Claude KI Chatbot – Der neue Stern am KI-Himmel auch in Deutschland nutzbar
Lange hieß der unumstrittene Platzhirsch im Bereich der KI-Chatbots ChatGPT. Doch nun macht ein neuer Player von sich reden, der mit beeindruckenden Fähigkeiten aufwartet: Claude, entwickelt vom US-Unternehmen Anthropic. Was diesen neuartigen KI-Assistenten auszeichnet und wie auch deutsche Nutzer von seinen Fähigkeiten profitieren können, beleuchten wir in diesem ausführlichen Test.
Was ist Claude und wer steckt dahinter?
Claude ist ein fortschrittlicher KI-Chatbot aus dem Hause Anthropic, einem in San Francisco ansässigen Unternehmen, das sich auf die Entwicklung sicherer künstlicher Intelligenz spezialisiert hat. Ähnlich wie ChatGPT basiert Claude auf einem umfangreichen Sprachmodell, verfügt jedoch über einige Besonderheiten, die ihn für viele Nutzer interessant machen.
Der Chatbot zeichnet sich durch ein umfassendes Verständnis natürlicher Sprache aus und kann Anfragen in verschiedenen Sprachen bearbeiten. Seine Wissensbasis umfasst unterschiedlichste Bereiche von Wissenschaft über Kultur bis hin zu Wirtschaft und Technik.
Die besonderen Stärken von Claude
Besonders hervorzuheben ist Claudes Fähigkeit, komplexe Sachverhalte präzise zu erklären und dabei eine neutrale, sachliche Sprache zu verwenden. Im Gegensatz zu manch anderen KI-Modellen verzichtet Claude weitgehend auf übermäßig blumige Formulierungen oder sich wiederholende Standardphrasen. Stattdessen liefert er fundierte Antworten, die auch bei tiefergehenden Fragen überzeugen können.
Ein weiterer bemerkenswerter Aspekt ist Claudes Ehrlichkeit – wenn er eine Frage nicht beantworten kann oder sich unsicher ist, gibt er dies offen zu, anstatt falsche oder irreführende Informationen zu liefern.
Die Funktionen im Praxistest
Bei unserem Test haben wir den Chatbot auf Herz und Nieren geprüft. Besonders positiv fiel dabei auf, wie gut Claude mit verschiedenen Dateiformaten zurechtkommt.
Dokumentenanalyse und Bildverarbeitung
Im Gegensatz zu vielen anderen KI-Chatbots kann Claude mühelos PDFs verarbeiten und analysieren. In unserem Test luden wir einen wissenschaftlichen Artikel in englischer Sprache hoch und ließen ihn ins Deutsche übersetzen. Was bei ChatGPT in der kostenlosen Version nicht funktionierte, meisterte Claude problemlos – und lieferte zudem auf Nachfrage detaillierte Erklärungen zu den Inhalten des Dokuments.
Auch mit Bildern weiß Claude umzugehen. Fotos und Grafiken werden zuverlässig erkannt und können präzise beschrieben werden. Dies macht Claude beispielsweise nützlich für die Erstellung von Alt-Texten für Webseiten, die für Menschen mit Sehbehinderungen wichtig sind.
Programmieren mit Claude
Wie andere moderne KI-Systeme beherrscht Claude das Schreiben von Code in verschiedenen Programmiersprachen. Dies eröffnet gerade für Anfänger interessante Möglichkeiten, etwa bei der Website-Gestaltung oder kleineren Programmieraufgaben. Die Ergebnisse sind dabei vergleichbar mit denen anderer führender KI-Modelle.
Die Grenzen von Claude
Trotz aller Fähigkeiten stößt auch dieser fortschrittliche Chatbot an Grenzen. Einige davon haben wir im Test identifiziert:
Kein eigenständiger Internetzugriff
Was ChatGPT in der Bezahlversion mittlerweile beherrscht – die eigenständige Recherche im Internet – ist bei Claude noch nicht möglich. Der Chatbot kann nur auf Basis der Informationen antworten, mit denen er trainiert wurde, und auf die Daten, die der Nutzer aktiv hochlädt.
Humor und Ironie als Achillesferse
Obwohl Claude bei faktischen Fragen glänzt, hapert es bei kreativen Aufgaben mit humoristischem oder ironischem Einschlag noch deutlich. In unserem Test baten wir ihn, ein ironisches Gedicht über die Ehe zu verfassen – das Ergebnis war weder poetisch überzeugend noch wirklich ironisch. Hier zeigt sich, dass menschliche Kreativität und Sprachwitz noch nicht vollständig von KI repliziert werden können.
Umgang mit Falschinformationen
Ein interessanter Aspekt zeigte sich im Umgang mit fehlerhaften Eingaben. Als wir Claude absichtlich mit einer falschen Information konfrontierten – wir behaupteten, der Roman „Der Hahn ist tot“ sei von Bertha von Suttner geschrieben (tatsächlich stammt er von Ingrid Noll) – übernahm der Chatbot diese Fehlinformation unkritisch und baute seine Antwort darauf auf, anstatt den Irrtum zu erkennen und zu korrigieren.
