Das Spitzenspiel der Frauen-Regionalliga Nordost war auch gleichzeitig ein Leipziger Stadtderby. Mit Eintracht Süd reiste am Sonntag der verlustpunktfreie Spitzenreiter an den Gontardweg, wo er auf den FFV Leipzig II traf - bis dahin Dritter in der Tabelle. Die Fußballerinen aus dem Süden setzten ihren gute Lauf fort und wahrten mit einem 1:2-Auswärtssieg die blütenweiße Weste. Alle Tore fielen bereits in der 1. Halbzeit.

Immerhin 120 Zuschauer wollten sich das Leipziger Prestige-Duell nicht entgehen lassen. Sie sahen von Beginn an eine druckvolle Eintracht. Diese benötige gerade einmal acht Minuten, um in Führung zu gehen. Franziska Möttig war frei zum Schuss gekommen und überwand Amanda Stahl im FFV-Kasten (0:1/ 8.). Als sich ELS nach einer knappen halben Stunde eine kurze mentale Auszeit gönnte, ließ die bundesligaerfahrene Safi Nyembo im FFV-Trikot ihre Torgefährlichkeit aufblitzen. Sie veredelte die erste gute Chance ihres Teams mit einer feinen Einzelleistung zum 1:1-Ausgleich (28.).
Lange erfreuen konnten sich die Rot-Gelben daran aber nicht, denn nur eine Minute später klingelte es erneut im eigenen Tor. Einen Schuss von ELS-Kapitän Starick konnte Keeperin Stahl zwar noch abwehren, doch landete der Ball genau vor den Füßen von Carolin-Sophie Härling. Diese brauchte nur noch zum 1:2 einzuschieben (29.).

Damit war das Torpulver beider Mannschaften bereits verschossen. In der zweiten Halbzeit ließ das Niveau dieses Spitzenspiels merklich nach. Der Spielfluss geriet durch zahlreiche Fouls auf beiden Seiten immer wieder ins Stocken. Als sich dann nach einer reichlichen Stunde Eintracht-Hüterin Tina Jans bei einer Aktion im Fünfmeter-Raum so schwer verletzte, dass sie ins Krankenhaus eingeliefert werden musste, war die Stimmung endgültig im Keller. Dennoch rettete ELS den knappen Sieg über die Runden und hat in der Regionalliga-Tabelle nun bereits vier Punkte Vorsprung auf den Zweitplatzierten. Der FFV rutschte durch die Niederlage einen Platz nach unten und ist Vierter.

“Ich bin stolz auf das Team, weil das, was wir besprochen haben, von Anfang bis Ende umgesetzt wurde. Laufbereitschaft, taktische Disziplin, Einsatz waren in hohem Maße vorhanden und wir haben daher zu Recht gewonnen.”, war ELS-Trainer Sebastian Popp mit der Vorstellung seiner Truppe sehr zufrieden. Sein FFV-Gegenüber Frank Tresp anerkannte die Leistung der Eintracht ebenfalls: “Eintracht hat verdient gewonnen. Sie waren von Anfang an besser im Spiel und wir haben die Ausfälle von Schneider, Thieme und Menzel nicht verkraftet.”
FFV Leipzig II vs. Eintracht Leipzig Süd 1:2 (1:2)
Regionalliga, Frauen, 5. Spieltag

FFV Leipzig II: Stahl – Strang, Rademacher, Oehler, Domes; Hohmann (46. Winkler), Aulrich, Hennig (84.Guckuk), Strähle, Nyembo, Kessler (46. Freitag). Trainer: Frank Tresp.
Eintracht Leipzig Süd: Jans (62. Glaser, 90. Chambule) – Möttig, Uhlig, Tille (90. Schwalbe), Starick, Heuser, Mehlig, Härling, Stammler, Wadakur, Janouch. Trainer: Sebastian Popp/ Thomas Wedemann.

Torfolge: 0:1 Möttig (8.), 1:1 Nyembo (28.), 1:2 Härling (29.), Schiedsrichterin: Melanie Göbel, Zuschauer: 120 am Gontardweg, Leipzig.

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Jan Kaefer über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar