Nächster Dreier für RB Leipzig. Die Rasenballer gewinnen am Freitag das Sachsenderby gegen Erzgebirge Aue knapp 1:0 (1:0). Kapitän Daniel Frahn avanciert mit einem frühen Tor in der 3. Minute zum Mann des Abends.

Das Derby elektrisiert die Massen. 34.273 Zuschauer sind am Freitag-Abend ins Zentralstadion gekommen. Unter ihnen fast 4.000 Gästefans. Auch dabei: Sami Khedira. Ein Indiz für die baldige Rückkehr des Weltmeisters zu einem deutschen Club? Das Transferfenster ist bis Monatsende geöffnet. Alexander Zorniger muss sein Team auf einer Position umbauen. Dominik Kaiser fällt mit einer Oberschenkelblessur kurzfristig aus, wird von Clemens Fandrich ersetzt.

Das Spiel geht gut los. Zumindest aus Leipziger Perspektive. Klingbeil möchte einen Ball aus dem Strafraum klären, schießt dabei Jung an. Das Leder springt zu Frahn, der sofort umschaltet und mit einem eleganten Schuss Keeper Männel überwindet (3.). Die RB-Fans jubeln, FCE-Coach Falko Götz ist zu Recht verärgert.

Der frühe Nackenschlag lähmt die Erzgebirgler. Viel zu selten gelangen die Veilchen mit dem Ball in Tornähe. Die Leipziger stehen kompakt, kontrollieren das Spiel und versuchen, für Torgefahr zu sorgen. Allerdings kommt die Auer Defensive mit den Rasenballern bei zunehmenden Spielverlauf besser zurecht, sodass im ersten Durchgang nur wenige gefährliche Strafraumszenen auszumachen sind. Poulsen könnte in der 32. Minute nach herrlichem Zuspiel von Kimmich einköpfen, lässt die Chance aber liegen. Jung setzt einen Freistoß aus 25 Metern rechts neben das Tor (33.).

Kurz vor dem Pausenpfiff ein Schreckmoment: Niklas Hoheneder prallt nach einem Luftduell mit dem Kopf voran auf den Rasen, muss auf der Trage vom Feld getragen werden. Marvin Compper kommt zu seinem RB-Debüt (44.). Leipzig dreht nochmal auf. Frahn verpasst im Sechzehner knapp eine Flanke von Fandrich (45.+1). Poulsen prüft Männel aus 25 Metern. Der FCE-Keeper wirkt unsicher, kann den Ball jedoch festhalten (45.+2).
Nach Wiederanpfiff plätschert die Partie vor sich hin. Die Gastgeber investieren viel nach vorne, aber nicht genug. Die erste Gelegenheit gehört deshalb den Violetten. Novikovas setzt einen Freistoß aus gut 30 Metern einige Meter über die Querlatte (58.). Eine einzige Torchance binnen einer Stunde spricht nicht wirklich für den FC Erzgebirge. Aber solange die Rot-Weißen den Sack nicht zumachen, bleiben die Veilchen im Spiel.

Der zweite Durchgang ist von vielen kleinen Fouls geprägt. Fouls verursachen Freistöße. Und die können gefährlich sein. Kimmich zirkelt den Ball von halblinks Richtung Tor, doch Männel ist zur Stelle (71.).

Gegenüber marschiert Arnier in den Strafraum und kann abschließen. Der erste Auer Torschuss aus dem Spiel landet bei Bellot (73.). Ein Aussetzer der Abseitsfalle ermöglicht dem Angreifer einen zweiten Abschluss, der diesmal von Sebastian geblockt wird (74.). Auf der anderen Seite feuert Thomalla den Ball halbherzig neben das Tor (74.). Besser ist da schon sein Fallrückzieher aus 14 Metern nach Kimmich-Vorlage, der knapp neben dem Kasten einschlägt (78.).

In den Schlussminuten nimmt das Derby nochmals an Fahrt auf. Thomalla testet Männel aus der Distanz (83.). Sebastian und Vucur schubsen sich hin und her. Schiri Felix Brych muss beide Streithähne verwarnen (84.). Thomalla versucht es nochmal von kurz vorm Strafraum (88.). Ein schwacher Abschluss. In der Nachspielzeit könnte der Angreifer alles klarmachen, als er aus 18 Metern unbedrängt zum Schuss kommt. Der Abschluss geht daneben. Mehr hat das Spiel nicht zu bieten, denn Momente später pfeift Brych ab. Unter dem Strich dürfen sich Leipzigs Kicker über einen verdienten Arbeitssieg freuen. Die Fans des FC Erzgebirge feiern nach Abpfiff trotzdem ihr Team. Ein Jammer, dass der zweite Heimsieg der Saison von Niklas Hoheneders schwerer Verletzung überschattet wird.
RB Leipzig: Bellot – Teigl, Hoheneder (43. Compper), Sebastian, Jung – Kimmich (78. Kalmár), Khedira, Demme – Fandrich (62. Thomalla) – Poulsen, Frahn (C)

FC Erzgebirge Aue: Männel – Klingbeil (C), Vucur, Paulus, Miatke – González, Luksik (57. Kortzorg), Diring, Novikovas (68. Müller) – Okoronkwo (57. Anier), Löning

Schiedsrichter: Dr. Felix Brych (München)
Zuschauer: 34.273
Tore: 1:0 Frahn (3.)
Gelbe Karten: Sebastian | Klingbeil, Novikovas, Vucur, Müller

Zum Bericht der Polizei rings ums Spiel auf L-IZ.de
Sachsenderby RB Leipzig vs. Aue: Keine Randale, Stress bei Autokorso, Schalräuber auf frischer Tat gestellt

So können Sie die Berichterstattung der Leipziger Zeitung unterstützen:

Michael Freitag über einen freien Förderbetrag senden.
oder

Keine Kommentare bisher

Schreiben Sie einen Kommentar