Der derzeitige Eigentümer, ein Luxemburger Investmentfond, scheint verkaufen zu wollen, die in Leipzig ansässige Main Asset scheint einen Käufer für das Gelände rings um das alte Kontorhäuschen Carl Heines in Plagwitz zu suchen. Ein Verkauf noch in diesem Jahr möchte man erreichen. Nach einigem Hin und Her scheint man in der Stadt Leipzig diesen Ansagen nicht mehr wirklich zu vertrauen. Der Vorgang landete heute nach einigen Vorberatungen in den Ausschüssen erneut im Stadtrat.

Kann die Stadt Leipzig auf irgendeiner Ebene juristischen Druck auf den Eigentümer des Geländes machen? Immerhin steht das Kontorhäuschen längst unter Denkmalschutz und Notsicherungen können da kein Dauerzustand sein. Irgendwann versagt auch die Statik, wie zuletzt in der Eisenbahnstraße 43 zu beobachten.

Mathias Weber (SPD) war knapp in seiner Einführung zum Antrag. Im Grund fordert der Antrag lediglich, dass die Stadt hier mehr Druck gegenüber dem Eigentümer aufbauen müsse. Das Gelände sei ja nun notdürftig gesichert, aber es müsse jetzt weitergehen. Schließlich wolle der derzeitige Eigentümer noch binnen des Jahres verkaufen. Jetzt müsse die Verwaltung dranbleiben.

Herr Dieter Deissler (WVL) sprach irgendwie auch im Namen der Denkmalstiftung, deren Vorsitzender er neben seinem Ratssitz innehat. “Wir erwarten jetzt nicht, dass die Verwaltung hier Geld in die Hand nimmt. Wir erwarten aber von der Stadt, dass man hier darauf hinarbeitet, dass man die Bedeutung des Denkmals und auch das Thema Eisenbahn hier zu schützen ist. Die Investoren bewirken hier durch Nichtstun, dass es das Gebäude bald nicht mehr geben wird.”

Baubürgermeisterin Dorothee Dubrau wies darauf hin, dass einfach kein richtiger Ansprechpartner vorhanden ist, man hier aber dranbleiben würde. Statt einer deutlicheren Formulierung blieb es bei der Abstimmung bei der Beschlussvorlage. Diese lautet: “Der Oberbürgermeister wird beauftragt, mit der Grundstückseigentümerin des Kontorhäuschens auf dem ehemaligen Güterbahnhof Plagwitz unter Einbezug von Vertreter-/innen der Leipziger Denkmalstiftung in Kontakt zu treten. Ziel ist der Erwerb des Baudenkmals durch Dritte, die das denkmalgeschützte Objekt sanieren und der Öffentlichkeit zugänglich machen wollen.”

Letztlich ein Appell. Wenn der derzeitige Eigentümer weiter Katz und Maus spielt und sich die Verkaufsverhandlungen hinziehen sollten, werden wohl deutlichere Maßnahmen zum Schutz des Kontorhäuschens Carl Heines fällig werden.

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