Am 22. September wird in Markkleeberg - gleichzeitig mit der Bundestagswahl - ein neuer Oberbürgermeister gewählt. Der langjährige Oberbürgermeister von Markkleeberg Bernd Klose kann aus gesundheitlichen Gründen seine Amtszeit nicht bis zum Ende absolvieren. So stehen am Sonntag die beiden Kandidaten von CDU und SPD im Fokus des Interesses. Die L-IZ hat beide zum Interview gebeten. Im ersten Interview kommt Oliver Fritzsche (CDU) zu Wort.

Sie treten für die CDU an. Seit 1994 ist Markkleeberg fest in SPD-Hand gewesen. Glauben Sie, dass es Ihnen gelingen wird, die SPD abzulösen? Wie hoch schätzen Sie Ihre Chancen ein?

Die Markkleeberger Bürgerinnen und Bürger haben es am 22. September in der Hand, wer zukünftig die Geschicke der Stadt als Oberbürgermeister in den Händen halten soll. Als Oberbürgermeisterkandidat der CDU kann ich dabei einiges in die Waagschale werfen. Ich verfüge über ausgewiesene Expertise im Bereich der Stadtentwicklung. Finanzieller Sachverstand und meine Erfahrung als Abgeordneter im Sächsischen Landtag sind wichtiges Rüstzeug für eine verantwortungsvolle Tätigkeit als Markkleeberger Oberbürgermeister. Mit ganzer Kraft, mit Herz und Verstand, möchte ich diese Aufgabe angehen und ich bin sicher, dass die Wählerinnen und Wähler eine souveräne Entscheidung treffen werden.

Nun haben sich Bündnis 90/Die Grünen entschlossen, den SPD-Kandidaten Karsten Schütze zu unterstützen. Inwiefern wird das für Sie von Nachteil sein?

Mein Mitbewerber wird ja nicht nur von Bündnis 90/Die Grünen unterstützt, sondern auch die Linke hat ihre Unterstützung erklärt. Ein Rot-Rot-Grünes Bündnis droht und auch das sollten die Wählerinnen und Wähler bei ihrer Wahlentscheidung im Auge haben. Als bürgerlich-konservativer Kandidat bin ich in Markkleeberg bereits seit vielen Jahren kommunalpolitisch aktiv. Die Menschen vor Ort wissen, dass mir das Thema der Nachhaltigkeit, eben gerade der Einklang von Ökologie, Ökonomie und sozialem Ausgleich sehr am Herzen liegt. Die Bewahrung der Schöpfung ist für mich zentrales Anliegen konservativer Politik.

Welche Hauptziele haben Sie sich für Markkleeberg gesetzt, im Falle Sie die Wahl gewinnen?
Markkleeberg hat sich in den vergangen zwei Jahrzehnten sehr positiv entwickelt. Wichtiges Anliegen für die Zukunft bleibt der Erhalt unserer Selbständigkeit, denn nur als selbstbewusste und selbstständige Stadt Markkleeberg halten wir die Entwicklung in den eigenen Händen. Viele Projekte wie die Schwimmhalle, die Entwicklung des Stadtzentrums, eine bessere Anbindung der Ortsteile sind bereits angeschoben und sollen mit frischen Kräften fortgeführt werden. Auch die bessere Anbindung durch den City-Tunnel eröffnet uns neue Entwicklungsmöglichkeiten. Ich möchte aber auch das Thema Werterhalt stärker in den Blickpunkt rücken. Grundlage erfolgreicher Stadtentwicklungspolitik sind solide Finanzen. Dafür stehe ich ein.

Bekanntlich war Bernd Klose ein entschiedener Gegner einer mehrspurigen Autobahn durch den agra-Park. Welche Stellung beziehen Sie zur Problematik S46, Weinteichsenke und welche Variante würden Sie unterstützen beziehungsweise bevorzugen?

Nach meinem aktuellen Kenntnisstand wird es keinen Neubau der S46 geben, da mit Inbetriebnahme der A 38 ein Neubau durch die Weinteichsenke nicht mehr erforderlich ist. Im Hinblick auf die Führung der B2 im agra-Park ist festzustellen, dass durch den Stadtrats-Beschluss zur Anmeldung als Bundesstraße für den Bundesverkehrswegeplan 2015 eine erste wesentliche Entscheidung zur zukünftigen Dimension des Bauwerks getroffen wurde. Nun können die Planungen mit einheitlichen Vorgaben weiter konkretisiert werden. Die bisher nur wenig betrachteten Themenfelder wie zukünftiger Grundwasserstand und Hochwasserschutz müssen dabei ebenso intensiv diskutiert und abgewogen werden wie Baukosten, Baurisiko und zukünftiger Bauwerksunterhalt. Der Agra-Park würde von einer Tieferlegung der Straße natürlich sehr profitieren, doch es muss eine ehrliche Abwägung des Für und Wider stattfinden.

Wo sehen Sie in Markkleeberg den höchsten politischen beziehungsweise infrastrukturellen Handlungsbedarf?

Wichtigstes, unmittelbares Anliegen ist der Markkleeberger Stadthaushalt für 2014. Einnahmen und Ausgaben müssen sich die Waage halten. Und wir haben die schwierige Aufgabe, bei den geplanten Ausgaben klare Prioritäten zu setzen. In Stadt und Region muss mittelfristig ein Tourismusdialog angeschoben werden, denn viel wird über touristische Entwicklung gesprochen, doch was dies konkret für unsere Stadt bedeutet, welche Vor- und Nachteile zu bedenken sind, wie unterschiedliche Interessen unter einen Hut gebracht werden können – dazu gehen die Vorstellungen weit auseinander. Auch in diesem Bereich möchte ich zu einem neuen Miteinander zwischen Bürgerschaft und Verwaltung finden.
Welche Argumente liefern Sie den Markkleeberger Bürgern, um sie zu überzeugen ausgerechnet Sie als OBM zu wählen?

Auf den ersten Blick ähneln sich die Programme der Kandidaten doch sehr. Entscheidend dürfte deshalb der “zweite Blick” sein; der auf die persönliche Eignung. Die Bürgerinnen und Bürger müssen entscheiden wer aus ihrer Sicht für die Bewältigung der anstehenden Aufgaben die besten fachlichen Voraussetzungen mitbringt. Wem trauen sie am ehesten zu, die Verwaltung erfolgreich zu führen und Markkleeberg weiter nach vorn zu bringen. Und wer hat die dafür nötige Ausdauer und Durchsetzungskraft. Die Antwort liegt allein bei den Wählerinnen und Wählern.

Mit wessen Unterstützung können Sie politisch bei der Wahl rechnen?

Ich setze auf breite Unterstützung. Ich freue mich, dass die Markkleeberger FDP meine Kandidatur unterstützt und ich spüre großen Rückhalt in der Markkleeberger Bevölkerung. Ich werde ein Oberbürgermeister für alle Markkleeberginnen und Markkleeberger sein und den Kommunen der Region ein fairer Partner auf Augenhöhe.

www.markkleeberg.de
www.oliver-fritzsche.de

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