Es ist ein langer, zäher Weg, bis das Gelände des ehemaligen Bayerischen Bahnhofs tatsächlich bebaut wird. Doch 2023 werden jetzt die ersten Bauarbeiten im Stadtraum Bayerischer Bahnhof starten: Für das geplante Wohnbau-Ensemble am Dösner Weg liegt dem Bauträger BUWOG nun die Baugenehmigung vor.

Der Stadtraum Bayerischer Bahnhof in der Leipziger Südvorstand soll künftig rund 1.500 Wohnungen umfassen, von denen die ersten 222 Wohnungen ab 2023 entstehen können: Die erteilte Baugenehmigung macht den Weg frei für das Teilgebiet, das die BUWOG am Dösner Weg gestalten wird.

Östlich der Bahntrasse will die BUWOG fünf Mehrfamilienhäuser realisieren. Das Wohn-Ensemble besteht aus vier Mehrfamilienhäusern mit sechs Geschossen zuzüglich Staffelgeschoss sowie einem Hochhaus mit elf Geschossen. Alle Dächer werden mit Dachbegrünung und Photovoltaik ausgestattet.

Die Entwürfe des Wohn-Ensembles kommen von den renommierten TCHOBAN VOSS Architekten (Berlin, Dresden), die bereits mit dem Global Architecture & Design Award ausgezeichnet wurden sowie mit dem Iconic Award und mehrfach mit dem DAM Preis für Architektur in Deutschland – verliehen durch die Bundesstiftung Baukultur und das Deutsche Architektur Museum.

Daniel Riedl, als Vorstandsmitglied der Vonovia SE zuständig für das BUWOG-Geschäft, erklärt zu diesem ersten Baustein im Stadtraum Bayerischer Bahnhof:

„Wir freuen uns auf den baldigen Beginn der Arbeiten am Dösner Weg als Teil der zukunftsweisenden Entwicklung des Stadtraums Bayerischer Bahnhof Leipzig. So schaffen wir benötigten Wohnraum für die Menschen vor Ort und nachhaltige, wohnbegleitenden Qualitäten – in Umsetzung der Ziele der Stadt Leipzig.“

Die Wohnungsgrößen am Dösner Weg mit Grundrissen von 1 bis 5 Zimmern und mit einem Schwerpunkt auf Wohnungen mit 2 und 3 Zimmern orientieren sich am lokalen Bedarf in Leipzig. Je nach Lage verfügen fast alle Wohnungen über Balkon oder Terrasse, die sich straßenabgewandt und mehrheitlich in südlicher und westlicher Ausrichtung befinden.

Grün vor dem Fenster

Sämtliche Wohnungen will die BUWOG barrierearm bzw. barrierefrei gestalten, um Wohnangebot für ältere Menschen sowie Personengruppen mit eingeschränkter Mobilität zu schaffen.

Die Mehrfamilienhäuser öffnen sich zu einem längs zur Bahntrasse verlaufenden parkähnlichen Grünen Band von rund 200 Metern Länge. Den zukünftigen Bewohnenden werden über 5.000 m² Grünfläche und auch zahlreiche Spiel- und Bewegungsbereiche für Kinder und Jugendliche zur Verfügung stehen.

Zum nachhaltigen Außenanlagenkonzept gehört auch die Neupflanzung von rund 70 neuen Laubbäumen und Sträuchern. Zusätzlich sollen die Innenhöfe durch ein unterschiedliches Pflanzkonzept aus Kleinbäumen mit unterschiedlichen Blüh- oder Blattaspekten (z. B. Ahron, Zierkirsche, Zierapfel und Schwedische Mehlbeere) charakterisiert werden.

Auf den Grünflächen werden ebenfalls neue Gehölze zur Erhaltung der Lebensstätten und Nahrungsflächen für Vögel und Insekten gepflanzt. Hier kommen Sträucher wie z. B. Berberitzen, Hundsrosen, Weißdorn und Brombeeren zum Einsatz.

Tiefgarage und Lärmschutzkonzept

Eine verbindende Tiefgarage unter den Mehrfamilienhäusern lässt geparkte Autos aus dem Straßenbild verschwinden: Sie umfasst 94 Stellplätze, die alle bereits vorgesehen sind für das Laden von E-Auto & Co. Darüber hinaus entstehen 444 Fahrradstellplätze.

Die Lage entlang der Bahntrasse erfordert ein besonderes Lärmschutzkonzept, das die BUWOG hier umsetzen wird: So werden für die insgesamt rund 960 Fenster des Neubauprojekts spezielle Schallschutzfenster geordert, die über eine integrierte Sonnenschutzverglasung verfügen.

Auch der Park wird bahnseitig abgegrenzt und lärmberuhigt gestaltet: Dies wird mit einer bepflanzten Lärmschutzwand gelingen, die auf einer Länge von rund 200 Metern installiert wird und für eine zusätzliche Entlastung sorgt.

Im Zuge der Baumaßnahme wird auch der Dösner Weg grundhaft erneuert und auch ein beidseitiger Gehweg für die Schulkinder hergestellt.

Mit nun vorliegender Baugenehmigung für das BUWOG-Projekt am Dösner Weg können die vorbereitenden Erdarbeiten noch 2022 beginnen, teilt das Unternehmen mit. Die ersten sichtbaren Hochbaumaßnahmen werden 2023 folgen. Die Investitionssumme beläuft sich auf rund 80 Millionen Euro.

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