In seiner elften Sitzung hat sich das Dialogforum Flughafen am Donnerstagabend, 27. Juni, mit der Frage der Bahnverteilung und einer möglichen Nutzungsveränderung auseinandergesetzt. Basis der Diskussion war eine Untersuchung des Sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG).

Uwe Wollmann vom Fachbereich Klima, Luft, Lärm, Strahlen des LfULG konnte in seinem Referat überzeugend darlegen, dass sich laut Studie die Anzahl der Betroffenen bei bestimmten Szenarien deutlich reduzieren ließe, wenn man die aktuelle Belegungsstrategie der beiden Start- und Landebahnen ändern würde.

Konsequenterweise empfehlen die Mitglieder des Dialogforums nun mit Nachdruck, dass sich die Mitglieder der Fluglärmkommission weiterhin für eine veränderte Bahnbelegung einsetzen, damit die Anzahl der durch Lärm betroffenen Bürger weiter sinkt. Ein weiteres Ziel soll außerdem – wie bei den AN 21 und AN 26 bereits erreicht – ein Austausch der besonders lärmintensiven Flugzeuge sein.

Das Dialogforum wurde eingerichtet, nachdem sich alle Versuche, die nächtliche Lärmbelastung am Flughafen Leipzig/Halle durch das eigentlich gesetzliche vorgesehene Steuerungsinstrument Lärmkommission zu reduzieren, als aussichtslos gezeigt hatte. In der Kommission haben die Mitglieder, die ein Interesse an unbeschränkten Nachtflügen haben, die Mehrheit, verstärkt durch jene staatlichen Instanzen, denen der Flughafen zwar untergeordnet ist, die aber trotzdem stets da Primat wirtschaftlicher Interessen betonen, egal, welche – auch gesundheitlichen Folgen – das für die Bevölkerung hat.

Ob die Leitung des Flughafens und vor allem die Deutsche Flugsicherung auf die Wünsche des Flughafenforums eingehen, ist völlig offen. Denn eine andere Bahnverteilung hatten auch schon die staatlichen Instanzen angemahnt – nur umgesetzt wurde sie nie.

Die nächste Sitzung des Dialogforums wird voraussichtlich im November 2013 stattfinden.

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