Zwar gehörte deutlich den Bands die hauptsächliche Aufmerksamkeit beim Campus-Fest. Doch auch die Wettkämpfe des alljährlichen Campus-Cup konnten sich sehen lassen. Auch die Deutsche Hochschulmeisterschaft im Bouldern, einer Klettersportart, wurden im Richard-Wagner-Hain ausgetragen, als Ausrichter fungierte die Universität Leipzig.

Bouldern ist Klettern ohne Sicherung, daher aber auch nur in Höhen, aus denen ein sicherer Absprung möglich ist. Weiche Matten federn zusätzlich die Kletterer ab, wenn sie mal einen Griff nicht halten können. Die Regeln geben für jeden Boulder, also jede Kletterroute, einen festen Einstiegspunkt und ein Zeitlimit vor. In dieser Zeit soll möglichst der höchste Griff mit beiden Händen zwei Sekunden gehalten werden. Auf etwa halber Strecke gibt es die sogenannte Zonenwertung, bei der es zumindest einen Teil der möglichen Punkte gibt.
So sah das interessierte und teils auch selbst aktive Publikum je nach körperlichen Voraussetzungen ganz unterschiedliche Herangehensweisen an die gestellten Aufgaben. Die Anspannung zeichnete sich deutlich in den Gesichtszügen ab, für die Bewältigung der vier Routen im Finale brauchte es schon ein ausgezeichnetes Zusammenspiel zwischen Technik, Kraft und Ausdauer. Angenehm zu beobachten war auch, dass nicht jeder Sportler die Routen für sich besichtigt, sondern es durchaus einen Austausch über Problemstellen und Lösungsmöglichkeiten unter den Konkurrenten gab. Es siegten letztlich Peter Würth (Uni Erlangen) bei den Männern vor den stark vertretenen Boulder-Startern der Uni Dresden. Bei den Frauen setzte sich Julia Müller durch, beide Sieger erreichten je dreimal den höchsten Griff – bei vier Routen ein beachtliches Ergebnis.

Gleich nebenan spielten acht Ultimate Frisbee Teams um die vorderen drei Plätze, die Preise versprachen. Als Captain war jeder Mannschaft ein erfahrener Spieler aus Vereins- oder Freizeitmannschaften zugeteilt. Die restlichen Spieler kamen aus Anfängerkursen oder waren ganz frisch in der Sportart. Ziel ist es hier, die bekannte Plastikscheibe mit dem Umfang einer Tiefkühlpizza passend über das Feld zu treiben und dann in der gegnerischen Endzone zu fangen. Diese machen jeweils ein Fünftel des Spielfeldes aus. “Es ist schön zu sehen, mit welchem Einsatz Neulinge hier spielen” kommentierte ein erfahrener Jugendtrainer. In der Tat wurde oft nach der Scheibe gehechtet, gesprungen und gerannt. Vor allem letzteres erwies sich als wichtig, wollten die Spieler Freiraum schaffen und angespielt werden.
Dass die Mannschaften recht ausgeglichen besetzt waren zeigten die Ergebnisse des Spiels um den dritten Platz und das Finale. Beide Male stand es nach Ablauf von 20 Minuten 5:5, so dass ein Entscheidungspunkt gespielt wurde. Im Finale besiegte schließlich Drehst’n Deckel (eigentlich der Name einer Dresdener Mannschaft) die DJs Dahlem, den dritten Platz erklommen die Himmelsstürmer. Nach der Siegerehrung war der eine oder die andere auf den Geschmack gekommen und erkundigte sich nach Möglichkeiten, den Sport weiter zu betreiben. Die bestehenden Leipziger Mannschaften können also mit Zulauf rechnen.

Den hatten die Fußballer, die sich auf dem Testfeld etwas isoliert von den anderen Sportarten duellierten, ausreichend – im Zweifelderball stellt sich die Lage mangels fester Mannschaften auch anders dar. Spaß hatten aber den zufrieden grinsenden Gesichtern bei der abendlichen Siegerehrung zu Folge alle.

Mehr Informationen:
www.hochschulsport-leipzig.de

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