Mit seinem neuen Programm „Friedens-Hall“ eröffnet der Denkmalchor am Sonntag, 1. März, um 17.00 Uhr, die 107. Konzertsaison im Völkerschlachtdenkmal und zugleich die 81. des Denkmalchores. Unter Leitung von Philipp Goldmann präsentiert der Denkmalchor vokale Klangporträts aus fünf Jahrhunderten von Schütz, Bruckner, Schnittke, Rutter, Nystedt bis Gjeilo.

Erstmals seit der Uraufführung vor sieben Jahren stehen zudem wieder zwei Stücke aus der „Europäischen Friedensmusik 2013“ – die eigens für den Denkmalchor unter Einbezug der besonderen Akustik des Hauses geschrieben wurden – auf dem Programm des 50-köpfigen Ensembles.

Neben Daniel Fjellströms „Ave Maria“ für Saxophon und gemischten Chor (Solist: Bernd Brückner) erlebt auch das beindruckende a-cappella Stück „Die Waffen nieder!“ der österreichischen Komponistin Gabriele Proy seine zweite Aufführung. Proy hat für ihre Komposition den literarischen Aufruf „Die Waffen nieder!“ der Pazifistin Bertha von Suttner in Musik gefasst.

Gerade hier am Ort, wo sich 1813 Europas Armeen einen ihrer blutigsten Kriege lieferten, sind sie Worte der Friedenskämpferin und Friedensnobelpreisträgerin aktueller denn je und ein flammendes Plädoyer für mehr Menschlichkeit und Einklang zwischen den Völkern. Mit seinem Programm „Friedens-Hall“ versteht sich der Denkmalchor als Reisender, Botschafter und Suchender eines gemeinsamen „Friedensklangs“. Im Juni erscheint das Programm „Friedens-Hall“ beim Leipziger Label Rondeau auch auf CD.

Karten zu 12/8 Euro sind an der Abendkasse am oberen Kryptaeingang und vorab an der Denkmalkasse und in der Musikalienhandlung Oelsner erhältlich.

Zum Programm:

„Friedens Hall“ im Völkerschlachtdenkmal
Vokale Klangporträts aus fünf Jahrhunderten in atemberaubender Akustik

Bis zu zehn Sekunden Nachhall bauen sich in Leipzigs Völkerschlachtdenkmal auf – nirgendwo in Mitteldeutschlands Klangräumen verschmelzen gesungene Worte zu solch unendlichen Klangflächen.  Der gigantische Kuppelbau des Völkerschlachtdenkmals, 91 Meter hoch und dank reichlich Beton und Granitporphyr 300.000 Tonnen schwer, war von Anfang an nicht nur als Gedenkort an die Völkerschlacht 1813, sondern auch als Konzertort konzipiert. Daran erinnert bis heute die nahezu unsichtbar in die Kuppel integrierte Sängergalerie.

Über die Qualität der Oberton verstärkenden Akustik wurde bereits in den Anfangsjahren des 1913 eröffneten Denkmals debattiert. Die Neue Leipziger Zeitung schrieb etwa in den 1930er Jahren „von der Macht des Raumes über den Ton“ und die „Ansprüche besonderer Art an das Musizieren im Denkmal“. Heute hat sich das Repertoire der Choraufführungen im Denkmal fundamental geändert, die Akustik aber blieb.

So verschwand seit den 1990er Jahren konsequent das Liedgut aus der Zeit der Völkerschlacht, das unter anderem die Chorleiter Gustav Wohlgemuth (1863 – 1934), Kurt Blau (1890 – 1959) und Olaf Didam (1925 – 2009) mit dem Denkmalchor und den Vorgänger-Ensembles praktizierten. Mit Sven Kühnast (*1970) und später Ingo Martin Stadtmüller (*1981) hielten stattdessen neue, auch experimentelle Konzertformen Einzug, die thematisch die ganze Stilbreite gesungener Musik umfassen.

In der Folgezeit gelang es mit neuen Konzepten, internationalem Repertoire und der ungeheuren Kraft der Musik das Völkerschlachtdenkmal als Ort des Gedenkens an den Krieg in ein Mahnmal des Friedens zu verwandeln. Als modernes und junggebliebenes Chorensemble aus dem sogenannten „Hypezig“ singt das „Hausensemble“ des Völkerschlachtdenkmals heute geistliche und weltliche Musik vom stillen und schlichten Gedenkkonzert bis hin zum besonders kreativen Salonkonzert. Hier verwandelt sich das Völkerschlachtdenkmals in eine stilvolle Location im Kandelaber-Kerzenschein mit Musik aus Klassik, Pop und Film.

Mit seinem neuen Programm „Friedens Hall“ ist der Denkmalchor als Reisender, Botschafter und Suchender eines gemeinsamen „Friedensklangs“ unterwegs. Das Motto präsentiert das Ensemble unter Leitung von Philipp Goldmann in ganz unterschiedlichen Assoziationen: Allein die musikalische Bandbreite aus über fünf Jahrhunderten Musikgeschichte sprengt bewusst alle Grenzen. Die vokalen Klangporträts mit geistlichen Kompositionen reichen von Schütz, Bruckner, Schnittke, Rutter, Nystedt und Gjeilo bis hin zu zwei Kompositionen der österreichischen Komponistin Gabriele Proy und des schwedischen Komponisten Daniel Fjellström.

Die beiden Künstler hatten zusammen mit drei weiteren Komponisten im Rahmen der „Europäischen Friedensmusik 2013“ eigens für den Denkmalchor und unter Einbezug der besonderen Akustik des Hauses neue Chormusik geschrieben.  Gabriele Proy (*1965) hat den literarischen Aufruf „Die Waffen nieder!“  (13) der Pazifistin Bertha von Suttner in Musik gefasst. Gerade hier an dem Ort, wo sich 1813 die Armeen Europas einen ihrer blutigsten Kriege lieferten, sind die Worte der Friedenskämpferin angesichts der Weltlage mit unzähligen Konflikten aktueller denn je und ein flammendes Plädoyer für mehr Menschlichkeit und Einklang zwischen den Völkern.

Der Leipziger OBM-Wahlkampf in Interviews, Analyse und mit Erfurter Begleitmusik

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