Kurz vor Weihnachten erschien nun auch der neue „Sozialreport“ der Stadt Leipzig. Voller widersprüchlicher Daten, die eigentlich eine Stadt im Aufschwung zeigen. Und gleichzeitig verschärfen sich die sozialen Rahmenbedingungen. Der „Sozialreport 2025“der Stadt Leipzig zeigt für das Jahr 2024 eine Stadt im Wandel, formuliert es das Sozialdezernat.
Die Einkommen steigen wieder real, die Mieten ziehen weiter an, die Zahl der Geburten sinkt weiter, während die Schülerzahlen noch wachsen. Gleichzeitig nimmt der Anteil der Schulabgängerinnen und Schulabgänger ohne Abschluss wieder zu.
Das mittlere persönliche Nettoeinkommen stieg 2024 auf 1.877 Euro und lag damit real wieder auf dem Niveau von 2021. Dennoch bestehen deutliche soziale Unterschiede: Männer verfügten beispielsweise im Median über 2.098 Euro, Frauen über 1.730 Euro. Die Zahl der Leipzigerinnen und Leipziger, die Leistungen der sozialen Mindestsicherung bezogen, sank leicht auf 63.338 Personen (9,9 Prozent der Bevölkerung).
Gleichzeitig nahm die Zahl der Wohngeldhaushalte weiter zu und lag zum Jahresende bei 14.460 – fast dreimal so viele wie 2019.
Die durchschnittliche Nettokaltmiete im Bestand erhöhte sich seit 2019 um mehr als 18 Prozent auf 7,14 Euro pro Quadratmeter, Angebotsmieten stiegen im gleichen Zeitraum um über 32 Prozent. Die durchschnittliche Mietbelastung lag 2024 bei 30 Prozent des Haushaltseinkommens. Besonders stark betroffen sind einkommensschwache Haushalte, die im Schnitt 43 Prozent ihres Einkommens für Miete aufwenden. Die Zahl der notuntergebrachten obdachlosen Personen stieg auf durchschnittlich 519 pro Tag.
Gute Betreuung, weniger Kinder
Die Betreuungsquote im vorschulischen Bereich blieb auf hohem Niveau. 78,5 Prozent der ein- bis unter-dreijährigen Kinder wurden betreut – deutlich mehr als im Bundesdurchschnitt. Bei den Drei- bis Sechsjährigen lag die Quote bei 96,2 Prozent. Trotz einer gut ausgebauten Infrastruktur sank die Zahl der Kinder, und die Platzkapazitäten in den Kindertageseinrichtungen wurden leicht reduziert.
Im Schuljahr 2024/2025 wurden an 176 allgemeinbildenden Schulen 62.916 Schülerinnen und Schüler unterrichtet, ein Plus von 2,2 Prozent. Das Schulnetz wuchs weiter, begleitet von hohen Investitionen in den Schulhausbau. Gleichzeitig stieg der Anteil der Jugendlichen, die die Schule ohne mindestens einen Hauptschulabschluss verließen, auf 10,2 Prozent. Insgesamt waren davon 461 junge Menschen betroffen – 123 mehr als im Vorjahr. Die Inklusionsquote erreichte mit 53,2 Prozent einen neuen Höchststand.
Das Sozialdezernat fast das alles so zusammen: „Der Sozialreport 2025 macht deutlich: Leipzig entwickelt sich dynamisch, steht jedoch vor wachsenden sozialen Herausforderungen, insbesondere beim Wohnen und in der Bildungsbiografie junger Menschen.“
Der 20. Sozialreport steht ab sofort unter www.leipzig.de/sozialreport zum Download bereit.
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