Leipzig ist es gelungen, seinen Schuldenstand im Jahr 2013 um knapp 35 Millionen Euro zu senken - von 729,8 Millionen Euro im Dezember 2012 auf 695,1 Millionen Euro. So steht es im aktuell vorgelegten Bericht des Finanzbürgermeisters "Fortschreibung des Berichtes zum Zins- und Schuldenmanagement der Stadt Leipzig für das Jahr 2013".

Dabei profitierte die Stadt auch von den historisch niedrigen Zinsen an den Märkten. Das niedrige Zinsniveau wirkt sich mittlerweile auch verstärkt auf langfristige Kreditlinien aus. Von 2008 bis 2013 sank die Durchschnittsverzinsung für Leipzigs Kredite von 4,43 Prozent auf 2,07 Prozent. Was dann allein für 2013 zum Ergebnis hat, dass der Zinsdienst von 24 auf 14,8 Millionen Euro sinken konnte. Auch das hilft einem stets klammen Haushalt.

Den höchsten Schuldenstand hatte die Stadt Leipzig übrigens im Jahr 2005 mit rund 911 Millionen Euro. Dadurch, dass 2013 auch die Bevölkerungszahl weiter wuchs, sank der Schuldenstand pro Kopf von 1.401 rechnerisch auf 1.319 Euro. 1.400 Euro gelten in Sachsen als Richtschnur für die Verschuldung der Kommunen. Leipzig hat diese Messlatte damit erstmals unterboten.Für 2014 hat der Finanzbürgermeister einen weiteren Abbau des Schuldenbergs um 14,5 Millionen Euro ins Auge gefasst, so dass am Jahresende 680 Millionen Euro da stehen könnten und der Pro-Kopf-Schuldenstand sogar unter 1.300 Euro sinkt. Einer ordentlichen Kredittilgung von 53,5 Millionen Euro steht eine Kreditermächtigung von 35,4 Millionen Euro gegenüber, die die Stadt wohl auch ausreizen muss. In den Folgejahren stehen dann jeweils rund 25 Millionen Euro als Kreditermächtigung in den Haushaltsplänen.

Bei den Zinsen rechnet der Finanzbürgermeister wieder mit einer Größenordnung von 22 Millionen Euro. Hier müsste die hohe Unsicherheit über die Höhe der Zinsausgaben in Ansatz gebracht werden, heißt es in der Vorlage, über die der Finanzausschuss am 30. Juni beraten wird. Ab 2015 ist mit höheren Zinsausgaben insbesondere bei längerfristigen Anlagen zu rechnen.

Gegensteuern könne man mit einem aktiven Zins- und Schuldenmanagement, heißt es im Papier: “Das Kreditportfolio der Stadt Leipzig befindet sich ebenfalls in diesem Spannungsverhältnis. Als Richtgröße ist für das Portfolio eine Verteilung von 30% variabel und 70% festverzinslich festgelegt. Diese Quote zeigt, dass die Stadt Leipzig neben der Planungssicherheit als Hauptziel die Senkung der Zinsausgaben verfolgt. – Unstrittig ist, dass die Zinsausgaben der Stadt Leipzig von der Zinsentwicklung abhängig sind. Jedoch bietet das aktive Zins- und Schuldenmanagement das nötige Instrumentarium, um auf die Zinsentwicklung reagieren zu können. Im Jahr 2013 wurde eine Durchschnittsverzinsung von 2,07% erreicht. Die Zinsausgaben betrugen ca. 14,8 Mio. EUR. Im Vergleich zum Planansatz von 24,0 Mio. EUR wurden gut 9,2 Mio. EUR an Zinsausgaben erspart. Zusammen mit der günstigen Zinsentwicklung verdeutlicht dies den Erfolg des aktiven Zins- und Schuldenmanagements.”

Das Papier zum Nachlesen: http://notes.leipzig.de/appl/laura/wp5/kais02.nsf/docid/84D036FF16A3A335C1257CF90027EB65/$FILE/V-ds-3886-text.pdf

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