Durch einen 4:5-Auswärtssieg nach Elfmeterschießen, sind die Fußballerinnen des FFV Leipzig in die dritte Runde des DFB-Pokals eingezogen. In der regulären Spielzeit und in der Verlängerung waren keine Tore gefallen. Damit gab das Team von Trainer Hendrik Rudolph genau die richtige Antwort auf die vor zwei Wochen gegen den Herforderer SV erlittene 0:4-Liga-Klatsche. "Das war ein riesen Spiel, das war perfekt!", freute sich der Coach über die gelungene Revanche.

Die bittere 0:4-Heimniederlage gegen Herford hatte FFV-Trainer Hendrik Rudolph noch lange beschäftigt. “Die erste Woche habe ich zur Besinnung gebraucht”, verriet er. Doch in der zweiten Woche legte der Coach wieder richtig los, tüftelte an der passenden Formation für das Pokalspiel gegen den selben Gegner. Dabei testete er viele Varianten an, legte sich erst am Freitag nach dem Abschlusstraining fest – und war zufrieden: “Ich hatte ein richtig gutes Gefühl!”.

Für dieses gute Gefühl hatte Rudolph einige Umstellungen vorgenommen. Er zog Angelina Lübcke aus der Abwehr nach vorn auf die 10er-Position, stellte dafür Christin Janitzki in der Innenverteidigung auf. Florin Wagner spielte auf der 6 und Angreiferin Lisa Reichenbach kehrte nach überstandener Erkältungspause ins Team zurück. Die Maßnahmen fruchteten. Besonders erfreulich: Die zuletzt eher desolate Abwehr (8 Gegentore in den ersten beiden Liga-Spielen) hielt diesmal gegen den vielleicht größten Aufstiegkandidaten der Staffel absolut dicht.

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Aber auch nach vorn ging einiges. Wie schon vor 14 Tagen startete Leipzig wieder druckvoll – hielt dieses Tempo aber nun auch durch. Bereits nach zwei Minuten setzte Lübcke Gäbler in Szene. Diese ließ Torhüterin Giuliani aussteigen und brauchte nur noch einzuschieben. Doch im letzten Moment bekommt die Herforder Keeperin doch noch den Fuß an den Ball. Nur wenige Minuten später wird Reichenbach im Strafraum elfmeterreif gelegt – der Pfiff blieb aus. Schließlich wird auch ein verheißungsvoller Alleingang von Herrmann im letzten Augenblick abgeblockt.

0:0 zur Pause – 0:0 auch am Ende der regulären Spielzeit. Die dickste Chance im zweiten Durchgang hatte Gäbler kurz vor dem Ende. Bei ihrem Kopfball war Giuliani bereits geschlagen, doch eine ihrer Mitspielerinnen rettete auf der Linie. Tore in der Verlängerung – ebenfalls Fehlanzeige – ein Nauesse-Schuss landete am Querbalken. “Wir waren richtig agil heute, hätten das Ding schon vorher klar machen können.”, zeigte sich Trainer Rudolph äußerst angetan vom Vortrag seiner Mannschaft. Ein Chancenverhältnis von 8:4 für den FFV hatte er gezählt und war des Lobes voll. “Wir haben heute Herford den Schneid abgekauft und waren in einem guten Spiel einfach besser.”

Dass dies mit dem Weiterkommen belohnt wurde, entschied das Elfmeterschießen. Alle fünf Leipziger Schützinnen (Janitzki, Lübcke, Nauesse, Reichenbach, Herrmann) versenkten die Kugel ordnungsgemäß im Netz. Herford traf nur viermal, da Wermelt der Pfosten im Weg stand. Damit war der Einzug des FFV Leipzig in die dritte Pokalrunde geschafft. “Alle haben heute sensationell bis zum Letzten gekämpft.”, schwärmte Rudolph. “Seit heute wissen wir: Wir können definitiv mit jedem Gegner mithalten, wenn wir unsere Leistung zu einhundert Prozent abrufen. Das ist für das Selbstbewusstsein vor allem der jungen Spielerinnen extrem wichtig.”

Jetzt gilt es, das Selbstbewusstsein in die anstehenden schweren Partien der 2. Bundesliga mitzunehmen – nächste Station: FSV Gütersloh (6. Oktober, 14 Uhr).
Herforder SV vs. FFV Leipzig 4:5 n.E. (0:0/ 0:0/ 0:0)
DFB-Pokal Frauen, 2. Runde

Herforder SV: Giuliani – Hackmann, Schaaf, Göllner, Harbert, Wermelt, Knipp, Lösch, Burgheim (62. Schulte), Nesse (62. Laue), Ronzetti. Trainer: Jürgen Prüfer.
FFV Leipzig: Weinert – Görner, Janitzki, Birne, Lübcke, Wagner, Heller (68. Horn), Herrmann, Reichenbach, Nauesse, Gäbler (91. Rudenko). Trainer: Hendrik Rudolph.

Schiedsrichterin: Nadine Matthes (Bochum), Zuschauer: 281, Das Elfmeterschießen: 1:0 Laue, 1:1 Janitzki, 2:1 Hackmann, 2:2 Lübcke, Wermelt trifft nur den Pfosten, 2:3 Nauesse, 3:3 Knipp, 3:4 Reichenbach, 4:4 Lösch, 4:5 Herrmann.

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