Für FreikäuferIn den nächsten Tagen sollen in Leipzigs Haushalten (zumindest denen, die bei den Stadtwerken Kunde sind) die Informationen zu den Preisentwicklungen im nächsten Jahr eintrudeln. Für Stromkunden sollen die Preise im Grunde stabil bleiben, kündigen die SWL an, bei Fernwärme und Gas freilich wird’s etwas teurer.

Grund, so die Stadtwerke Leipzig: Die Entwicklungen an den Energiemärkten wirken sich 2018 auch auf die Leipziger Energiepreise aus. Nach ihrer Niedrigpreisphase steigen die Energiepreise an der Börse wieder an.

Strompreise verändern sich nur geringfügig

Der Brutto-Arbeitspreis für die verbrauchte Kilowattstunde (kWh) wird für 2018 um 0,47 ct/kWh auf 28,61 ct/kWh sinken, wohingegen der Jahres-Grundpreis brutto leicht um 8,33 Euro auf 121,38 Euro steigen wird. Für einen Leipziger Durchschnittshaushalt mit einem Verbrauch von 1.800 kWh in der Grundversorgung bedeutet das in Summe eine Preissenkung von 0,13 Euro brutto im Jahr und damit nahezu stabile Preise.

Warum kommt es nicht zu einer Preissteigerung? Die steigenden Preise an den Beschaffungsmärkten konnten für Stromkunden vor allem durch die sinkenden variablen Netzentgelte abgefedert werden. Beide Kostenpositionen wirken sich auf den Arbeitspreis aus. Dagegen resultiert die Anpassung des Grundpreises aus einem leicht höheren Grundpreis der Netzentgelte. Ein weiterer wichtiger Kostenblock für Stromkunden sind die staatlichen Abgaben und Umlagen. Diese werden für 2018 in Summe ebenfalls leicht sinken, machen aber nach wie vor rund 50 Prozent des Strompreises aus.

Für Fernwärmekunden wird’s etwas teurer

Hintergrund für die Entwicklung der Fernwärmepreise sind insbesondere die um rund 14,5 Prozent gestiegenen Öl- und um rund fünf Prozent gestiegenen Gaspreise, kommentierten die Stadtwerke Leipzig den leichten Preisanstieg für ihre Fernwärmekunden.

Da die 2016 eingeführte Leipziger wärme.komfort in ihrer marktnäheren Preisgleitklausel fünf, statt vormals nur drei, Einflussfaktoren berücksichtige, wirke sich insbesondere die Preissteigerung des Ölpreises weniger stark aus. Somit würden die Heizkosten für die meisten fernwärmeversorgten Leipziger moderat um 3,3 Prozent steigen.

Für Mieter in einem typischen Leipziger Mehrfamilienhaus bedeutet das Mehrkosten in Höhe von rund 24 Euro brutto im Jahr, nachdem sie im vergangenen Jahr von einer Preissenkung in Höhe von 67 Euro brutto profitiert hatten. Damit bleibe die 2016 eingeführte Leipziger wärme.komfort das günstigste Fernwärmeprodukt, mit einem Preisvorteil von bis zu zehn Prozent gegenüber den Vorgänger-Produkten.

Steigende Beschaffungs- und Netzkosten wirken auf die Leipziger Gaspreise

Die Gaspreise in der Grund- und Basisversorgung werden für 2018 durchschnittlich um 5,1 Prozent steigen. Für einen Vier-Personen-Haushalt in einem Einfamilienhaus mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 20.000 kWh bedeutet dies Mehrkosten von knapp 83 Euro brutto im Jahr, betonen die Stadtwerke Leipzig. Einerseits steigen für 2018 die Gas-Netzentgelte, was sich im Grund- und Arbeitspreis bemerkbar macht. Darüber hinaus sind die Gaspreise an der Börse, nach ihrer Niedrigpreisphase, wieder gestiegen. Mit ihrer Beschaffungsstrategie hätten die Leipziger Stadtwerke freilich die Auswirkungen für ihre Gaskunden teilweise abfedern können.

Über die konkrete Entwicklung ihrer Preise sollen nun die Kunden der Leipziger Stadtwerke in den nächsten Tagen ausführlich informiert werden.

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