Es war von Beginn an eine klare Sache: Die deutsche Rugby-Nationalmannschaft besiegte bei Temperaturen um den Gefrierpunkt die Gäste aus Brasilien mit 36:14 (29:8). Besonders in der ersten Hälfte dominierten die Deutschen das Team vom Zuckerhut und hatten am Ende vor 2.628 Zuschauern im Bruno-Plache-Stadion fünf Versuche gelegt. Die Partie der "Wild Things"-Serie war das erste Rugby-Länderspiel in Leipzig seit 27 Jahren.

“Ich war ein bisschen nervös, denn es war das erste Länderspiel seit vielen, vielen Jahren”, gab die Leipziger Rugby-Legende Gerhard Schubert nach dem Match zu Protokoll. Der 74-Jährige gilt mit 41 Länderspielen gemeinsam mit Ralf Stieg (Hennigsdorf) als DDR-Rekordnationalspieler und war von 1983-1985 sogar Nationaltrainer.

“Das Spiel war für die Zuschauer sehr ansehnlich und diente der Entwicklung des Rugby in Sachsen”, zeigte sich Schubert, der 1958 bei Traktor Leipzig mit dem Rugby-Sport begonnen hatte, mit dem Samstag-Event zufrieden.

Gerhard Schubert, mit 41 Einsätzen DDR-Rekordnationalspieler - trägt den Spielball ins Stadion. Foto: Jan Kaefer
Gerhard Schubert, mit 41 Einsätzen DDR-Rekordnationalspieler – trägt den Spielball ins Stadion. Foto: Jan Kaefer

Das DRV-Team konnte damit auch seine dritte November-Partie siegreich abschließen. Zuvor hatten sie in Frankfurt/ Main (12. November) mit 24:21 gegen Uruguay gewonnen und besiegten Brasilien in Heidelberg (19. November) mit 16:6. Die “Wild Thing”-Serie sind Weltranglistenspiele, die das DRV-Team vor allem gezielt zur Vorbereitung auf die Europameisterschaft 2017 nutzte. Der Fokus lag dabei nicht primär auf dem Ergebnis, sondern vor allem darauf, dass sich die Mannschaft weiterentwickelt.

Im Hinblick auf den ersten Brasilien-Vergleich vor Wochenfrist, kann dieses Vorhaben als gelungen eingeschätzt werden. Mit vier gelegten Versuchen im Laufe der ersten Halbzeit machte die Truppe von Cheftrainer Kobus Potgieter in Probstheida eindrucksvolle Werbung für den Rugbysport.

Eine kleine Meinungsverschiedenheit am Rande wird von zwei Streitschlichtern beendet. Foto: Jan Kaefer
Eine kleine Meinungsverschiedenheit am Rande wird von zwei Streitschlichtern beendet. Foto: Jan Kaefer

Auch wenn im zweiten Durchgang das Feuerwerk nur noch auf Sparflamme glimmte, dürfte der Nachmittag beim sportinteressierten Publikum Eindruck hinterlassen haben. Vielleicht macht sich das demnächst auch bei den Leipziger Rugby-Teams bemerkbar. Der Rugby Club Leipzig sowie der Rugby-Verein Leipzig Scorpions würden sich über Verstärkung in den eigenen Reihen jedenfalls freuen.

Für Deutschland im Aufgebot:
Julius Nostadt, Dasch Barber, Samy Füchsel, Eric Marks, Michael Poppmeier (C), Jacobus Otto, Sebastin Ferreira, Timo Vollenkemper, Steffen Liebig, Harris Aounallah, Tim Menzel, Carlos Soteras-Merz, Marcel Coetzee, Clemens von Grumbkow, Raynor Parkinson, Dale Garner, Jörn Schröder, Antony Joe Dickinson, Robert May, Kehoma Brenner, Mark Sztyndera, Raphael Pyrasch, Oliver Paine. Trainer: Kobus Potgieter.

Tim Menzel (#11, DRV) legt den letzten Versuch des Spiels zum zwischenzeitlichen 34:11. Foto: Jan Kaefer
Tim Menzel (#11, DRV) legt den letzten Versuch des Spiels zum zwischenzeitlichen 34:11. Foto: Jan Kaefer

Die Punktfolge:
5:0 (Versuch/ 3.), 7:0 (Erhöhung/ 4.), 7:3 (Straftritt/ 10.), 10:3 (Straftritt/ 14.), 15:3 (Versuch/ 29.), 17:3 (Erhöhung/ 30.), 22:3 (Versuch/ 33.), 24:3 (Erhöhung/ 34.), 24:8 (Versuch/ 37.), 29:8 (Versuch/ 40.), 29:11 (Field Goal/ 46.), 34:11 (Versuch/ 56.), 36:11 (Erhöhung/ 57.), 36:14 (Straftritt/ 69.).

Mehr Informationen:
www.rugby-verband.de
www.leipzig-rugby.de
http://leipzig.scorpions-rugby.de

Ein Einwurf landet in brasilianischer Hand. Foto: Jan Kaefer
Ein Einwurf landet in brasilianischer Hand. Foto: Jan Kaefer

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