Drei Veranstaltungen finden diese Woche wieder im Rahmen des Leipziger globaLE Filmfestivals statt. Diese Woche laufen Filme mit anschließenden Diskussionen in der Villa Davignon, im UT Connewitz und im Geschwister-Scholl-Haus. Der Eintritt ist jeweils frei.

Diese Woche finden drei Veranstaltungen im Rahmen des Leipziger globaLE Filmfestivals statt zu denen jeweils interessante Gäste für die Diskussionen nach Leipzig eingeladen sind. Diese Woche bei der globaLE:

Am Dienstag, 17.09. läuft um 20 Uhr in der Villa Davignon (Friedrich-Ebert-Straße 77) der Dokumentarfilm “Das Versagen der Nachkriegsjustiz” von 2014 und es wird das Buch “Im Namen des Volkes” vorgestellt. Als die BRD entstand, war fast ihre gesamte Bevölkerung noch die alte NS-Volksgemeinschaft. Was Wunder, dass Prozesse gegen Nazi-Verbrecher und Schreibtischtäter praktisch nicht mehr stattfanden, nachdem die Alliierten die Aufgabe übertragen hatten.

In der Bundesrepublik wurde faschistischen Täterinnen und Tätern durch eine ganze Reihe von Amnestiegesetzen der Weg zur Straflosigkeit geebnet. Dafür sorgten hochrangige Beamtinnen und Beamte im Bundesjustizministerium, viele von ihnen selbst belastet. So weit, so bekannt; nicht ganz so bekannt ist, dass die Bundesrepublik noch bis in dieses Jahrhundert hinein vieles unternahm, um solche Prozesse gar nicht erst stattfinden zu lassen. Aus Gründen des internationalen Ansehens.

Der Dokumentarfilm erzählt diese Geschichte mit einer Fülle von Aufnahmen. Im zweiten Teil des Abends wird das Buch ” Im Namen des Volkes – Ermittlungs- und Gerichtsverfahren in der DDR gegen Nazi- und Kriegsverbrecher ” vorgestellt und eine Diskussion mit den Autoren Dieter Skiba und Reiner Stenzel stattfinden. Dabei soll der Umgang in Ost- und Westdeutschland mit dem Thema diskutiert werden, sowie auf die Relevanz für heute eingegangen werden.

Am Mittwoch, 18.09. läuft ebenfalls ab 20 Uhr, im UT Connewitz (Wolfgang-Heine-Str.12a), der mehrfach preisgekrönte israelisch-dt.-frz. Trickfilm “Waltz with Bashir” (2008). Vor 37 Jahren, – zwischen dem 16. und 18. September 1982 – mitten im libanesischen Bürgerkrieg – wurden die Flüchtlingslager Sabra und Schatila von phalangistischen Milizen gestürmt. Dabei wurden sie vom israelischen Militär, durch Abriegelung der Lager und Abfeuern von Leuchtraketen unterstützt.

Nach filmisch belegten Aussagen beteiligter Milizionäre richtete sich die Aktion in erster Linie gegen Zivilisten, bewaffneter Widerstand soll kaum vorhanden gewesen sein. Die Milizionäre verstümmelten, folterten, vergewaltigten und töteten überwiegend Zivilisten, unter ihnen viele Frauen, Kinder und Alte. Das Massaker fand unter Aufsicht des israelischen Militärs statt und wurde damals weltweit verurteilt.

Der Film begleitet einen ehemaligen Soldaten, der auf der Suche nach der Wahrheit über jene Zeit ist und thematisiert die Aufarbeitung von Kriegstraumata. Im Anschluss ist für die Diskussion Jacqueline Andres (Informationsstelle Militarisierung, IMI Tübingen) eingeladen.

Am Donnerstag, 19.09. läuft um 20:00 Uhr im Geschwister-Scholl-Haus der Universität Leipzig (Ritterstraße 8-10) der frz.-kolumbianische Dokumentarfilm “Venezuela – Die Ursache im Dunkeln” (2017). Der Dokumentarfilm von 2017 thematisiert mit Hilfe von Interviews u.a. mit venezolanischen Fachleuten den Konflikt in dem Land und zeigt die Ursachen dahinter auf. Er thematisiert die Interessen westlicher Konzerne am Erdöl und anderen Bodenschätzen des Landes und wirft einen Blick auf die Bolivarische Revolution und weshalb sie so hart bekämpft wird. F

ür die anschließende Diskussion haben wir Dr. Natalie Benelli (ALBA Suiza) und Prof. Dr. Raina Zimmering (Institut für Internationale Politik (IIP)) nach Leipzig eingeladen. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit dem Netzwerk “Kritische und Weltoffene Universität” statt.

Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist jeweils frei. Das komplette Programm mit den Filmbeschreibungen und weiteren Informationen findet sich auf der Webseite www.globale-leipzig.de bzw. auf FB: www.facebook.com/globaleipzig/events.

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