Zwei jüdische Studentinnen aus Osteuropa legten in den 20er Jahren ihr Examen am weltweit renommierten Leipziger Konservatorium ab, wurden Leipzigerinnen mit ihren Familien und gefragte Pianistinnen, die in ungewöhnlicher Art an zwei Flügeln konzertierten bis ihnen die Nazis dieses bereits 1933 untersagten. Halina (Neumann) Schulsinger wurde in das Warschauer Ghetto deportiert, überlebte und immigrierte in die USA. Anna (Burstein) Bieler-Suwalski konnte über Palästina in die USA immigrieren. Beide setzten als Professorinnen ihre gemeinsamen Auftritte fort.

Die Nachfahren haben beider Lebenserinnerungen aufgezeichnet und präsentieren sie als lebendige Denkmale. Musikaufzeichnungen, Dokumente und Fotos erinnern in einer Ausstellung an die Zeit in Leipzig und danach.

Die Nachfahren von Anna und Halina, Nora Jean und Michael Levin sowie Kenneth Hoffmann werden anhand  von Bildern, Dokumenten und den aufgezeichneten Erinnerungen das Leben ihrer Mütter und Großmutter erzählen. Die Kraft der Musik für den Erhalt des Lebens und andauernde Freundschaft trotz Verfolgung und Trennung.

Zu ihrem Gedenken spielen vierhändig am Klavier Diana Shapiro (als Halina) und Stanislava Varshavski (als Anna) zwei jüdische russische Immigranten der nächsten Generation Stücke, die Anna und Halina einst berühmt machten und die sie gemeinsam in Leipzig spielten. Dafür erhielten sie renommierte internationale Preise.

Auftakt am 29. Juni 2019, 19.30 Uhr, Eduard-Grieg-Gedenkstätte, Talstraße 10

Vortrag in englischer Sprache mit deutscher Übersetzung. Mit anschließendem Stehempfang und Gespräch.

Musik: Felix Mendelssohn-Bartholdy Andante und Allegro Brillant für Klavier (vierhändig).

Im begleitenden Projekt „Verbindungen im Verlorenen“ beschäftigen sich der Notenspur-Verein und angehende Erzieherinnen und Erzieher der Henriette-Goldschmidt-Schule mit den Lebenswegen der vier jüdischen Musikerinnen Tanya und Mirjam Zunser, Anna Burstein und Halina Neumann.

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