"Das wesentliche Ziel der Förderstiftung ist nach wie vor, das historische Leipziger Stadtbad zu erhalten. Dazu gehört nach Ansicht der Stiftung, dass das Stadtbad die Gelegenheit zum Schwimmen bietet - seiner Tradition entsprechend und doch zeitgemäß: Wo Stadtbad draufsteht, muss auch wieder Stadtbad rein", das erklärt nun der Vorstadt der Förderstiftung Stadtbad am Freitag, 18. Oktober. Zur Expo Real vom 7. bis 9. Oktober hatte die Stadt Leipzig das 100 Jahre alte Stadtbad zum Verkauf ausgeschrieben.

Die aktuellen Verkaufsabsichten der Stadt Leipzig mit einem Mindestgebot von 500.000 Euro könne die Förderstiftung nicht unterstützen, weil sie nutzungsoffen formuliert sind und dadurch die Gefahr bergen, ein historisch einzigartiges Gebäude zu verlieren und dies zu einem Preis, der den bisherigen Investitionen von ca. 3 Millionen Euro, davon ca. 1,8 Millionen genutzter Fördermittel aus dem Konjunkturpaket II, nicht gerecht wird.

Die Förderstiftung betont aber auch, sie lehne einen Verkauf des Stadtbades an einen privaten Investor nicht grundsätzlich ab. Allerdings sollte die Bedingung erfüllt sein, dass ein solcher Investor das Stadtbad im Sinne des Denkmalschutzes erhalten und einer Nutzung zuführen wird, die einem “Stadtbad” so weit wie möglich entspricht.
Der Förderstiftung sei bewusst, teilt der Vorstand mit, dass eine solche Nutzung erhebliche Investitionen voraussetzt. Es sei jedoch besser, die Bemühungen um eine Realisierung von Auf- und Ausbau des Stadtbades fortzusetzen und sich dabei etwas mehr Zeit zu lassen, als kurzfristig Fakten zu schaffen, die nicht mehr umkehrbar seien.

Das Nutzungskonzept der Kannewischer Management AG, das dem Wirtschaftsdezernat der Stadt seit 2011 vorliegt, wird von der Förderstiftung positiv bewertet. Die Förderstiftung verkenne dabei nicht, dass die Umsetzung dieses Konzepts einen erheblichen, auch die Stadt treffenden Investitionsaufwand beinhaltet. Doch darüber sollte eine öffentliche Meinungsbildung stattfinden.

Nach Ansicht der Förderstiftung sollten die Bemühungen fortgesetzt bzw. intensiviert werden, nach Möglichkeiten suchen, das Stadtbad zu revitalisieren. Dazu gehöre auch die professionelle Prüfung von europaweiten Fördermöglichkeiten.

Die Förderstiftung ist nicht Eigentümer des Stadtbades, entsprechend sind ihre tatsächlichen Einflussmöglichkeiten begrenzt. Sollte es zu einem Verkauf des Stadtbadgebäudes und zu einer Nutzung kommen, die sich mit den satzungsgemäßen Zwecken der Förderstiftung nicht mehr vereinbaren ließe, müsste sie ihre Arbeit einstellen.

Doch die Stiftung möchte die Förderung des Stadtbades fortsetzen und hält – entsprechend ihrer Zwecksetzung – an der Vision fest, das Stadtbad wieder mit Leben und mit Wasser zu füllen, auch wenn es vielleicht etwas länger dauert als erhofft. In diesem Sinne versteht sich die Förderstiftung unverändert als Partner der Stadt, ihres Stadtbades und der Bürger.

Den vielen Freunden des Stadtbades, den Sponsoren und Unterstützern, sei die Förderstiftung besonders dankbar. Gemeinsam wurde in den vergangenen Jahren eine Menge erreicht. Nicht nur das gesammelte Geld oder die Sachleistungen, die erbracht worden sind, haben das Stadtbad aus seinem “Dornröschenschlaf” geweckt und damit eine Rettung eingeleitet. Auch die zahlreichen gelungenen Veranstaltungen haben das Stadtbad wieder zu einer Adresse in Leipzig und sogar überregional bekannt gemacht.

“Das zeigt uns, dass eine breite Öffentlichkeit Interesse am Erhalt des Stadtbades hat. Die Förderstiftung möchte den eingeschlagenen Weg daher gerne fortsetzen und bittet die Freunde des Stadtbades, sie dabei auch in Zukunft zu begleiten”, erklärt der Vorstand der Förderstiftung, bestehend aus Dirk Thärichen, Vorstandsvorsitzender. und den Vorstandsmitgliedern Thomas Flinth, Thomas Fieberg und Marko Mädge.

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