Das Deutsche Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek zeigt anlässlich der Verleihung des Gutenberg-Preises der Stadt Leipzig vom 27. Juni bis 31. Oktober 2015 eine kleine Ausstellung mit Büchern, die Jan Philipp Reemtsma befördert, finanziert, initiiert, betreut, herausgegeben oder verfasst hat.

Thema der Präsentation sind die Typografen und Buchgestalter – allen voran Friedrich Forssman, Wilfried Gandras, Franz Greno und Urs Jakob -, die den Texten durch die Typografie, den Satzspiegel, Buchumschlag und Einband ein unverwechselbares Gesicht gegeben und den Gedanken ein Kleid verpasst haben. Ihre Leistung ist zugleich ein viel-gestaltiger Beitrag zur Buchästhetik in Deutschland zum Ende des 20. und Anfang des 21. Jahrhunderts.

Der Mäzen, Wissenschaftler, Schriftsteller und Herausgeber, der Sammler und Bewahrer von Autorennachlässen, insbesondere der Literatur und Philosophie, und der Initiator von Textausgaben und Erinnerungsorten Jan Philipp Reemtsma erhält am 26. Juni 2015 im Deutschen Buch- und Schriftmuseum der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig für die von ihm verantworteten großen Editionen die Auszeichnung.

Die 1984 von Jan Philipp Reemtsma gegründete Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur, mit der älteren Arno Schmidt Stiftung und der Stiftung Hamburger Institut für Sozialforschung, sind die Instrumente, mit denen Jan Philipp Reemtsma eine in der Bundesrepublik Deutschland einmalige kulturelle, wissenschaftliche und politische Forschungsgemeinschaft ins Werk gesetzt hat.

Die mit Augenmaß für das Notwendige getroffenen Fördermaßnahmen entscheiden in vielen Fällen über Wohl und Wehe historischer und literarischer Editionen – und damit über das Weiterleben von Texten. Die Förderung galt in jüngerer Zeit der Werkausgabe von Jean Améry (2004-2008), den Tagebüchern, Briefen und Schriften von Ferdinand Beneke (seit 2012) oder der in Vorbereitung befindlichen deutsch-amerikanischen Hannah Arendt-Gesamtausgabe (seit 2013).

Die großen Editionen von Christoph Martin Wieland, Arno Schmidt, Theodor W. Adorno bis zu Walter Benjamin erfüllen in hohem Maße grafische, typografische und buchästhetische Ansprüche. Sie sind lebendige Zeichen und überzeugende Beispiele einer Buchkultur, für die der sächsische Verleger Georg Joachim Göschen an der Wende vom 18. zum 19. Jahrhundert die Muster geschaffen hat. Wo, wenn nicht in Leipzig – dieser Hochburg der Typografie – sollte dieser alten und immer aktuellen Kunst des Büchermachens erinnert werden.

geschrieben – gesetzt: Ausstellung des Deutschen Buch- und Schriftmuseums der Deutschen Nationalbibliothek in Leipzig zur Verleihung des Gutenberg-Preises der Stadt Leipzig 2015 an Jan Philipp Reemtsma

27. Juni bis 31. Oktober 2015

Öffnungszeiten
Dienstag bis Sonntag 10-18 Uhr,
Donnerstag 10-20 Uhr,
Feiertage (außer montags) 10-18 Uhr.
Der Eintritt ist frei.

Ausstellungseröffnung: 26.6.2015, um 19 Uhr im Rahmen der Preisverleihung

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