So nutzen Sie Claude in Deutschland
Ein entscheidender Punkt für deutsche Nutzer: Claude war bis vor kurzem nicht offiziell in Deutschland und Europa verfügbar. Obwohl die KI seit Mai 2024 auch in Europa genutzt werden kann, gibt es immer wieder neue KI-Dienste, die zunächst nur im US-Markt starten. Mit unserer Anleitung können Sie jedoch auch diese geographischen Einschränkungen umgehen.
Schritt-für-Schritt Anleitung zur Nutzung von Claude
Um Claude zu nutzen, gehen Sie wie folgt vor:
- Besorgen Sie sich einen VPN-Dienst (Virtual Private Network)
- Aktivieren Sie den VPN und wählen Sie einen US-amerikanischen Server
- Öffnen Sie einen neuen Browser-Tab und besuchen Sie die Claude-Website
- Registrieren Sie sich mit einer gültigen E-Mail-Adresse
- Für die Verifizierung wird eine Telefonnummer benötigt – wählen Sie im Drop-down-Menü „international“ und geben Sie Ihre deutsche Nummer mit +49 ein
- Sie erhalten einen SMS-Bestätigungscode
- Nach erfolgreicher Registrierung können Sie Claude nutzen
Ein praktischer Hinweis: Während die erstmalige Registrierung einen VPN-Zugang erfordert, können Sie sich für spätere Logins auch ohne VPN anmelden. Hierbei geben Sie einfach Ihre E-Mail-Adresse ein und erhalten von Anthropic einen Verifizierungscode per E-Mail.
Die besten VPN-Anbieter für den Claude-Zugang
Für die Nutzung von Claude empfehlen sich verschiedene VPN-Dienste. Hier eine Übersicht der besten Anbieter:
| VPN-Anbieter | Preis pro Monat | Besondere Stärken |
|---|---|---|
| CyberGhost | ab 2,19 € | Hohe Serveranzahl, sehr gut beim Streaming |
| Surfshark | ab 2,19 € | Unbegrenzte Geräteanzahl, gutes Preis-Leistungs-Verhältnis |
| NordVPN | ab 3,39 € | Hohe Sicherheitsstandards, schnelle Verbindungen |
| ExpressVPN | ab 4,99 € | Sehr zuverlässig, hervorragende Performance |
| VyprVPN | ab 3,00 € | Eigene Chameleon-Technologie gegen VPN-Blockaden |
Ein nützlicher Tipp: Die meisten VPN-Anbieter bieten kostenlose Testphasen an. Diese können Sie nutzen, um Claude zunächst unverbindlich auszuprobieren, bevor Sie sich für einen kostenpflichtigen Dienst entscheiden.
Fazit – Ist Claude besser als ChatGPT?
Nach unserem ausführlichen Test können wir festhalten: Claude ist definitiv eine ernstzunehmende Alternative zu ChatGPT, die in manchen Bereichen sogar überlegen ist. Besonders die kostenlose Version von Claude kann mehr als die entsprechende Variante von ChatGPT – vor allem durch die Möglichkeit, Dokumente und Bilder zu analysieren sowie durch die etwas präzisere und weniger phrasenhaft wirkende Sprache.
Wer maximalen Nutzen aus KI-Chatbots ziehen möchte, wird vermutlich am besten fahren, sowohl Claude als auch ChatGPT zu verwenden. Beide Systeme haben ihre spezifischen Stärken und Schwächen, und je nach Aufgabenstellung kann mal der eine, mal der andere Chatbot die besseren Ergebnisse liefern.
Die Nutzung über VPN ist dabei ein kleiner Umweg, der sich jedoch lohnt, wenn man Zugang zu den neuesten KI-Entwicklungen haben möchte, die oft zuerst im US-Markt eingeführt werden.
Ausblick und Weiterentwicklung
Der Bereich der KI-Chatbots entwickelt sich rasant weiter. Claude wird regelmäßig mit aktuellen Informationen trainiert und erweitert seine Fähigkeiten stetig. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich dieser vielversprechende Newcomer im Wettbewerb mit etablierten Systemen wie ChatGPT schlagen wird.
Die Tatsache, dass Claude mittlerweile auch offiziell in Europa verfügbar ist, zeigt bereits, dass Anthropic den internationalen Markt ernst nimmt. Für Nutzer bedeutet dies bessere Zugänglichkeit und möglicherweise auch speziell auf europäische Bedürfnisse zugeschnittene Funktionen in der Zukunft.
Besonders im Bereich der Dokumentenanalyse und bei der Arbeit mit Bildern hat Claude bereits jetzt die Nase vorn. Es wäre nicht überraschend, wenn sich diese Stärken in kommenden Versionen noch weiter ausprägen würden. Gleichzeitig dürften die Entwickler an den erkannten Schwächen arbeiten – etwa dem Umgang mit Humor oder der kritischen Prüfung von Eingaben.
Für deutsche Nutzer bleibt ein VPN-Dienst in jedem Fall eine sinnvolle Investition, um stets Zugang zu den neuesten KI-Entwicklungen zu haben, unabhängig von geografischen Einschränkungen.