Nach der angekündigten Schließung der MWL Apparatebau Grimma GmbH (MAG) sollte am Montag, am 10. November, ein Treffen mit dem jetzigen Eigentümer, mit Vertretern der sächsischen Landesregierung sowie mit möglichen Investoren stattfinden. Ziel war es, der Industriekonzernspitze ?Hertel? ein Angebot vorzulegen, welches das Unternehmen zu einem Verkauf veranlassen wird. Wider Erwarten ließ die niederländische Hertel-Gruppe die Gespräche zur Zukunft in Berlin platzen, teilt nun die Grimmaer Stadtverwaltung mit.

Grimmas Oberbürgermeister Matthias Berger macht seinem Unmut Luft: “Wir sind tief enttäuscht, dass die Hertel-Gruppe ihre anfängliche Gesprächsbereitschaft aufgegeben hat und sich nun einem Gespräch verweigert. Im Laufe der Woche wird ein Gespräch zwischen Sachsens Ministerpräsident, Stanislaw Tillich, und Victor Aquina, dem Gesamtchef der Hertel-Gruppe, stattfinden. Sollte Hertel dennoch an seinen Schließungsplänen festhalten, werden wir über einen ?Plan B?, einer Neugründung der Traditionsfirma Maschinen- und Anlagenbau Grimma (MAG) nachdenken müssen.”

Die über 140 Mitarbeiter des Traditionsunternehmens MWL Apparatebau Grimma GmbH, auch MAG genannt, erhielten am 27. Oktober ihre Kündigungen. Grund für die Schließung soll ein weltweiter Auftragseinbruch sein. Über 140 Jahre lang stand MWL Apparatebau GmbH Grimma weltweit für einen hoch innovativen Anlagen- und Apparatebau und bildete in Grimma den Kern der vorhandenen Industrie. Es ist zu befürchten, dass mit der Schließung der MWL Apparatebau GmbH Grimma die regionalen Zulieferer in ihrer Existenz bedroht sein werden. MWL Apparatebau stellt wärmetechnische Apparate und Druckbehälter für die chemische Industrie her.

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Redaktion über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar