Der 1. FC Lok biegt im Aufstiegsrennen in der Oberliga auf die Zielgerade ein. Am Mittwoch, 18 Uhr, bestreitet der FCL bei der U23 von Carl Zeiss Jena sein drittletztes Ligaspiel. Wie schon zuvor braucht das Team einen Sieg, um seine gute Position im Aufstiegsrennen zu verteidigen. Aufsichtsratsvorsitzender Olaf Winkler glaubt an Mannschaft und Trainer.

Locker ging es beim Montagstraining des 1. FC Lok zu. Die Spieler waren weit davon entfernt, bösen Blickes und gesenkten Hauptes über Platz 3 des Probstheidaer Trainingsgeländes zu traben. Konzentriert gingen sie zu Werke, brachten mit Sicherheit nicht alle Bälle beim Torschusstraining unter, einbuddeln musste sich aber trotzdem niemand. “Nach dem Chemnitz-Spiel haben wir weiter an der Konzentration gearbeitet, allerdings haben wir auch versucht, die Köpfe der Spiele freizubekommen und ein wenig Lockerheit reinzubringen”, umreißt Lok-Trainer Willi Kronhardt das Trainingsprogramm der vergangenen Tage. Genau diese Lockerheit fehlte dem Lok-Spiel in den vergangenen Tagen, die Akteure schienen im Kopf zu verkrampft, die Beine dadurch gelähmt und so brachten sie nicht mehr ihre Leistungsfähigkeit aufs Feld. Hinzu kamen sekündliche Aussetzer vor dem gegnerischen und dem eigenen Tor.

Fest steht: Ein Führungstor würde die Bremsen lösen. Ob es das beim derzeitigen Tabellen-Dritten geben wird, weiß keiner. Die Jenenser, trainiert von FCC-Legende Lothar Kurbjuweit, spielen trotz chronischer Besetzungsprobleme eine super Serie, blieben die letzten sieben Spiele unbesiegt, schlugen daheim sogar den FSV Zwickau. Nach dem Hinspiel im Bruno-Plache-Stadion entschuldigte sich Kurbjuweit für den Sieg seines Teams, das bis auf den zweifachen Torschützen Schlomo Edri und Torhüter Steven Braunsdorf nichts zu bieten hatte und trotzdem 2:1 gewann. Lok traf alles, auch das Tor, aber das viel zu spät. Schiedsrichter Marcel Riemer verweigerte dem FCL zudem zwei Tore. Das vorletzte Spiel von Mike Sadlo als Cheftrainer des 1. FC Lok hätte bei normaler Chancenverwertung ein Schützenfest sein müssen.
Mit der zwischenzeitlichen Konzentrationsschwäche hat sich Lok nun auch schon in der Rückrunde um einige Zähler gebracht, steht nach vier Niederlagen in Serie nur noch zwei Punkte vor Fortuna Chemnitz und einen Punkt vor Bautzen (hat gegenüber Budissa aber ein Spiel mehr). Ein Sieg gegen Jena II würde zumindest Bautzen deutlich unter Zugzwang setzen. Denn gewinnt Lok, müsste Bautzen seine beiden letzten Spiele ebenfalls gewinnen, um sich eine theoretische Chance auf den dritten oder vierten Tabellenplatz zu erhalten. Olaf Winkler, Aufsichtsratsvorsitzender in Probstheida, glaubt an das Team von Willi Kronhardt.

“Sportliche Ratschläge von außen braucht niemand von der sportlichen Leitung. Wir vertrauen dem Team voll und ganz”, so der Gastronom, der die Spieler allerdings auch in die Pflicht nimmt. “Die Jungs müssen vollen Einsatz zeigen, um zu untermauern, dass sie hoch wollen.”

Winkler und Kollegen haben sich abseits der aktuellen sportlichen Entwicklung in den vergangenen Monaten auch um Ersatz für den Sportvorstandsposten im Verein bemüht. “Der Aufsichtsrat hat sich zahlreiche Gedanken gemacht und sehr gute Gespräche mit Kandidaten geführt. Das Anforderungsprofil ist allerdings sehr komplex.” Der Nachfolger des im Dezember zurückgetretenen Dirk Majetschak sollte dem Leipziger Fußball seit Jahren verbunden sein, sich in der Wirtschaft gut auskennen und natürlich ehrenamtlich für den Verein arbeiten. Winkler und Co. haben nun zwei Personen gefunden, auf die dieses Profil zutrifft und die Bereitschaft signalisiert haben. “Sie haben eine gewisse Nähe zum Verein und in Absprache mit dem Präsidium wollen wir einen von beiden so schnell wie möglich ins Präsidium kooptieren.” Namen ließ Winkler nicht durchblicken.

Info: Kapitän Jens Werner ist nach verheilter Risswunde am Knie wieder einsatzbereit. Ivan Ristovski ist nach seiner roten Karte im Spiel bei Chemnitz II gesperrt. Das Strafmaß wurde allerdings noch nicht verkündet.

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