Kaum ein Tag vergeht, an dem aus dem Markranstädter Rathaus nicht unangenehme Neuigkeiten dringen. Diesmal geht es einmal um den "Hacker-Fall" aber auch um eine neue Angelegenheit, die das angeblich unsichere Dach der Markranstädter Sporthalle betrifft.

Aber der Reihe nach. Gegenüber der L-IZ äußerte sich der Vorsitzende der Freien Wähler Markranstädt, Jens Spiske, dahingehend, dass das Ermittlungsverfahren gegen den angeblichen “Hacker von Markranstädt”, der unberechtigt Zugriff auf das Email-Konto der Bürgermeisterin Radon genommen haben soll, bereits abgeschlossen sei. Jens Spiske: “Der Beschuldigte Matthias V. erhielt einen Strafbefehl nach nur fünf Wochen und ohne eigene Anhörung! Aus unserer Sicht ein Skandal. Das Ermittlungsverfahren gegen Radon wegen des Verdachts auf Verstoß gegen Art. 5 GG zieht sich aber schon Monate ohne Ergebnis. Ist die Justiz tatsächlich unabhängig? Oder wird hier bewusst gewichtet? Gibt es den berühmten Sachsenfilz auch schon in der Justiz?”

Und als sei es mit der Angelegenheit um den vermeintlich gefälschten Brief des Rathauses an einen Verlag, der ein Stadtmagazin erstellt hatte, nicht schon genug, erhebt Spiske in einem Brief an die L-IZ auch noch in einer anderen Sache schwere Vorwürfe gegen die Rathausspitze: “Erinnern Sie sich noch an Bad Reichenhall 2006? Dort versagte die Statik einer Eissporthalle, forderte bei ihrem Einsturz Menschenleben.”
Der Vorsitzende fragt sich angesichts jüngster Erkenntnisse, ob man an einer solchen Katastrophe gerade noch einmal vorbei gekommen sei: “Ein durch die Stadt Markranstädt in Auftrag gegebenes Gutachten vom 6. Dezember 2010 (Dipl.Ing Claus Gröhn) erbrachte erhebliche Mängel auch im Bereich der Dachhaut, der Wasserabläufe, des Brandschutzes und infolge dessen eine Beeinträchtigung der Statik des Gebäudes. Trotz dieses Wissens ließ die Bürgermeisterin 2011 eine Photovoltaikanlage auf das geschädigte Dach aufbringen.”

Zusätzliches Gewicht für ein Gebäude, welches in seiner Statik beeinträchtigt sei, wie Spiske meint. “Wurde hier im Rennen um den prestigeträchtigen Titel ‘Energiestadt’ bewusst mit Menschenleben gespielt? Das Sportzentrum ist Heim der Handballer Markranstädts und hat eine erhebliche Bedeutung für den Schulsport unserer Stadt. Frau Bürgermeisterin Radon hat den Stadtrat und die Bürger Markranstädts belogen, behauptete sie doch in der öffentlichen Stadtratssitzung vom 2. Februar 2012, dass die Dachhaut nicht beschädigt sei und es keinerlei Beeinträchtigung der Statik des Sportcenters gegeben habe.”

Spiske steht nicht allein da mit seiner Meinung zu besagter Sporthalle. Ausführlicher und offensichtlich sehr sachkundig beschäftigt sich auch der Markranstädter Stadtrat der Linken und freie Journalist Hans-Jürgen Berg mit der Thematik Sporthallendach.

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