Es gibt viele Gründe, seine aktuelle Tätigkeit wechseln zu wollen. Ein höheres Gehalt, ein kürzerer Arbeitsweg oder die Option auf Home-Office sind reizvolle Faktoren für einen Wechsel. Manchmal stimmt aber auch das Arbeitsklima nicht, der aktuelle Job bietet keine große Zukunftsperspektive oder die aktuelle Stelle ist schlichtweg befristet. In solchen Fällen bringt ein Jobwechsel neue Möglichkeiten mit sich. Wer sich überlegt, den Job zu wechseln, sollte diese Entscheidung nicht vorschnell treffen. Von der Überlegung bis zum neuen Arbeitsvertrag gibt es viele Dinge, die man berücksichtigen muss.

Ein Jobwechsel muss gut überlegt sein

Wenn man im Job unzufrieden ist, träumt man manchmal davon, auf der Stelle zu kündigen. In der Realität ist das für die Wenigsten die beste Option. Ein Jobwechsel muss möglichst sorgfältig vorbereitet werden, damit man nicht in finanzielle oder private Schwierigkeiten gerät.

Ein erfolgreicher Jobwechsel hängt sowohl von den eigenen Wünschen als auch den äußeren Umständen ab. Erst, wenn man sich darüber im Klaren ist, kann man eine informierte Entscheidung treffen.

Welche Stellen gibt es aktuell?

Über Stellenanzeigen und Jobbörsen kann man sich einen Eindruck über die aktuelle Lage am Arbeitsmarkt verschaffen. So findet man Stellen, die zu den eigenen Fähigkeiten passen und kann andere Unternehmen mit dem aktuellen Arbeitgeber vergleichen. Dabei bekommt man auch ein Gefühl für die Gehaltsspanne, die in der Branche zurzeit üblich ist.

Um in verschiedene Unternehmen hineinzuschnuppern oder einen leichteren Einstieg in den Arbeitsmarkt zu erhalten, kann man sich auch bei einer Zeitarbeitsfirma bewerben. Dort wird man in verschiedenen Betrieben eingesetzt, die zu den eigenen Fähigkeiten und Kenntnissen passen. Interessante Jobangebote findet man zum Beispiel auf starke-jobs.com/.oder auch im Stellenmarkt der L-IZ.

Ebenso wichtig sind die Stimmen von anderen Angestellten. Auch dafür gibt es Portale, auf denen Arbeitnehmer ihre Firmen bewerten können. Die Unternehmen stellen auf ihren Webseiten ebenfalls viele Informationen zur Verfügung, die dabei helfen, sich ein Bild zu machen.

Es muss sich etwas ändern. Foto: G. Altmann via pixabay

Worauf legt man Wert?

Bevor man Zeit dafür aufwendet, stapelweise Bewerbungen zu schreiben, sollte man sich überlegen, was man eigentlich von der neuen Stelle oder dem neuen Arbeitgeber überhaupt erwartet. Das hilft dabei, ungeeignete Kandidaten, bei denen beispielsweise der Arbeitsweg zu lang ist, auszusortieren. Gerade hohe Pendelzeiten sind für viele Arbeitnehmer eine echte Dauerbelastung.

Aber auch der Wunsch nach mehr Gehalt, Weiterbildung oder Aufstiegschancen muss erfüllbar sein. Bei einem Jobwechsel muss man die eigenen Lebensumstände betrachten. Wer jung ist und allein lebt, kann bei beruflichen Entscheidungen flexibler sein als jemand mit Familie oder anderen langfristigen Verpflichtungen. Hier lohnt sich ein offener Dialog, um die beste Möglichkeit für alle Beteiligten zu finden.

Kann ein Jobwechsel dem Lebenslauf schaden?

Wer regelmäßig seinen Job wechselt, wird als “Jobhopper? bezeichnet. Ob dieses Herumspringen dem Lebenslauf schaden kann, daran scheiden sich die Geister. Bei jungen Arbeitnehmern werden häufige Jobwechsel noch toleriert. Schließlich muss man noch entscheiden, welche Richtung einem am besten gefällt.

Später in der Karriere sollte man zumindest den Zeitraum in einem Unternehmen verbringen, welcher der Dauer eines Projekts entspricht. Am wichtigsten ist aber, dass man die Jobwechsel im Lebenslauf bei einem Bewerbungsgespräch sinnvoll begründen kann. Wirtschaftliche Gründe, befristete Arbeitsverträge oder ein Grund, der die eigene Karriere befördert hat, sind hier positive.

