist nicht erfolgsversprechend. Derlei hilft nur eigenem Distinktionsgewinn – und damit ist nichts gewonnen. Daß eine Ödnis, wie das endlos breite Trottoir im fraglichen Bereich selbstverständlich für den ruhenden MIV geeignet ist, ist sonnenklar. Der Gedanke, man hätte seinerzeit mit strrrrengen Verrrboten das Massenphänomen Auto aufhalten können, ist absurd.
Werter User Sebastian, bei allem Respekt: Sie argumentieren teils absonderlich.
Warum sollten die Rohrleitungs-Schäden der privaten Pkws solidarisch auf den Steuerzahler aufgeteilt werden?
Eine Dampflokomotive symbolisiert einen Zug. Kein Einwand. Ein Massentransportmittel, das heute – auch mit teils fossilen Energien – bestimmt nicht zum Hauptverantwortlichen des Klimawandels zählt. Hunderte Pkw stattdessen dagegen schon.
Bei der Eisenbahninfrastruktur wurde damals auch schon weit voraus gedacht (Generationen!), wovon wir beim Städtebau noch profitiert haben. Was dann nach autofavorisierter Politik davon übrig blieb, wissen wir beide.
Atomkraft war politisch motiviert, und nur deshalb salonfähig, weil es mit aberwitzigen finanziellen Mitteln subventioniert wurde.
Ja, da wurde nur von der Tapete bis zur Wand gedacht, wie man bei der Endlagersuche heute immer noch sehen kann.
Wissen Sie, wer davon letztlich profitiert hat? Bestimmt nicht der Steuerzahler.
Und der darf im Nachhinein auch noch draufzahlen.
“Der Weg ist dort so derart breit, dass genug Platz für alle ist. Auch für die Autos der MENSCHEN.”
Für recht viele ist bereits Platz zwischen den Baumreihen reserviert: vor allem für Pkw.
Sie denken bei MENSCHEN vor allem an den persönlichen Stellplatz ihres motorisierten Vehikels?
Warum den Platz nicht für ausreichend Radbügel für jedes Haus nutzen, oder Grünanlagen, Bänke?
Oder eben einen breiten Fußweg? Weil ja Fußgänger auch zu MENSCHEN gehören und zu “alle”.
Meinen Sie, man hätte damals gedacht, Platz für diesen persönlichen-Pkw-Besitz-Irrsinn zu reservieren?
Warum soll jeder freie Platz dem privaten MIV-Bedürfnis vorbehalten sein?
Es ist öffentliche Fläche, und kein privater Park-Platz.
Dass das Glück der Menschen darin läge, Fußwege zu Parkplätzen umzuwidmen, und damit die MENSCHHEIT zu beglücken, weil Ihnen oder Urs dazu mehr nicht einfällt, ist grotesk und bizarr.
Entlang großer Teile der Grassistraße brachen seit 2012 immer wieder, an unterschiedlichen Stellen, die Trinkwasserleitungen. Bedingt durch das Alter und den dort entlangscheppernden schweren 89er Bus. Das sind nicht nur hypothetische, durchaus nachvollziehbare Risiken, sondern eingetretene Ereignisse. Wer kräht danach, wenn für einen halben oder ganzen Tag das Wasser weg ist? Mindestens ein Mal im Jahr?
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In einer Stadt, in der einzelne Unfälle im Jahr als “Massenunfallhäufungsstelle” definiert werden, werden in der Karl Heine Straße wahrscheinlich keine neuen Parkplätze ausgewiesen, die nur über den Gehweg erreichbar sind. Der Weg ist dort so derart breit, dass genug Platz für alle ist. Auch für die Autos der MENSCHEN.
@David
Da hätte ich gern mal einen Link um mich von deiner Aussage überzeugen zu lassen.
