Es war ein richtiger kleiner Rugby-Feiertag, der am vergangenen Samstag an der Stahmelner Straße zelebriert wurde. Die Männer des RC Leipzig empfingen den Spitzenreiter Hamburger RC zum letzten Spiel der Qualifikationsrunde. Und es gab für die Gastgeber nur ein Ziel: Mit einem Sieg die Tabellenspitze zurückerobern. Der Plan ging auf, so dass der RCL im Viertel- und im Halbfinale jeweils Heimrecht genießen darf.

“Wir haben in zwei Jahren zum vierten Mal gegen Hamburg gespielt und jetzt das erste Mal gewonnen.”, war RCL-Manager Sven Paukstat nach dem 44:26-Erfolg seines Teams glücklich. “Wir freuen wir uns, dass wir mit dem Sieg jetzt auch die Tabellenspitze im DRV-Pokal zurückgeholt haben. Dadurch genießen wir in den Playoffs bis zum Halbfinale das Heimrecht. Das ist eine gute Ausgangsposition.”

Nahezu in Bestbesetzung gelang den Leipzigern gleich nach Spielbeginn eine ordentliche Kampfansage. Denn schon nach einer Minute kämpfte sich Tobias Heine zum ersten Versuch für den RCL durch und Sven Spangenberg glückte die Erhöhung zum 7:0. Hamburg verkürzte zwar umgehend per Straftritt auf 7:3, das waren aber in der ersten halbe Stunde auch die einzigen Punkte, die die Gäste einzusammeln vermochten.

Der RCL gab da schon einen ganz anderen Takt vor: Sheldon Castle blockt einen als Befreiungsschlag gedachten Kick der Hamburger ab, schnappt sich den Ball und legt zum 12:3 ab. Im Anschluss an eine Gasse gelingt Mannschaftskapitän Benno Förtsch der Versuch zum 19:3. Und schließlich lässt sich Ross Bailey die Möglichkeit nicht nehmen uns macht mit dem vierten RCL-Versuch das 24:3 perfekt.
“Nach den ersten vier Versuchen hat sich ein wenig der Schlendrian eingeschlichen”, bemängelte RCL-Manager Paukstat, “denn wir wussten, dass wir durch die vier gelegten Versuche einen Bonuspunkt haben und damit sicher Erster sind, wenn Hamburg das Spiel nicht gewinnt. Ich hätte mir in einigen Situationen etwas mehr Spielprinziptreue und taktische Cleverness gewünscht.” So gelang es den Gästen, sich durch einen Versuch, inklusive Erhöhung, und zwei erfolgreiche Strafstöße, bis zur Halbzeitpause auf 24:16 heran zu kämpfen.

Entsprechend spannend gestaltete sich die zweite Hälfte. Zwar gelang es den Leipzigern, auch diesmal wieder, auf 32:19 vorzulegen (Strafstoß Spangenberg, Versuch T.Heine), doch Hamburg zog ebenfalls mit Strafstoß, Versuch sowie zusätzlich einer erfolgreichen Erhöhung nach. Zwölf Minuten vor dem Ende stand es somit nur noch 32:26 für den RCL, der Sieg wankte.

Dafür, dass er nicht fiel, sorgte Tyrone Parson. Ihn zog es mit aller Kraft zum gegnerischen Malfeld – und selbst als er kurz davor zu Fall kam, schleppte sich der Neuseeländer willensstark in die Punktezone. Versuch – und eine schon wieder etwas beruhigendere 37:26-Führung. “Zum Schluss hat sich die Mannschaft wieder gefangen. Als wir sieben Minuten vor Spielende elf Punkte Vorsprung hatten, war das ein gutes Polster, das man durchaus über die Zeit bringen kann.”, resümierte Sven Paukstat.

Schließlich war es erneut Parson, der mit einem weiteren Versuch alles klar machte. Da Spangenberg auch die Erhöhung gelang, endete die Partie mit 44:26 und einem ausgelassenen Jubel der Blau-Gelben. Die haben jetzt fünf bis sechs Wochen Zeit, um sich gezielt auf ihr Viertelfinale vorzubereiten. Wer dann als Gegner nach Leipzig reist, wird vorab in einer Relegation ermittelt.
Für den Rugby Club Leipzig spielten: 1 Alex Scholz, 2 Jens Paleit, 3 Ross Bailey, 4 Lars Wochatz, 5 Daniel Hofmann, 6 Sebastian Roczyn, 7 Tyrone Parson, 8 Benno Förtsch (C), 9 Sheldon Castle, 10 Tobias Heine, 11 Tom Jürroch, 12 Chris Heine, 13 Sven Spangenberg, 14 Alberto Camaleno de la Calle, 15 Alex Murray-Smith, 16 Tobias Hagemann, 17 Henry Bernhardt, 18 Patrick Eder, 19 Sven Kotzur, 20 Nicolas Noel, 21 Franz Beck, 22 Kevin Günther.

Mehr Informationen:
www.leipzig-rugby.de

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