Was muss man beim Jobwechsel beachten?

Hat man sich dazu entschieden, den Job zu wechseln, sollte man rechtzeitig mit den Vorbereitungen beginnen. Nach der fristgerechten Kündigung übernimmt man die Einweisung der Person, welche die Aufgaben übernehmen wird. Dann kann man sich von Kunden und Kollegen verabschieden und verbleibende Urlaubstage aufbrauchen, bis es beim neuen Arbeitgeber losgeht.

Kündigung und Übergabe

Hat man die Zusage für eine neue Stelle bekommen, ist es Zeit, beim bisherigen Arbeitgeber zu kündigen. Dabei muss man die Kündigungsfrist beachten, die im Arbeitsvertrag festgelegt ist. Wenn der neue Starttermin noch weit entfernt liegt, kann es sinnvoll sein, erst zu kündigen, wenn die Frist naht.

So kann man unnötige Konflikte mit dem Noch-Arbeitgeber vermeiden. Bei der Übergabe muss man die nachfolgende Person über die Aufgaben und den Ablauf des Arbeitsalltags informieren. Dafür lohnt es sich, wissenswerte Dinge und die wichtigsten Kontakte in einem Dokument vorzubereiten. So hinterlässt man einen geordneten Arbeitsplatz für die nächste Person.

Kollegen. Foto: G. Altmann via pixabay

Leistungsbeurteilung

Bevor man das alte Unternehmen verlässt, kann man sich ein Arbeitszeugnis ausstellen lassen. Der Arbeitgeber ist gesetzlich dazu verpflichtet, die Leistungen seiner Angestellten wohlwollend zu beurteilen. Offen negative Aussagen sind dagegen nicht erlaubt. Man findet sie aber in abgeschwächter Form in Arbeitszeugnissen. Die Aussage „war stets bemüht?“ deutet beispielsweise auf eine wenig überzeugende Arbeitsleistung hin.

Das Arbeitszeugnis, besonders das vom letzten Arbeitgeber, gibt bei Bewerbungen einen wichtigen Eindruck über die eigenen Fähigkeiten. Ist man mit seinem Arbeitszeugnis unzufrieden, sollte man versuchen, mit dem Arbeitgeber darüber zu sprechen.

Kunden und die alten Kollegen informieren

Wenn der Jobwechsel beschlossen ist, sollte man seine Kollegen sowie die Kunden, die man betreut, über sein Ausscheiden aus dem Unternehmen informieren. Hier ist es am besten, das Verhältnis im Guten zu beenden. Egal ob Kollegen oder Vorgesetzte, es kann immer sein, dass man sich im Laufe der Karriere wieder über den Weg läuft. Darum sollte man sich nicht von alten Problemen belasten lassen und den Abschied und Neubeginn genießen.

Resturlaub nutzen

Für den Zeitraum bis zum Kündigungsdatum hat man Anspruch auf die entsprechenden Urlaubstage. Der gesetzlich vorgeschriebene Mindesturlaub kann nicht ausgezahlt werden, deshalb muss man ihn nutzen. Pro Jahr sind das bei einer normalen 40 Stunden-Arbeitswoche mindestens 20 Tage Urlaub.

Der neue Arbeitsvertrag

Bevor man den Jobwechsel offiziell macht, kann es sich lohnen, ein wenig mit dem neuen Arbeitgeber zu verhandeln. So kann man versuchen, die Konditionen der neuen Stelle noch ein wenig zu verbessern. Wer bisher in einer guten Position tätig war, kann durchaus nach Dingen wie einem Dienstwagen oder einem Jobticket für Bus und Bahn fragen.

Wer dringend einen neuen Job will, sollte dabei aber realistisch bleiben. Ebenso kann es sein, dass der bisherige Arbeitgeber auf die Kündigung mit einem Gegenangebot reagiert. Dabei können ein höheres Gehalt oder zusätzliche Konditionen angeboten werden, die das Bleiben attraktiv machen sollen. Ein Jobwechsel kann aus einer Vielzahl von Gründen nötig geworden sein. Damit der Wechsel zu einem neuen Arbeitgeber ohne Probleme verläuft, sollte man überlegt handeln.

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