Korrekt ist, dass es im Jahr 2004 dort vereinzelt auch mal ein Auto auf dem Gehweg gab. Insbesondere der Typ vom Schlüsseldienst/Regenschirmhändler in der Nr. 1b parkte da tagsüber oft auf dem Gehweg und es gab auf Höhe des Kindergartens an der Zeignerallee Autos auf dem Gehweg. Dass die gesamte Straße auf voller Länge zugeparkt war, erinnere ich so allerdings nicht. Leider habe ich damals keine Fotos gemacht.
@Sebastian
> “Weil es bisher kaum ein wirklich sinnvolles Gegenargument dort gibt!”
Doch die gibt es! Allerdings scheinen ein paar der Kommentatoren unempfänglich für diese Gegenargumente. Meist wenn man nicht über den eigenen Tellerrand hinaus blicken kann. Z. Bsp., dass das Erreichen vieler dieser Parkstellen nur über den Fußweg möglich war. Und das die Beschaffenheit des Untergrundes nicht für das Gewicht von KfZ ausgelegt ist und dadurch ggfs. unterirdisch verlaufende Rohre, Schächte und Kabel zerstört werden können. Aber hey, wer braucht schon Strom, Wasser und Abwasser?
Die nachfolgenden Generationen? Seit wann ging es denn bitte um die? Jede Generation tat das, was sie am besten fand. Wer hat denn bei der Verbreitung von Dampfloks an die folgenden Generationen gedacht? Oder bei den Atomkraftwerken? Am Besten ist es, wenn jemand komplett sicher ist, was am Besten für jemand anderes ist!
Und warum das selbstverständlich ist? Weil es bisher kaum ein wirklich sinnvolles Gegenargument dort gibt! Urs hat das sehr schön beschrieben, fand ich.
Ungeachtet der ausgetauschten Argumente ist es schon bemerkenswert, wie das Auto und der damit verbundene Platzbedarf zum bösen Zankapfel innerhalb der Bevölkerung geworden ist, und sich nunmehr Geister daran scheiden.
Gestern stand im Leipziger Einheitsblatt ein durchaus lesenswerter Artikel über ein Buch von Andreas Knie: Wo kommen bloß die vielen Autos her und wie werden wir sie wieder los?
Im Artikel wird recht kurz und knackig beschrieben, wie es zur “Übermacht” im Straßenraum kam, und wer das letztendlich zu verantworten hat.
Schade, dass sich die Bevölkerung nach wie vor instrumentalisieren lässt und sich dem nicht entgegenstellt.
Nur zum Verständnis: ich halte den motorisierten Verkehr in ausgewählten Sparten durchaus für sinnvoll und nicht so leicht ersetzbar.
Das vorsätzlich herbeigeführte Massenphänomen jedoch aber kann ich nicht gutheißen.
Jeder weiß eigentlich, dass man damit über die Verhältnisse lebt, die es zu bewahren gilt.
Es sei denn, die nachfolgenden Generationen sind einem scheißegal.
Zum obigen Artikel: wie kann es ausnahmslos selbstverständlich sein, dass ein “breites Trottoir” natürlich für das Abstellen persönlicher Pkw genutzt werden können muss?
@Rudi, deine Aussage ist faktisch falsch! Bitte einmal Google Earth benutzen und sich die Luftbilder von 2000 und 2006 anschauen. Dort sind sehr wohl Fahrzeuge zu sehen die dort parken.
@Urs
In den frühen 2000er Jahren standen in dem Abschnitt auf dem Trottoir keine PKW. Wie das in der DDR war, weiß ich nicht. Vielleicht kann mal jemand ein paar Fotos aus den 1980ern zu diesem Abschnitt beisteuern.
“Kann es sein, daß Autohaß einen nicht unbeträchtlichen Selbsthaß zur Grundlage hat?”
Nein. So von Psychologe zu Psychologe.
Öffentlich gewidmet, lieber User “Rudi”, aha, aber wieso ist das vor Jahrzehnten so geschehen? Um eine “Flaniermeile der ersten Stunde” zu schaffen? Um PKWs Marke “Trabant” großflächig aufzustellen? Weil man der in der Nachkriegszeit verlotterten Vorgärten überdrüssig geworden war?
