Jung, jünger, der neue Vorstand der Grünen in Sachsen. Was mit der Kommunalwahl 2014 bei den Grünen begann und sich über die Sachsenwahl 2014 im August fortsetzte, trat auch auf dem Landesparteitag am 6. Dezember ein. Bei der Neuwahl des Landesvorstandes kamen vor allem die zum Zuge, welche in den kommenden Jahren Akzente setzen könnten. Die Zusammenarbeit der beiden wichtigsten Verbände in Leipzig und Dresden dürfte mit der Neuaufstellung besser harmonieren.

In die Sprecher-Positionen des traditionell als Doppelspitze fungierenden Landesvorstandes wurden mit der Dresdner Dramaturgin Christin Bahnert (33) und dem Leipziger Anwalt Jürgen Kasek (34) zwei in manch anderen Parteien wahrscheinlich unter Nachwuchs laufende Politiker gewählt. Christin Bahnert setzte sich im ersten Wahlgang mit 75 Stimmen (63,5 Prozent) gegen die Leipziger Rechtsanwältin Stefanie Gruner (34) durch, die 42 Stimmen erhielt.

Kasek erreichte ebenfalls im ersten Wahlgang 74 Stimmen (63,7 Prozent) und konnte den Tauchaer Elektroingenieur Roland Gasch (44) hinter sich lassen, welcher nur eine Stimme erhielt. Auffällig dennoch beim Leipziger, welcher von vornherein in der Favoritenrolle war: Es gab 28 Nein-Stimmen und 13 Enthaltungen. Zwei Stimmen waren ungültig.

Weiter teilten die Grünen nach der Wahl mit: “Dem neuen Landesvorstand gehören außerdem die neu gewählte stellvertretende Vorsitzende Catharina Jäger (27) aus Dresden (104 Ja-Stimmen, 1 Nein, 6 Enthaltungen) und der ebenfalls neu gewählte Schatzmeister Sascha Thümmler (38) aus Chemnitz (103 Ja-Stimmen, 2 Nein, 6 Enthaltungen) an.” Beide hatten keinen Gegenkandidaten.

Die bisherigen Landesvorsitzenden Claudia Maicher und Volkmar Zschocke kandidierten nicht erneut. Diese beiden haben durch ihre Landtagsmandate in den kommenden fünf Jahren andere Aufgaben.
Neben der Wahl fasste der Parteitag im Angesicht der derzeitigen Asylproblematik einen Beschluss zur Flüchtlingspolitik in Sachsen. Einstimmig stimmten die sächsischen Delegierten am Freitag “für eine humanere Flüchtlings- und Asylpolitik in Sachsen”. Dabei forderten sie “von der CDU/SPD-Koalition Mindeststandards bei der Unterbringung und Betreuung von Flüchtlingen in Sachsen und die Einführung einer Gesundheitskarte für die medizinische Betreuung von Asylsuchenden.”

Zudem verlangen die Delegierten eine Änderung der Abschiebepraxis, die in Sachsen von “besonderer Härte” sei. Dabei ist mehr Rücksicht auf die Belange der betroffenen Menschen notwendig.

Download des Beschlusses:
www.gruene-sachsen.de

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