Verstehen Sie mich bitte richtig: es wurde damit ein planerisch und faktisch sinnlos breites Trottoir geschaffen, dessen folgerichtige Verwendung als PKW-Stellfläche in diesem Medium als vollkommen inakzeptabel dargestellt worden war. Aus allerhehresten Motiven, versteht sich, Klimawandel aufhalten, Verkehrswende gelingen lassen, Flaniermeilen schaffen, Omi und Opi mit Stützwagen nicht behindern, Mütter mit Kinderwagen desgleichen. Außerdem wurde ad nauseam widergekäut, wie schlümmschlümm der Trottoirbelag durch Kfz leiden würde, etc., und die spielenden Kinder waren überdies vor einem geistigen Auge alle plattgefahren. So sollte das Trottoir nur als gutes Trottoir gelten, wenn es freigekehrt wäre vom bösen ruhenden MIV. Dabei bietet es genau dann den Anblick großer Ödnis. So wäre doch der einzig naheliegende Schritt gewesen, hier quasi die Parklets der Vergangenheit aufleben zu lassen: die Vorgärten. Darauf kommt aber niemand. Warum? Weil sich eben doch zeigt, daß das ganze Gerede von Aufenthaltsqualität bei Lichte besehen unaufrichtig ist, da es nur und nur darum geht, einen sturen Autohaß zu verbrämen, etwa mit Parklet-Eititei, oder dem von mir besonders geliebten “Kinder statt Autos” (ich las den Slogan mit eigenen Augen). Daß nun die Anwohner von Forst-, Ernst-Mey- und Karl-Heine-Straße frohlocken, weil sie, selbstverständlich sind darunter unverbesserliche Kfz-Halter, die sich auf Kosten der Allgemeinheit kostenlose Laternenparkplätze ertrotzen, nun ihre fahrbaren Schrotthaufen, die eben doch nicht verkehrsverpufft sind, begehrlich ins Idyll stellen: Brrrrr.
Kann es sein, daß Autohaß einen nicht unbeträchtlichen Selbsthaß zur Grundlage hat?
@Urs
Stell doch mal eine Einwohneranfrage. Dann wissen das bald alle.
Ansonsten: Es spielt keine Rolle. Der Bereich vor den Häusern ist mindestens öffentlich gewidmet. Somit gehört dir das ggf., aber du darfst nicht darüber verfügen, weil die Widmung dem entgegen steht.
Ich vermute, dass die meisten Autofahrer weder diese Gewichtsgrenze, noch das Gewicht des eigenen Autos kennen. Auch beim Ordnungsamt bin ich mir da nicht sicher.
@Rudi
Danke für die Liste, ja es gibt Fahrzeuge die ein zulässiges Gesamtgewicht von über 2.8t haben. In der von Ihnen zitierte Liste sind die 60 Fahrzeuge aber nicht alles SUV. Es sind überwiegend Van, Transporter, E-Fahrzeuge der absoluten Oberklasse (>100t€) (viele gibt es eigentlich davon in Leipzig) und ja ein paar SUV (überwiegend E-Modelle). Vielleicht findet man ein konventioneller Verbrenner der es über 2.8t bringt. Das Gewicht sollte auch bewegt werden können, was ein ausufernder Treibstoffverbrauch nach sich zieht.
@Rudi: “Die Autos sind weg. Seitdem dort Knöllchen verteilt werden, sind die Autos weg. Wo auch immer sie sind, sie sind nicht mehr dort.” Das ist ein Phänomen, das immer wieder auftritt. Autos verschwinden sang und klanglos, wenn Parkplätze verschwinden. Wo sind sie hin?
Eine Analogie dazu gibt es auch, wenn Straßen temporär gesperrt werden, z.B. wegen Bauarbeiten. Nennt sich “traffic evaporation”.
@ fra,
die 2,8t beziehen sich auf das zulässige Gesamtgewicht. Und damit sind einige SUV raus aus der Parkbucht
Nach wie vor würde mich interessieren, wann und warum dem Gehweg einstmals die den dortigen Häusern vorgelagerten Vorgärten zugeschlagen worden sind? Und ob diese vormaligen Gartenflächen nun öffentlicher Grund sind?
@fra
Die Fachzeitschrift für Diesel-Dieter hat mal eine Liste zusammengestellt der du 60 SUV entnehmen kannst, die für den Gehweg zu schwer sind.
https://www.auto-motor-und-sport.de/verkehr/diese-autos-sind-zu-schwer-fuer-das-buergersteig-parken-v1/
fra, schauen Sie doch bei Interesse bitte in die StVO (Anlage 3) und in die relevanten technischen Daten. Die Definition zu Zeichen 315 “Parken auf Gehwegen” enthält im ersten Satz: “Wer ein Fahrzeug führt, darf auf Gehwegen mit FAHRZEUGEN MIT EINER ZULÄSSIGEN GESAMTMASSE über 2,8 t nicht parken.”
Eine Reihe der genannten Fahrzeuge dürfte das überschreiten, andere haben im Vergleich zur Eigenmasse eine lächerliche zulässige Zuladung, bleiben so unter 2,8t und dürften auf dazu freigegebenen Gehwegen parken. Der Paketzusteller mit 3,5t-Transporter darf nicht, der Volvo XC90 B5 gerade noch, der Volvo XC90 T8 Plug-in Hybrid dagegen auch nicht …
@Rudi:
“Das fängt schon damit an, dass viele SUV schwerer als 2,8t wiegen und dort nicht parken dürften.”
Dann versuche ich mich mal bei einer beliebten Beschäftigung dieser Tage.
BMW
“Der aktuell schwerste BMW ist übrigens der XM Label Red. Dessen Leergewicht wird mit 2795 Kilo angegeben – ist also nicht viel schwerer als der M5.”
X5 = 2.420kg / X5 xDrive45e = 2510 kg
X4 = 1.945kg / BMW iX4 frühestens 2026
Volvo
XC90 = 2.080 kg / Hybrid = 2.297 kg
XC60 = 1.900 kg/ Hybrid = 2.150 kg
Audi
Q8 = 2.160kg bis 2.520kg
Q7 = 2195kg bis 2710kg
Land Rover
Range Rover = 2160kg bis 2488kg
Range Rover Sport = 2183kg bis 2448kg
Discovery = 2508kg bis 2570kg
Mercedes-Benz
G-Klasse = 2380kg bis 2580kg
GL-Klasse = 2455kg bis 2580kg
Jeep
Grand Cherokee = 2266kg bis 2418kg
Nissan
Pathfinder = 2155kg bis 2335kg
Mitsubishi
Pajero = 2180kg bis 2385kg
Alles Leergewicht, aber leider keiner über 2.8t.
Ich finde den finanziell sehr überschaubaren Aufwand gut angelegt. Wenn man gegen Konflikte wäre, dann hätte es gleich so laufen können, statt erst mal die große Keule zu holen.
Und was das Prinzip “das Problem war nicht mehr da, es war irgendwo anders” angeht: komisch, beim Schwanenteich und Hbf heißt es dann immer, das sei nur eine Verlagerung statt einer Lösung. Und in der Karl Heine Straße soll es eine Lösung sein?
Den Aufwand hätte man sich auch sparen können. Die Autos sind weg. Seitdem dort Knöllchen verteilt werden, sind die Autos weg. Wo auch immer sie sind, sie sind nicht mehr dort. Mit den neuen Stellplätzen schafft man nur wieder Begehrlichkeiten und Konflikte. Das fängt schon damit an, dass viele SUV schwerer als 2,8t wiegen und dort nicht parken dürften. Sie werden dort aber trotzdem parken.